Das verstehe ich nicht. Was hilft mir denn die Offenblende, wenn ich ein Motiv habe, bei dem ich stark abblenden müsste?
Hallo PrinzMegahertz,
ich möchte das mal vom Makrobereich her versuchen zu beantworten: Da ich bei FT-Kameras eine um 2 Stufen größere Schärfentiefe habe, ist das Ganze da für mich eigentlich kein Problem.
Wenn ich "nur" auf F 8.0 abblende (wegen Beugungsunschärfe ab F 11 mit sichtbarem Texturverlust und um bei adaptierten Objektiven einen helleren Sucher zu haben, weil dann Offenblende = Arbeitsblende ist), habe ich dieselbe Schärfenzone wie früher mit meiner OM-4 auf Diafilm ("Vollformat"), nämlich etwa wie bei F16. Mehr als das habe ich zu analogen Zeiten aber auch nicht abgeblendet.
Für Makro- und Telefotografen ist der Crop-Faktor aber ganz praktisch, für Architektur wird's da schon problematischer (aber nach Erscheinen des "günstigen" 9-18er = KB18-36 kann man das Thema auch schon entspannter angehen).
Erst in der Lupenfotografie wird's dann wieder schwierig - Da sind dann mit fortschreitendem Abbildungsmaßstab je nach Sensorformat die Förderlichen Blendenwerte so ungünstig, dass man dafür gar keine Objektive mehr kaufen kann, die diese Blenden überhaupt eingebaut haben (von Weitwinkeln in Retrostellung möchte ich in dem Zusammenhang bei AMs von 4:1 (= KB 8:1)und mehr gar nicht reden, der freie Arbeitsabstand wird da doch ziemlich eng und stellt (zu) hohe Anforderungen an die Beleuchtung).
In der "Normalfotografie" kann es aber trotzdem mal eng werden: Nämlich bei Objektiven, die deutliche Offenblendfehler haben, deshalb mindestens auf 5.6 abgeblendet werden müssen und bei denen die Beugung dann schon wieder bei F 11 beginnt. Das wird dann aber in einem Objektivtestbericht dann auch deutlich geschrieben ("eingeschränkter Blendenbereich"), von so einer Linse sollte man im Digitalzeitalter dann die Finger lassen.
Allerdings ist es bei Olympus ja so, dass die Objektivtests ja nicht so schlecht ausfallen

. Zumindest die teureren Objektive bieten einen hinreichend breiten Bereich verwendbarer Blenden.
viele Grüße
Michael Lindner