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Fledermause fotografieren

Minc

Themenersteller
Hallo in die Runde
Ich möchte zunächst ein paar Gedanken zur Fledermausfotografie kundtun, bevor ich anhand von Bildern die Entwicklung bis zum Status quo abreiße.

Vorwort
Vorneweg etwas über Fledermäuse: Auch wenn Fledermäuse berühmt für ihre Echoortung sind können sie natürlich auch sehen und das nicht mal schlecht. Dabei ist das Sehvermögen der nächtlichen Lebensweise angepasst (d.h. skotopisch). Einheimische Arten jagen ihre Beute – Insekten – primär frei fliegend. Dabei wird die Beute entweder mit Maul gegriffen oder mit der Schwanzflughaut gefangen und im Flug aus diesem Kescher gefressen. Alternativ werden Insekten vom Substrat (z.B. der Wasseroberfläche) abgesammelt und gefressen – auch dies natürlich im Flug. Nur wenige Arten nutzen die passive Ortung der Beute anhand von Krabbelgeräuschen der Insekten (sog. „Gleaner“) und sollen hier nicht weiter bedacht werden.
Je nach Art unterscheiden sich die Fledermäuse in ihrem bevorzugten Jagdhabitat – von im freien Luftraum jagenden Arten bis hin zu Tieren, die selbst in recht dichtem Gestrüpp jagen können. Geht es also an die Fotografie ist der letzte Punkt ausschlaggebend für die Schwierigkeit der Aufnahme, aber auch über die Arten, die man vor die Linse bekommt.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Alle in Deutschland lebenden Fledermausarten stehen unter Naturschutz. Ganz gleich, was man macht: man sollte die Tiere nicht in Gefahr bringen. Inwiefern Blitzlicht den Tieren körperlich schadet wurde an dieser Stelle schon einmal erörtert.
Frühjahr und Sommer ist die Zeit der Aufzucht der Jungtiere und damit des höchsten Bedarfs an Nahrung. Ich bin der Meinung, dass man sich diesen Tagesquartieren – Wochenstuben genannt – fern bleiben sollte, um die Tiere nicht unnötig zu stören.
Ansonsten sind Fledermäuse gegenüber Störungen recht robust. In einem NABU-Projekt wurden direkt an der Ein/Ausflugöffnung Fotoapparate inkl. Blitzanlage aufgebaut. Ich selbst beschränke mich auf das Jagdgebiet. Von Fledermäusen wurde im Übrigen berichtet, dass sie in unmittelbarer Nähe vielbefahrender Straßen jagen.
Vorweggenommen: Meine persönliche Erfahrung ist, dass sich die Tiere von den Blitzen (Salven von 3-4 Blitzen pro Sekunde) nicht bei der Jagd stören lassen. Die Tiere weichen trotz vielseitiger Alternativen nicht in andere Bereiche aus und kommen auch in aufeinander folgenden Nächten wieder an denselben Ort zurück.
Soviel als Vorwort, nun zur Fotografie:

Schwierigkeiten
Noch einmal die Schwierigkeiten der Fledermausfotografie, wie ich sie sehe: die Motive vereinigen so ziemlich alles an Rahmenbedingungen, was man eher nicht haben möchte, wobei grade deren Kombination den Schwierigkeitsgrad steigert.
  • Freie Bewegung in allen drei Dimensionen des Raumes
  • Hohe Geschwindigkeit (bis 15 m/s)
  • Hohe Wendigkeit
  • Schlechte Lichtbedingungen (= Dunkelheit)
Daraus ergeben sich Probleme mit Helligkeit und der Schärfe (Tiefenschärfe und Bewegungs(un)schärfe).
Mögliche Lösungsansätze
Teilweise sind diese offensichtlich und nur der Vollständigkeit erwähnt
Licht:
  • Blitz (dieser ist obgliatorisch, ohne reicht das Licht einfach nicht aus)
  • Höhere Iso-Werte
  • Lichtstarke Optik

Schärfe:
  • Nur manuelles (Vor-)Fokussieren, der AF ist unter den Bedingungen unbrauchbar
  • Fokus auf bestimmte Arten (was eine ungewünschte, anfangs aber notwendige Einschränkung ist): über Wasser jagende Arten fliegen „nur“ noch in zwei Dimensionen, die Y-Achse erübrigt sich im Bereich weniger Dezimeter
  • Und natürlich: Kenntnisse der Biologie und des Verhaltens der Tiere – manche Arten verwenden stets dieselben Flugrouten, andere jagen mehr oder weniger entlang gewisser Landmarken oder in einem sehr stereotypen Muster, so dass man sich auf die Lauer legen kann

Herangehensweise
Prinzipiell kann man auf verschiedenen Wegen versuchen, Bilder zu bekommen:
  • Frei Hand – dort wird man wohl nicht umhin kommen, komplett manuell die Tiere abzulichten (feste Blende, Brennweite, Belichtungszeit, Blitzeinstellungen und auch Fokus – man fokussiert auf eine Objekt in der Umgebung, welches in etwa den Abstand hat, in der man sein Motiv erwartet – und haut drauf). Die Wahrscheinlichkeit eines Treffers im Fokus erhöht sich bei der Verwendung von Serienbildern.
  • Verwendung von Lichtschranken (in Planung, Problem ist die Auslöseverzögerung der Kamera – da fehlen noch ein paar Versuchsreihen, um die Realisierbarkeit und Erfolgsquote abschätzen zu können)
  • Dressur der Tiere (nicht praktikabel für Amateure): hierbei müssen Tiere gefangen und an eine Aufgabe – beispielsweise das Greifen der Beute an einem bestimmten Ort, der letztlich der Ort des Fotografierens ist – gewöhnt werden. Alle in Deutschland vorkommenden Arten stehen unter Naturschutz und dürfen nur mit Sondergenehmigung gefangen werden. - Wenn ich das richtig sehe, so sind die meisten der wirklich hochwertigen Bilder von Fledermäusen im Flug und tw. beim Beutegreifen (u.a. von Dietmar Nill) in Flugzelten und häufig nach Dressur der Tiere gemacht worden. Diese artifizielle Herangehensweise ist genau, was ich vermeiden möchte.

Mein Setup
Canon EOS 40D mit dem altbekannten Tamron 90 mm SP DI Telemakro (1:2,8 - hat mir in letzter Zeit zu wenig Brennweite) oder dem Sigma APO 180 mm Telemakro mit 1:3,5 (welches wohl grade noch handhabbar ist, was die Brennweite angeht). Hinzu kommt ein Sigma EF-500 DG Super (LZ 50) mit Sanyo Eneloop-Akkus (wegen der hohen Ladegeschwindigkeit). Kurz zur Brennweite: Natürlich ist die Erfolgsquote mit 90 mm BW wesentlich höher als bei 180 mm. Aber ich habe nichts von Bildern, auf denen zwar Tiere sind, diese aber nicht in cropfähiger Größe sind.
Als Lichtschranke ist eine Jokie von Eltima electronic vorhanden. Vorerst sind diese Komponenten auch meine wirtschaftlich Bedingten Fixpunkte. Ich muss mit dem leben, was ich habe, mehr lässt der Geldbeutel nicht zu.

Methodik
Meine Methode der Wahl ist vorerst das Fotografieren aus der freien Hand. Der Sucher ist nicht verwendbar, da ich den Tieren bei der Geschwindigkeit und in dem angepeilten geringen Abstand nicht folgen kann.
Da das Zielen und Fokussieren (vor allem auf dunkles Wasser gerichtet) nicht so einfach ist, habe ich meiner Kamera ein Lasermodul spendiert, welches mittels eines Gummibandes fixiert wird. Die Halterung und Führung habe ich aus einem speziellen Kunststoff speziell für die Kamera angepasst (angegossen), wobei die Kamera nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Laser ist zusätzlich abgedunkelt (2x Sonnenbrillenglas) und kann mittels eines Druckschalters, welcher mit Klettband am Objektiv befestigt wird, bei Bedarf eingeschaltet werden. Der Strahl des Lasers ist für die Augen der Tiere durch die Abdunkelung und die extrem kurze Zeit, in der die Tiere dem Strahl ausgesetzt sind, nicht schädlich.

Für die bereits vorhandene Jokie habe ich ein ähnliches Lasermodul zur Vereinfachung der Ausrichtung gebaut.

Einstellungen sind derzeit ungefähr wie folgt:
Brennweite je nach Objektiv fix (180 oder 90 mm exkl. Crop-Faktor der 40D)
Belichtungszeit 1/250
Blende um 1:7,1 (ein trade-off zwischen noch benötigtem Licht und Tiefenschärfe)
ISO 400
Highspeed Serienbild
Fokus manuell
Blitz manuell bei 1/8 der Blitzleistung (trade-off zwischen benötigtem Licht und möglicher Anzahl von Folgeblitzen pro Salve – sollte bei 3 bis 4 liegen)

Persönliche Historie der Fledermausfotografie und... endlich Bilder
Während eines Freilandpraktikums (Juli 2006) bin ich zum ersten Mal auf die Idee gekommen, dass Fledermäuse ein lohnendes Motiv seien - damals noch zur Verbesserung der Erfolgsrate der sonst auf die Akustik angewiesenen Artbestimmung. Während des Praktikums wurden die Ortungslaute einheimischer Arten mittels ein Bat-Detektors aufgenommen (= in den Hörbereich des Menschen herunter transformiert), bzw. auf einem Computer mit einer Hochgeschwindigkeitswandlerkarte aufgenommen und offline analysiert.

Bild oben: Bat Detector auf einem Stativ mit anschlossenem Computer und einer Wandlerkarte
Einige Arten ähnelten sich jedoch recht stark, sodass ich auf die Idee mit der Kamera kam – damals eine Canon EOS 350 D mit dem Standard-Kit.
Zu den folgenden Bildern: Es handelt sich bei den Bildern stets um Verkleinerungen der Orginale, um einen Eindruck davon zu bekommen, was letztlich wirklich auf dem Sensor war. Bei den meisten findet sich zudem als Inlay eine Vergrößerung des interessanten Aspektes - der Fledermaus.
Das Highlight von damals war wohl dieses Bild:

Eindeutig eine Fledermaus und für den anwesenden Profi auch hilfreich bei der Artbestimmung. Zufriedenstellend jedoch mit Sicherheit nicht.

Es folgten ein paar Bilder nach dem Praktikum in 2006, wobei die Besten in diesem Jahr wohl die Folgenden waren:

Eine Fledermaus im Begriff, die mit der Schwanzflughaute gefange Beute mit dem Maul zu greifen.



2007 tat sich nicht viel – wenige Versuche, und dort auch keine nennenswerten Verbesserungen. Am System hatte sich außer einem Umstieg auf eine 400D im Bereich Fledermausfotografie nicht viel getan – ach ja, der Blitz kam dazu. Alles in allem gab es jedoch nichts Berichtenswertes.
2008 kam die 40D und das Tamron dazu – und damit schon einiges, was sich vorzeigen lässt:

Bild oben: Eine Fledermaus im Anflug auf ihre Beute (heller Punkt im Vordergrund)



Bild oben: Ein Maikäfer wurde erbeutet - eine kapitale Beute



Bild oben: In einem (verschmutzten) Graben fliegend...

Status quo
2009 – vor einem Monat – habe ich zum ersten Mal den Schritt zu den 180 mm mit dem damit verbundenen sehr kleinen Bildausschnitt gewagt. Die Chance auf Bilder von ganzen Tieren sanken damit immens. Um die Ausbeute zu verbessern kam die Laserkonstruktion (s.o.) hinzu. Die ersten Bilder entstanden noch mit dem Tamron, aber so langsam komme ich da an, wo ich hin möchte.







Das letzte Bild zeugt von diesem Ziel und war letztendlich der Anlass, sich hinzusetzen und diesen Bericht zu schreiben.

Noch immer ist die Ausbeute bestenfalls als mies zu bezeichnen. An einem Abend wandern gut und gerne 200 – 250 Aufnahmen auf den Chip, von denen 10 in der Kategorie „schon mal ganz nett“ landen. Das letzte Bild ist das einzige dieser Art bisher von irgendwas zwischen 3000 und 4000 Aufnahmen im oben genannten Zeitrahmen, aber ich bin optimistisch, dass das nächste dieser Art nicht wieder drei Jahre auf sich warten lässt.

Damit bin ich – vorerst – am Ende und bedanke mich für Euer Interesse. Ich bin gespannt auf Meinungen, Vorschläge, Kritik und bedanke mich für euer Interesse.

Gruß
der Minc
 
Zuletzt bearbeitet:
Höchst interessant. Ich kann dein Faible für Fledermäuse gut nachvollziehen. Auf mich übt die Tatsache, ein Tier zu fotografieren dass man nur sehr selten sieht, auch einen grossen Reiz aus.
Ich beglückwünsche dich auch zu deinen z.T. sehr gelungenen Aufnahmen. Ich würde sagen, der Aufwand hat sich gelohnt. Andere mögen das differenziert sehen, aber was solls ;).
 
Interessanter Bericht.
Allein die Geduld und Mühe zu haben diese Tiere aufs Bild zu bekommen ist schon ein Lob wert.
 
Sehr schöner Bericht (y).
Ich bin auch ab und zu bei Fangaktionen dabei und kann Deine Faszination für die Tiere absolut nachempfinden. Was mich aber von einer weitergehenden Beschäftigung mit den Tieren abhält ist die blasse Hautfarbe meiner Fledermauskollegen Ende des Sommers ;):p.
Die Bilder/Bücher von Dietmar Nill kennst Du ja sicher, oder?

Gruß
Chrysaetos
 
Ja, die Bücher von Nill kenne ich (habe den Guten ja auch erwähnt im Text :) ). Aber wie gesagt sind die Bilder von ihm soweit ich weiß zumeist unter recht künstlichen Bedingungen entstanden.

Ich weiß, dass mit den Bildern nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, mir ging es dabei primär um die Dokumentation des Werdeganges bei einem Projekt dieser Art - vielleicht mit der Hoffnung verbunden, Gleichgesinnte zu finden, um Erfahrungen austauschen zu können. :)
 
Tolle Bilder(y)

Ich habe heute in Düsseldorf eine Stelle entdeckt, wo sich ganz viele Pipistrellus Pipistrellus rumfliegen. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, habe mir aber gleich gedacht, dass das nicht so leicht sein kann.

Nach dem spannenden Bericht habe ich erkannt, dass das noch schwerer ist. Trotzdem werde ich es an einem lauen Sommerabend auch mal probieren. Ich würde es so machen: Stativ, Kamera drau, manuell auf eine Stelle fokussieren und dann draufdrücken, wenn eine Maus durchs Blickfeld fledert. Der Ausschuss wird wahrscheinlich wirklich groß werden. Spannend ist es aber schon.

Bin gespannt, ob ein gutes Bild dabei rauskommt...
 
Ich habe den Bericht noch einmal ein wenig umgeschrieben, vieles ergänzt und vor allem die Bilder lesefreundlicher eingebunden. Die stets aktuelle Version des Textes findet sich hier.

Zum Thema Düsseldorf: Da wünsche ich viel Glück. Ich bin gespannt, wie dort die Ausbeute ist, möglicherweise komme ich dort auch mal zum Fotografieren (Verwandtschaft vor Ort).

Als Anhang habe ich hier noch einen kleinen Fellknäuel im Flug zu bieten. :lol:
 
Ein faszinierendes Projekt, dass Du da angehst!
Das man solche Bilder von freilebenden Fledermäusen machen kann, unglaublich.
Obwohl, vor fast drei Jahrzehnten, Wehrdienst,
Nachts auf dem Wachturm (in der Nähe von Bremen).
Klick den großen Suchscheinwerfer an.
Und in einer riesigen Anzahl konnte man die putzigen kleinen Kerle jagen sehen.
An dem Licht haben sie sich nicht gestört.
 
Wenns Dich interessiert

wie das 1976 gemacht wurde (Unterlagen und Negative sind leider einige hundert km entfernt):

Ausrüstung: Nikon F3 und Nikon FM
Objektiv: Irgendwas das 135mm KB und F4 kann und langer Streulichtblende.

Zusatzausrüstung:

Schwerer Stroboskopblitz mit 220V-Netzteil (400W (250) Blitzröhre, t=~ 1000/s f=10/s).

Röhre war in alten Theaterspot eingebaut/-gebastelt wg Richtwirkung
die wurde teilweise durch Fresnellinse noch erhöht.
Stomaggi aus Baumarkt (hat die Hufies nicht die Bohne gestört)

Bedienung erfolgte wie bei der WWII-Flak.

Lichtschütze horcht, gibt Kommando und feuert in vermutete Anflugrichtung.
Kameraschütze hält stur mit dem Blitzkegel bei Blende 8 und 1/10s auf Dauerfeuer.
(gibt zwar Reihenaufnahmen auf derm Film oder Sensor aber "Who Cares")

Abstand zwischen den beiden Schützen ca 1m.

** Die Streulichtblende war wg Lichtnebenkeulen der Lichtflak nötig.
 
Danke für den interessanten Bericht. Die Bilder sind schon sehr gut. Vergleiche sie mal mit hier veröffentlichten Bildern von fliegenden Vögeln, die einfach bei Tage mit AF fotografiert wurden - nur um mal Deine Leistung einzunorden. Meine innere Stimme sagt mir, dass am Ende was noch besseres rauskommt.

Zwei Gedanken:
  • Wäre das Problem der Auslöseverzögerung vielleicht zu umgehen, wenn bei Dauerbelichtung der Blitz durch die Lichtschranke ausgelöst würde? Dann geht natürlich kein Dauerfeuer.
  • Nützt es etwas, eine Lampe aufzustellen, um Insekten anzuziehen? Ich habe einmal gesehen, wie Fledermäuse an einer Balkonlampe jagten.
 
Interessant, wie damals an die Sache herangegangen wurde. Hufeisennasen gehören mittlerweile ja nicht mehr zu den häufigen Tieren bei uns. Zudem habe ich irgendwo in der Butnik und mit dem Fahrrad keine 220 V parat noch die Möglichkeit, das alles zu transportieren.
Dennoch wäre ich sehr daran interessiert, wie so die Ausbeute, bzw. die Qualität der Bilder war... wenn es sich also ergeben sollte: Immer gern!

Zum Thema Dauerbelichtung und Blitzauslösung: Das ist in der Tat etwas, worüber ich auch schon nachgedacht habe. Blende ziemlich weit dicht machen und ordentlich Licht! Ich habe deswegen neben der Jokie noch eine Laser-Lichtschranke und hole, wenn nötig (= wenn die Jokie nicht zu den gewünschten Resultaten führt) eine ungepulste IR-LED-Lichtschranke. Dazu liegen hier 4 alte Elektronenblitze mit je LZ 40 rum, die dann in einem Array gezündet werden müßten... das wäre Plan B.

Die Sache mit der Lampe zum Anlocken (am besten wäre Schwarzlicht geeignet) hat in einem Praktikum, das ich betreut habe, nicht den gewünschten Effekt gezeigt. Genausowenig übrigens, wie ein Insekt, welches wir als Beute an einer sehr dünnen Nylonschnur präsentiert haben (sehr dünn = unterhalb dessen, was Fledermäuse für gewöhnlich orten können). Ich denke, dass liegt daran, dass über so einem Gewässer einfach Unmengen Viecher vorhanden sind und Fledermäuse durchaus mehr als 5 erfolgreiche Beuteanflüge pro Minute haben. Da war der ein Falter mehr oder weniger auch nicht so entscheidend. Andererseits hat mir ein befreundeter Angler versichert, dass Fledermäuse hin und wieder beim Auswerfen der Angel den Würmern hinterherflogen... Ich werd es wohl noch mal drauf ankommen lassen. :)
 
Hallo Minc,
Dein Thread ist zwar schon ein paar Tage alt, aber für mich immer noch Top-aktuell, da ich mich seit kurzen auch mit der Fledermausfotografie beschäftige.
Ich sehe exakt die gleichen Probleme wie Du und es ist schon nett zu erfahren, das Deine ersten Bilder genau so aussahen wie meine jetzt ungefähr. Die Sache mit dem Richtlaser muss ich mal probieren, bin ich noch nicht drauf gekommen.
Wie sieht es aus mit der Erprobung Deiner Lichtschranke? Ich benutze das gleiche Fabrikat und habe schon etwas Erfahrung mit High-Speed-Fotografie (Wassertropfen, Luftgewehrkugeln -> im Flug natürlich). Ich sehe nicht so sehr die Auslöseverzögerung der 40D als Problem,

->[liegt etwa bei 125,2 ms Gesamtverzögerung zur Bereitschaft (Verschluss komplett offen), davon 64,4 ms für den Fokus (Schritt 1) und 60,8 ms für den Verschluss (Schritt 2). Habe ich mal elektronisch ausgemessen mit einer Controler-Einheit und einem normalen Systenblitz, den Blitz in Schritten solange verzögert , bis der Verschluss komplett offen (also im Bild nicht mehr sichtbar) ist. Wobei kameraintern scheinbar eine Schrittkette abläuft, immer Schritt 1 vor Schritt 2 wie beim normalen Betätigen des Auslösetasters, AUCH wenn der Fokus auf hand steht, sprich, gar nicht gewünscht wird]

sondern eher das Flugverhalten der Fledermäuse, sprich, wo kommt sie langgeflogen, und zwar so, das ich sie mit der Lichtschranke sicher mehrmals pro Shooting erfasse und nicht 20 Nächte warten muss für ein womöglich schlechtes Bild. Die Auslöseverzögerung würde ich durch die direkte Ansteuerung der Blitzeinheiten umgehen (ca. 20µs Lichtschranke + ca. 4 bis 8µs Controlereinheit), natürlich muss der Verschluss der Kamera kurz vorher geöffnet werden, z.B. per Funkauslöser, dann z.B. im manuellem Modus 4s Belichten, in dieser Zeit muss die Maus die Lichtschranke durchfliegen, wenn nicht, bleibt das Bild eben dunkel. Altbewerte Technik für die Wassertrofpen oder Kugelfotografie. Wann kommt die Maus? Nicht ganz so schwierig, mittels Bat-Detektor horchen, wenn sich eine ankündigt, Kamera per Funk auslösen (z.B. 4s Belichtungszeit kein Problem nachts), Blitz wird im Bedarfsfall von Eltima gezündet. Der technische Aspekt ist in meinen Augen nicht so die Schwierigkeit (relativ), mehr aber das genaue Vorherbestimmen einer Flugroute.
Die Einschränkung der 3. Dimension (z.B. über dem Wasser) ist eine gute Idee, nur scheinbar gibt es bei uns in der Gegend keine Wasserfledermäuse, diejenigen, die ich beobachten kann, fliegen nicht wirklich im Tiefflug über die Wasseroberfläche, sondern immer eine Etage höher entlang der Bauchläufe oder Wasserflächen. Auch genau deshalb will ich sie ja fotografieren, um überhaupt mal genau zu wissen, was da denn wirklich so herumfliegt. Es gibt theoretisch auch die Möglichkeit, an den Ausflugsöffnungen an einer alten Kirche zu operieren, aber nur theoretisch, kann ja nicht mit Leiter und Ausrüstung bei Dunkelheit in 10 m Höhe rumfumeln, da werde ich ja gleich verhaftet.
Berichte mal, ob Du schon in Punkto Lichtschranke weitergekommen bist.

Die Sache mit den Angeln auswerfen kann ich übrigends bestätigen: habe auch schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht beim Nachtangeln. Kann man auch jederzeit nachprüfen: einfach eine leere Dose kurz vorher hoch in die Luft werfen, z.B. in der Dämerung bei Sichtkontakt, die Maus wird in einigen Fällen hinterfliegen.

Francky
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Francky...

Vorweg: ich habe mit der Lichtschranke noch keine weiteren Versuche unternommen. Ich hatte schlicht und einfach keine Zeit, aber ich ich bin mir recht sicher, dass es in dieser Saison klappen wird.

Vielen Dank für die Info bzg. der Auslöseverzögerung und den dabei ablaufenden Schritten. 125 ms wären meiner Meinung nach wirklich zu lang, um die Kamera direkt auszulösen, der Weg über das Auslösen des Blitzes scheint damit die erste Wahl zu sein.

Bei den Fledermäusen gibt es kein Patentrezept. Die "Viecher" fliegen sehr unberechenbar, grade das macht ja den Reiz ein Stück weit auch aus. :D

Ich weiß nicht, wo du wohnst... aber ich möchte wetten, dass es auch bei dir in der Nähe Wasserflächen gibt, über denen du Fl'äuse antreffen kannst. Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) sind weit verbreitet. Ich habe die Tiere schon häufig sowohl über großen stehenden Gewässern beobachtet, wie auch jagend über fließenden Bächen verschiedener Breite. Bei ausreichender Wasserfläche gehen die Tiere in den Tiefflug, bei sehr schmalen Bächen oder überhängendem Substrat wird der Flug zunehmend unberechenbar.
Nach kurzer Beobachtungszeit kann man meist erkennen, ob sich bei der Jagd Muster ergeben, die bei der Fotografie hilfreich sind. Drei Beispiele:
1. Über einem Angelteich in Hannover habe ich regelmäßig (bei guten Witterung jeden Abend) Wasserfl'äuse beobachten können, die hochgradig vorhersehbar an einem Steg vorbeiflogen. Die Tiere kamen auf der freien Wasserfläche seltener, als in wenigen Metern Abstand zum Ufer, wahrscheinlich auch durch die Insektendichte bedingt. Die Fledermäuse waren unproblematische als die Angler. :grumble: :angel: :devilish:
2. In Wernigerode fließt ein Bach, die Holtemme. Dieser ist mit Steinwänden eingefasst und im Sommer sehr flach (siehe hier). Hier habe ich zum Ende der letzten Saison mal geschaut - warum ich nicht früher darauf gekommen bin kann ich nicht sagen. Auch hier flogen die Fledermäuse dem Lauf folgend regelmäßig, in wenigen cm über dem Wasser und durch die Eigenheiten des Baches bestimmt häufig an denselben Wegpunkten inkl. sehr ähnlicher Wendepunkte. Hier werde ich dieses Jahr auf jeden Fall mein Glück versuchen. Durch die geringe Wassertiefe kann man auch recht simpel schon am frühen Abend seine Lichtschranke aufbauen.
3. Optimal für das "Freihandschießen", aber leider zu interessanter Stunde gesperrt und daher nicht verfügbar ist eine Anordnung, wie man sie im Bürgerpark in Wernigerode findet. Leider wurde ich um 20.15 aus dem Park geworfen, aber ich es war schon beeindruckend, wie einem die Tiere um die Ohren jagden, wenn man sich unter dem Pavillion befindet, welches an der Brücke über dem Schreiberteich liegt.

Zum Thema "Ausflugöffnung an der Kirche": Beim Aufsuchen von Wochenstuben bin ich immer etwas allergisch. Das ist mir zu nahe am Nachwuchs dran, an Orten, bei denen die Tiere nicht ausweichen können, wenn sie sich gestört fühlen - anders als beim Jagdhabitat. Da lasse ich die Tiere lieber in Ruhe...

Wo in Deutschland bist Du denn unterwegs?

Gruß

Minc
 
Fledermäuse im Flug fotografieren

Hallo Minc,
klasse, das Du sofort antwortest, habe ich eigentlich ca. 1 Jahr nach dem Thread-Start nicht mit gerechnet.

Ich bin im südlichen Münsterland zu hause.
In Hannover habe ich mal gearbeitet, in Wernigerode kannte ich mal ein Mädchen, Deine Locations für die Wasserfledermäuse sind mir also zumindest nicht ganz unbekannt :)
Noch mal zur korrekten Auslöseverzögerung der EOS 40D: die ca. 125 ms beziehen sich auf die korrekte Reihenfolge der Schrittkette a)Fokus b)Shutter. Da man über die N3-Buchse den Focus schon vorauslöst (meine Methode), ohne den Verschluss zu betätigen (Herstellung der Bereitschaft), bleibt in etwa der von Canon angegebene Wert von ca. 61 ms übrig (von Start der Ansteuerung Shutter bis zum vollständigen Öffnen der Verschlusslamellen, dann würde ja auch der kamerainterne Blitz zünden), so zumindest nach meinen Messergebnissen. Ist aber eigentlich immer noch zu langsam, da die Maus dann (wenn ich Deinen Wert von ca. 10 m/s Fluggeschwindigkeit aus der Erinnerung von vor ein paar Tagen annehme) schon ca. 61 cm aus dem Lichtschrankenbereich entfernt ist. Und fliegt die Maus immer mit voller Geschwindigkeit und im exakt rechten Winkel durch die Lichtschranke? Nein. Bedeutet von theoretisch 0 bis etwa 61 cm beträgt der Erfassungsbereich, also ist eine Unschärfe allein durch die Festlegung der Fokussierungsebene zu erwarten. Ich gehe auch davon aus, es wird nur über Direktauslösung des Blitzgerätes funktionieren, sofort beim Durchqueren der LS den Blitz auslösen, vorher muss die Kamera aufnahmefertig sein (im Dunkeln wird der Verschluss kurz vorher geöffnet).

Thema Wochenstuben: war mehr als Gag zu verstehen, an die Ausflugsöffnungen der besagten Kirche kommt man nur z.B. mit einer Drehleiter der Feuerwehr heran, also völlig utopisch und unerreichbar, und natürlich auch wahrscheinlich verboten.

Thema Flugrouten der Wasserfledermäuse: für den Lichtschrankeneinsatz benötige ich eine besondere Beschaffenheit des Gewässers, am besten ein Bach, nicht zu breit und besser auch nicht zu tief, wenn man mal schnell auf die andere Seite watscheln muss (Reflektor ausrichten oder evtl. Kamera auf Stativ im Wasser). Habe mich natürlich auch schon umgeschaut, habe die Fledermäuse bislang immer nur relativ hoch fliegend, entlang der Bachläufe beobachten können. Habe mich z.B. auf eine Brücke gestellt, die Mäuse sind immer fast in Kopfhöhe (als tiefsten Punkt überhaupt) über die Brücke geflogen, nie darunter hinweg entlang der Wasserfläche. Muss dabei aber auch zugeben, noch nicht allzuviel Bäche abgesucht zu haben. Weil ich bislang keine an den Bächen (auf Wasserhöhe) gesehen habe, dachte ich, das die Wasserfledermäuse nur an stehenden, grösseren Gewässern zu finden seien. Hier im direkten Umfeld sind die Bäche allerdings auch häufig mit Baumwuchs überhangen (keine gerade Flugbahn möglich), so da es vielleicht auch daran liegt, das ich noch keine im Tiefflug am Bach beobachten konnte. Und darum geht es ja, die 3. Dimension auszuschalten, weil man sonst die Lichtschranke nicht gezielt setzen kann. Aber wenn Du Dir sicher bist, das es auch an relativ kleinen Bächen klappen kann, werde ich demnächst noch mal weitere Reviere in Augenschein nehmen. Aber Du wirst es selbst wissen, bis man mal einigermassen vernünftige Ergebnisse vorweisen kann, ist es mit einer Versuchsnacht/-Abend nicht getan.
Francky
 
Hoi...

man muss sicherlich erst einmal einen Abend vor Ort verbringen, um das Verhalten der Tiere auszuloten, bevor man mit der Technik beginnen kann.

Es kann an schmaleren Bächen funktioneren, das hängt aber stark von den Rahmenbedingungen ab. Die Fledermäuse, die du hoch über die Brücke hast fliegen sehen... bist du dir bei denen sicher, dass es sich um Wasserfledermäuse handelte? Oder kommen da vielleicht Zwergfledermäuse in Frage? Hast du Erfahrung bei der Identifikation der Tiere, hast du dir die vielleicht sogar die Spektren der Rufe anschauen können? Die Rufe beider Arten sind abwärts frequenzmoduliert, aber die Hauptenergies des Rufes von der Zwergledermaus Pipistrellus pipistrellus liegt zwischen 90 und 60 kHz, bzw. kommen konstant-frequente Anteile um 50 kHz vor, während M. daubentonii unter 70 kHz beginnen und in einem frequenzmodulierten Sweep bis unter 30 kHz reichen. Trotz etwas Überschneidung sind die Wasserfledermäuse also durch die wesentlich tieferen Frequenzen zu erkennen.
Ich würde eher nach flachen stehenden Gewässern Ausschau halten, in die man in der Vorbereitungsphase hineinwaten kann. Dort lassen sich auch gute Stelle ausmachen, es braucht ein wenig Geduld und das rechte Wetter... aber ich schätze die Chancen besser ein.

Eine Alternative ist das Abpassen der Tiere auf ihrer täglichen Route von Tagesquartier zum Jagdquartier. Fledermäuse sind Gewohnheitstiere, die hierbei oft täglich dieselbe Route verwenden. Das ist auch verständlich, denn kennen sie die Route erst einmal (und die Viecher haben ein verdammt gutes Ortsgedächtnis / und ebensolchen Orientierungssinn), orten sie wesentlich seltener, denn die Ortungslaute sind physiologisch teuer, selbst wenn sie an den Flugrhythmus gekoppelt sind.
Häufig verlaufen solche Fledermaus-Straßen von einem Waldgebiet zu einem Teich entlang einer baumbestandenen Straße. Die Tiere "springen" von Baum zu Baum, in Lücken im Baumbestand wählen sie oft die kürzeste freie Strecke, von einem hervorstehenden Ast zum nächsten. Hier lässt sich ebenfalls eine Lichtschranke etablieren, eventuell mit einem Spiegel 1x umgelenkt. Nachteil ist natürlich, dass die Tiere jeweils nur 1x auf dem Hin- und 1x auf dem Rückweg diesen Ort passieren. Klarer Vorteil ist, dass man ein ganz anderes Arteninventar abfangen kann.
Das nur mal so als ergänzende Gedanken...

:)
 
Hallo,

Zitat von Minc: Die Fledermäuse, die du hoch über die Brücke hast fliegen sehen... bist du dir bei denen sicher, dass es sich um Wasserfledermäuse handelte?
Nein, bin mir überhaupt nicht sicher, welche Arten ich überhaupt so beobachte. Auch aus diesem Grunde versuche ich ja, mal ein sauberes Bild ("mit Erkennungsgarantie") zu erhaschen. Dicht über dem Wasser wird es wohl eine Wasserfledermaus sein, aber all die anderen: keine Ahnung, da bin ich wohl noch "zu grün hinter den Ohren". Schaue zwar ab und zu mal im Internet nach, aber ganz ehrlich, mir gelingt mir die Identifikation nicht so recht.
Habe auch einen "Batdetector" der Firma CIEL, kann aber die Rufe (noch) nicht einordnen. Im Moment dient dieser dazu, einfach nur aufzuzeigen, das Mäuse im Bereich sind, nicht dazu, welche Art genau. Auf diesem Gebiet scheinst Du ja schon einige Erfahrung zu haben.

Zitat von Minc: Häufig verlaufen solche Fledermaus-Straßen von einem Waldgebiet zu einem Teich entlang einer baumbestandenen Straße. Die Tiere "springen" von Baum zu Baum, in Lücken im Baumbestand wählen sie oft die kürzeste freie Strecke, von einem hervorstehenden Ast zum nächsten. Hier lässt sich ebenfalls eine Lichtschranke etablieren, eventuell mit einem Spiegel 1x umgelenkt. Nachteil ist natürlich, dass die Tiere jeweils nur 1x auf dem Hin- und 1x auf dem Rückweg diesen Ort passieren. Klarer Vorteil ist, dass man ein ganz anderes Arteninventar abfangen kann.
Der Nachteil ist zu erheblich: hast Du schon mal mit Lichtschranken gearbeitet? Nachdem man diese ausrichtet und die Kamera und Zubehör scharf macht, braucht man in der Regel noch mal einen oder zwei Tests unter realen Bedingungen, sprich mit Objekt. Bei einigen wenigen Versuchen pro Nacht ist das sehr optimistisch, überhaupt eine Auslösung hinzubekommen. Und zwischen den Bäumen ist die 3. Dimension nicht wirklich ausgeschaltet wie auf dem Wasser. :(
Ich denke, ich werde mich auf das Wasser konzentrieren, bedeutet die Suche nach einem geeignetem Revier. Habe ich dann mal die erste Maus im Tiefflug gesehen, bin ich mir sicher, werden auch Bilder folgen. Ich hoffe, es bewahrheitet sich dann Deine Aussage, das die Tiere immer nahezu die gleichen Routen abfliegen, hoffentlich auch auf dem Wasser. :D

Francky
 
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Hi...

kenne von Berufs wegen die Technik ganz gut, was Bat Detektoren angeht, wir haben bei uns im Institut zwei Petterson D 1000X und einige kleinere. Ich selbst habe zwei ganz billige, die nur über Heterodyning funktionieren und mir als Richtungsanzeiger dienen. Für die Praktika habe ich die Rufe mit 'ner HF-Wandlerkarte aufgezeichnet. Man kann die Arten anhand der Spektren - vor allem, wenn man sie sieht, eigentlich gut auseinander halten. Meistens... ;)

Wenn du optische Kriterien anwenden willst, sei dir der Schlüssel von Dietz und von Helversen ans Herz gelegt -> http://www.mammalwatching.com/Palearctic/Otherreports/batkey.pdf .

Zur Verwendung von Lichtschranken...: wir verwenden welche im Institut im Flugkanal, aber das ist ein anderes Paar Schuhe. Im Bezug auf die Fotografie bin ich schlichtweg Anfänger.

Gruß

Minc
 
Jau,
der Petterson D1000x ist schon ein Knaller, hatte ich mir auch mal (zur Belustigung auf Grund des Preises) angeschaut. Aber was nutzt mir Hightech, wenn mir die Grundlagen fehlen. Ich muss erst mal weitere Erfahrungen sammeln, draussen vor Ort und auch mal Literatur durchschauen, Lesen bildet bekanntlich :)

Zitat von Minc: Zur Verwendung von Lichtschranken...: wir verwenden welche im Institut im Flugkanal
Lichtschranke im Flugkanal, natürlich, besser geht es ja gar nicht. Lass mich raten, die Geometrie des Kanals ist an einer Stelle so ausgelegt, das mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit die Lichtschranke durchquert wird. Reduzierung aller 3 Dimensionen auf ein technisches Minimum nennt man das. Kenne ich vom Flugtunnel bei der Insektenfotografie (will ich im Sommer auch noch mal probieren, ist aber eine andere Sache).

Und warum das Ganze? Na ja, nicht alltägliches Fotografieren mit ein bisschen technischer Unterstützung durch z.B. Lichtschranken und µ-controler als Steuereinheit. Im Prinzip bietet sich alles an, Wassertropfen, Projektile, Insekten oder Fledermäuse, am besten natürlich in schneller Bewegung, also im Flug. Wenn es schwierig wird, macht es auch Spass, weil dann beschäftigt man sich auch mit der Materie, weil man sonst kein vernünftiges Bild zustande bringt. Wenn man die Flugbahn kennt (Wassertropfen, Projektil), ist der Rest die Kür und relativ einfach, bei unbestimmten Positionen ist der Schwierigkeitsgrad noch mal eine Stufe höher. Mein Königs-Ziel sind Insekten im Flug bei natürlicher Umgebung, sprich Belichtungszeiten von 1/100 bis 1/200s , um den Hintergrund noch in natürlichen Farben (nicht in Dunkelheit abgesoffen) darzustellen, den Körper scharf, Flügel dürfen Unschärfe aufweisen. Das ist aber noch mal eine Schwierigkeitsstufe höher, da dann wirklich die Auslöseverzögerung der Kamera zum Tragen kommt. Richtige Freaks nutzen dann elektronische Zentralverschlüsse (oder mechanische, die elektronisch indirekt bedient werden), um etwa bei 4 bis 10 ms Auslöseverzögerung die scharfe Fokussierebene möglichst nahe an die Lichtschranke zu plazieren (wichtig bei hohen Fluggeschwindigkeiten). Die Kamera wird dann nur als Backup-System benutzt (Bildspeicherung), der aufgesetzte Verschluss wird direkt durch eine externe Auslöseeinheit bedient. Da kann man dann aber sehr viel Zeit und noch mehr Geld investieren, der Ausgang (vorzeigbare Bilder mit ordentlicher Qualität) ist trotzdem ungewiss. Deshalb bin ich zu den Fledermäusen gekommen: macht nicht jeder, die erforderliche Technik dazu beherrsche ich (denke ich mal) und es macht Spass, sich in der Natur zu bewegen. Und die abendlichen Aktivitäten stören mich auch nicht, habe in meiner Jungend sehr häufig die Nächte mit Angeln verbracht. Also, nicht wundern, das ich nicht so der Fledermaus-Kenner bin. Aber was nicht ist, das kann ja noch werden, bei so einem "Projekt" lernt man ja auch immer dazu.

Francky
 
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Ehrlich gesagt sind im Flugkanal 15 Lichtschranken, die jeweils 7x umgelenkt sind, damit ergibt sich ein ziemlich enges Gitter, aber das nur am Rande. ;)

Zur Insektenfotografie...: kennst du die Galerie von "fotoopa"?
http://www.pbase.com/fotoopa

:)
 
Habs letztes Jahr auch mal versucht auf Fledermäuse aber ohne Blitz und Stroboskope.
Hier am Federsee Abends wenn die Rauchschwalben sich vom See zurückziehen kommen die Abendsegler auf den See raus zum Insekten jagen.
Habe schon ein paar nette Umrisse fotografieren können, mehr aber auch nicht.
Die sind so wahnsinnig wendig und schnell da wirds Dir vom mitziehen schon schwindlig und die Abendsegler sind noch die größten Fledermäuse in Deutschland und auch die häufigsten.
Naja meine 50D und das 135/2.0 waren nicht schnell genug.
Bräuchte wahrscheinlich ein 200/2.0.
Das heftigste Erlebnis war einmal auf dem Federseesteg Abends sehr spät ein paar Abendsegler gesehen aber war schon zu dunkel zum foten, beide Arme ausgestreckt und die Abendsegler sind nur so um mich herum gekreist.
Sowas habe ich noch nie erlebt in der Natur.

http://www.badbuchau.de/
 
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