Olympus weiter im Sinkflug
Olympus befindet sich weiter im Sinkflug.
Die Statements aus der Olympus-Fangemeinde in den letzten Wochen und Monaten zeichneten ein optimistisches Bild von der Firma und dem Produktportfolio: Die Pen sei ein Riesenerfolg und verkaufe sich wie geschnitten Brot war auch in diesem Forum zu vernehmen. Olympus mache alles richtig und die "Verschmelzung" von FT und mFT werde eine goldene Zukunft sichern, der Firma und ihren Kunden.
Skeptiker der Produktpolitik von Olympus wurden als "Schwarzseher", Ignoranten und inkompetente Kritikaster abgebügelt. Vor allem mit dem Hinweis, dass den "Spiegellosen" die Zukunft gehöre und Olympus mit den Pen-Produktlinie tolle Erfolge feiere.
Die ökonomische Realität hat diese Phantastereien auf den Boden der Tatsachen geholt. Vor dem Hintergrund, dass das Olympus-Management seit 2008 eine deutlich gesteigerte Profitabilität der Kamerasparte erwartet, sind die jetzt veröffentlichten Ergebnisse desaströs. Die Meldung enthält die folgende, sehr aufschlußreiche Ergänzung:
"Zwischenzeitlich hat Olympus weiteres Zahlenmaterial veröffentlicht: Financial Results – Fiscal Year Ended Mar. 31, 2011. Darin merkt Olympus an, dass der Absatz an Spiegelreflexkameras auf dem Vorjahresniveau stagniere, wobei der Absatz in Japan und Asien um 50 % gestiegen sei. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass der Absatz in den anderen Regionen entsprechend eingebrochen sein muss. Insgesamt hat Olympus nach eigenen Angaben 3,7 Mio. Kameras in den Monaten April bis September 2010 verkauft, was einem Weltmarktanteil von 6 % entspricht. Damit sinkt der weltweite Marktanteil von Olympus kontinuierlich und hat sich in den letzten vier Jahren nahezu halbiert: von 10 % im Halbjahr April - September 2006 auf jetzt 6 % im Halbjahr April - September 2010.
Künftige Erfolge im Fotosektor erwartet sich das japanische Unternehmen durch die Stärkung der Produkt-Attraktivität – hier sollen ambitionierte Digitalkompakte eine gewichtige Rolle spielen. Weiter sollen die Verkaufsmöglichkeiten gestärkt werden: Das System „Micro Four Thirds“, das in den asiatischen Märkten bereits sehr angesehen sei, soll in Europa und den USA bekannter gemacht werden, das Angebot im Rahmen die Pen-Reihe soll gestärkt werden."
Wir werden also wenig Neues im anspruchsvollen Kamerasegment von Olympus im kommenden Jahr sehen, ausser weiteren Produktvarianten der bereits bekannten P-Modellserie und die eine oder andere Vertriebs- oder Werbeinitiativen. Geht Olympus den bisher beschrittenen Weg in dieser Form weiter, ist die Bedeutungslosigkeit im Markt nicht mehr weit entfernt.