AW: Wer regelt Autofocus, Objektiv oder Kamera
Hallo!
Beide Komponenten arbeiten zusammen. Die Kamera misst die Unschärfe und errechnet somit, wie das Objektiv eingestellt werden muss, um scharfzustellen.
Jedes Objektiv ist aber etwas anders. Am einfachsten kann man sich das vielleicht bei einem Objektiv mit Stangen-AF-Antrieb vorstellen: Die Kamera kennt nicht die Getriebeüberstezung der Mechanik. Also müssen die beiden kommunizieren.
Kamera: "Der Fokus muss 275 cm nach hinten"
Objektiv: "Ok, 275 cm sind bei mir 3,88 Umdrehungen"
Kamera: ...dreht 3,88 Umdrehungen.
Der Fokus wird also nicht einfach so lange verstellt, bis die Kamera "Stopp" sagt, weil sie die Schärfe erkennt. Das ginge zu langsam.
Wenn die Optik des Objektivs nicht perfekt justiert ist, kann die Kommunikation zu Fokusfehlern führen, weil der Chip im Objektiv für eine perfekte Optik ausgelegt ist. Dann kann der Service einen Korrekturwert ins Objektiv eingeben, damit das Objektiv weiß, dass 275 cm bei ihm nicht 3,88 Umdrehungen sondern vielleicht 3,95 sind. Bei zu starken Produktionsfehlern der Optik werden angeblich auch Linsen oder Linsengruppen ausgetauscht. Dies wird scheinbar v.a. dann gemacht, wenn durch die Fehljustierung die gesamte Abbildungsleistung eingeschränkt ist.
So habe ich das jedenfalls verstanden... Eine Offizille Erklärung eines Kameratechnikers habe ich dazu nicht.
Warum die Kameras keine automatische Selbstkorrektur haben, verstehe ich nicht ganz - denn einen Fehlfokus erkennen die AF-Sensoren ja, nur sie können nichts dagegen machen. Wenn ich Kamerahersteller wäre, würde ich anstreben, eine einmalige Selbstkorrektur zu entwickeln, die genau so funktioniert:
Der Fokus wird also nicht einfach so lange verstellt, bis die Kamera "Stopp" sagt, weil sie die Schärfe erkennt. Das ginge zu langsam.