AW: kann ich als ferienjob als pressefotograf bei einer zeitung machen?
Also das fehlende Auto sollte nun das geringste Problem an der ganzen Sache sein. Ich für meinen Teil bin die ersten zwei Jahre auch mit dem Rennrad zu den Terminen geheizt, manchmal auch im Sport-Outfit. Windstopper-Jacke drüber und du bist salonfähig

Waren insgesamt 6000 Kilometer in der Zeit, also sagt nicht, dass sowas unrealistisch ist. Auf dem Rücken immer den Fotorucksack, denke bis auf die Regentage und Schneestürme eigentlich relativ gerne an die Zeit zurück. War auf jeden Fall fitter, als heute mit dem Auto

In den Sommerferien "mal etwas dazuverdienen" ist in der Regel so eine Sache, die meisten Verlage bieten für einige Wochen dann doch erstmal lieber ein Praktikum an. Soll aber nicht heißen, dass es auch Redaktionen gibt die sagen - okay, vielleicht haben wir mal mal einen Termin für dich und wenn deine Bilder gut sind, drucken wir das und es gibt sofort Honorar dafür.
Jetzt kommt aber das eigentliche Problem und das ist die Gehörlosigkeit. Nicht nur das reine Fotografen bei kleinen Blättern nicht gerade überschwänglich gesucht werden; vielmehr machen die freien Mitarbeiter Text und Foto. Du musst dir also in dem Bereich etwas erzählen lassen können. Wie viele Leute Gebärdensprache beherrschen, weißt du ja höchstwahrscheinlich...
Auch im Bereich Foto ist es nicht so rosig. Im Sommer gibt es viele Schützenfeste, bei denen betrunkene Leute rumlaufen, rumgröhlen und die mehrmals lautstark aufgefordert werden müssen, um in den Fotokasten zu gucken. Nur so als Beispiel. Und in Sachen Rechtschreibschwäche geht es weiter, fehlerhafte Bildunterschriften (Korrekte Infos zu jedem Bild gehören einfach dazu) sind äußerst peinlich für das Blatt. Und im Archiv ist nichts wiederzufinden. Da kenne ich einen Spezi, der deswegen eine Auftragssperre bekommen hat.
Aber wir wollen ja nicht alles Schwarz an die Wand malen. Zeitungen sind das eine, aber die Welt der Fotografie ist ja zum Glück fast unbegrenzt.
Deswegen mein Tipp: Spezialisiere dich auf fotografische Themenbereiche, in denen es nicht nötig ist, über Sprache zu kommunizieren. Gerade Babyfotografie ist zum Beispiel so eine Sache, wo du kein Wort sagen und kein Wort hören musst. Da geht alles über Mimik und Gesten. Bei Tieren ist es ähnlich. Bei der Produktfotografie musst du auch nicht auf die Sachen einreden. Konzertfotografie dürfte dann ja auch so eine Sache sein, bei der dich die Lautstärke nicht stört, oder? Such dir einfach dein Gebiet, in dem du stark bist und arbeite weiter an deinen Fähigkeiten. Für richtig gute Fotos gibt es auch immer gutes Geld, wenn man es denn einfordert.