Die Sache mit dem Mond hat eher damit zu tun, dass die "Unendlich"-Markierung auf dem Objektiv ohnehin nie, aber wirklich nie so genau einstellbar wäre, dass man damit auch nur ungefähr diese Einstellung erhält. Erschwerend kommt hinzu, dass man selbst MF-Objektive über den Unendlichkeitspunkt hinaus drehen kann (weil es keinen Sinn macht, diesen Punkt "exakt" zu fixieren).
Tatsächlich hat Traumflieger rein theoretisch recht, der Mond ist nicht bei der Einstellung "Unendlich" ideal scharf. Andererseits haben wir ja noch die Schärfentiefe, und selbst bei 300/f2 auf einem KB-Sensor mit 24MP wird man keinen Unterschied zwischen einem Bild mit "richtiger" Fokussierung auf den Mond und der Einstellung "Unendlich" (wie auch immer man die einstellen soll) sehen - das Stichwort heisst hier "Hyperfokale Distanz". Einfach mal Durchrechnen, mit "normalen" Taschenrechnern könnte man da in den Bereich der Rechenungenauigkeit Vorstoßen.
Ausserdem ist die Behauptung in sofern "Unsinn", weil der Unterschied in der Brennweite zwischen der Einstellung "Unendlich" und der Einstellung "300.000km" (Mond-Erde) natürlich absolut zu vernachlässigen ist, selbst bei einem Innenfokussierten Objektiv.
Im Grunde viel Lärm um nichts, weil das sog. "Problem" bspw. im Makro-Bereich schon immer bekannt war. Vielleicht nicht für den Kompaktknippsen-Einsteiger, der ohne sich mit den grundlegenden Prinzipien alles kauft, was ihm in Foren nahe gelegt wird, und sich dann wundert. Die Frage "ja warum ist denn die Brennweite so anders bei dem Objektiv" kommt ja auch hier in der Technik immer wieder.
Aufklärung tut also Not, aber man sollte dabei nicht über die Hersteller und ihre Angaben "meckern". Am Ende müssen die Hersteller für jede Kamera und für jede Situation hundert "Ausschlussklauseln" und "Warnungen" dazuschreiben, weil die Fotografen (...) nicht mehr dazu in der Lage sind, selbst zu denken.
