Find ich soweit gut.
Muss ja nicht sein, dass man überall von jedem fotografiert wird - ein wenig frei entscheiden können ob man nun auf ein Foto als Hauptmotiv kommt oder eben nicht, das sollte schon sein.
Naja, ganz so sehe ich das nicht.
In vielen Fremdenverkehrsgebieten ist es ja fast schon üblich, dass man da beim Betreten einer Location - meist unbemerkt - fotografiert wird und beim Verlassen der Stätte wird man dann auch schon mal penetrant darauf hingewiesen, SEIN Foto kaufen zu können. Viele Touristen schlagen da auch gerne zu - und genau DAS ist dem Urteil zufolge ja nicht mehr möglich.
Oder anderes Beispiel: ein Fotograf bekommt den Auftrag, eine Festlichkeit wie Hochzeit, Taufe, Firmung, runder Geburtstag etc zu fotografieren - braucht der jetzt von jedem einzelnen Gast eine schriftliche Genehmigung, Fotos machen zu dürfen?
Oder was bedeutet das für mich als Städtetourist, der sich beispielsweise Paris angucken will und dort den Eiffelturm fotografieren will - da ist es ja unvermeidbar, dass ich irgendwelche Personen am Bild drauf habe. Muss ich jetzt jedesmal davor zittern, dass ich deswegen verklagt werde?
Das Problem ist meiner Meinung nach nicht das fotografiert werden, sondern eher die Art und Weise, wie manche skrupellose Zeitgenossen auf ihre vermeintlichen Rechte pochen - so lange, bis ein Gericht klarstellt, wie es tatsächlich ist. Der gesunde Menschenverstand hat offenbar schon lange ausgedient - weil im Spital die Säuglinge zu fotografieren, um die Bilder hinterher den Eltern zu verkaufen, hat in meinen Augen nichts mehr mit einer guten Geschäftsidee zu tun. Die Leidtragenden sind dann wieder all jene, die sich eh irgendwie an die (ungeschriebenen) Regeln gehalten haben.