FCkaktus
Themenersteller
Ein Hahn kreuzt unseren Weg, als wir uns auf dem Weg zu Bernhards Hütte mehrfach verlaufen. In Pasua, einem Armutsstadtteil von Moshi, besuchen wir den 19jährigen Jungen, dessen Eltern beide seit vielen Jahren tot sind. Er ist alleine. Wir sind zu viert. Er wirkt schüchtern, als er uns die Hände schüttelt und herein bittet. Karibu sana. Herzlich willkommen. Die Wände seiner Behausung sind undicht und löchrig, trotzdem ist es innen nahezu stockdunkel. Es gibt hier keinen Strom und kein Wasser. Tansania bietet keinerlei staatliche Unterstützung für Waisenkinder. Alles, was Bernhard isst und besitzt, stammt aus den Gaben seiner Nachbarn und fremder Menschen, die ihn besuchen kommen. Menschen wie wir.
Hinter seinem Haus hat Bernhard die letzten Wochen damit verbracht, ein dreimetertiefes Loch auszuheben, aus dem später ein neues Klohäuschen entstehen soll. Aus der Erde formt und brennt er Ziegel. Doch aktuell ist die Erde sehr hart und trocken, das Graben fällt ihm schwer.
Zusammen sitzen wir nun in seinem Haus und er erzählt uns seine Geschichte. Wie seine Eltern starben, wie er das Haus seines Vaters, in dem er nun wohnt, mit Schlamm und Lehm abgedichtet hat, damit keine Schlangen mehr Unterschlupf bei ihm suchen. Wie sehr er Gott dafür dankt, dass dieser ihm Freunde schickt, die ihm helfen. Was er sich für die Zukunft wünsche, fragen wir, und werden uns sofort der Vermessenheit unserer Frage bewusst. Die meisten Jugendlichen hier in der Gegend, die sein Schicksal teilen, driften früher oder später in die Kriminalität ab, überfallen Touristen und finden verständlicherweise ihre einzig verbleibende Lebensfreude im Drogenkonsum. Das Gefühl beim Anblick dieses schüchternen Jungen, der in hellblauem Polo vor uns sitzt, lächelt und mehrfach betont, wie dankbar er ist, dass wir da sind und uns für ihn interessieren, ist nicht adäquat in Worte zu fassen. Er möchte wieder eine Schule besuchen und später eine Lehre als Tischler machen. Doch für beides fehlt das Geld. Stolz zeigt er uns zwei kleine Hocker, die er hergestellt hat. Er schaut aus dem kleinen Drahtgitter in seiner Wand nach draußen. Es wird weitergehen für ihn. Er hat Pläne für die Zukunft. Doch was er heute Abend essen soll, ist völlig unklar.


Hinter seinem Haus hat Bernhard die letzten Wochen damit verbracht, ein dreimetertiefes Loch auszuheben, aus dem später ein neues Klohäuschen entstehen soll. Aus der Erde formt und brennt er Ziegel. Doch aktuell ist die Erde sehr hart und trocken, das Graben fällt ihm schwer.

Zusammen sitzen wir nun in seinem Haus und er erzählt uns seine Geschichte. Wie seine Eltern starben, wie er das Haus seines Vaters, in dem er nun wohnt, mit Schlamm und Lehm abgedichtet hat, damit keine Schlangen mehr Unterschlupf bei ihm suchen. Wie sehr er Gott dafür dankt, dass dieser ihm Freunde schickt, die ihm helfen. Was er sich für die Zukunft wünsche, fragen wir, und werden uns sofort der Vermessenheit unserer Frage bewusst. Die meisten Jugendlichen hier in der Gegend, die sein Schicksal teilen, driften früher oder später in die Kriminalität ab, überfallen Touristen und finden verständlicherweise ihre einzig verbleibende Lebensfreude im Drogenkonsum. Das Gefühl beim Anblick dieses schüchternen Jungen, der in hellblauem Polo vor uns sitzt, lächelt und mehrfach betont, wie dankbar er ist, dass wir da sind und uns für ihn interessieren, ist nicht adäquat in Worte zu fassen. Er möchte wieder eine Schule besuchen und später eine Lehre als Tischler machen. Doch für beides fehlt das Geld. Stolz zeigt er uns zwei kleine Hocker, die er hergestellt hat. Er schaut aus dem kleinen Drahtgitter in seiner Wand nach draußen. Es wird weitergehen für ihn. Er hat Pläne für die Zukunft. Doch was er heute Abend essen soll, ist völlig unklar.

Zuletzt bearbeitet: