rr-markus
Themenersteller
Hallo zusammen,
ich habe die beiden oben genannten Objektive zwei Tage lang an der D80 miteinander verglichen und wollte hier meine Eindrücke schildern. Vielleicht ist der Vergleich ja für den ein oder anderen von Interesse:
Verarbeitung/Haptik:
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Hier geben sich die beiden Probanden nicht viel. Die Materialien am Sigma wirken vielleicht einen Tick hochwertiger und der innere Tubus ist beim Sigma aus Metall (Tamron: Kunstoff)
Der Objektivdeckel des Tamron ist irgendwie geschickter konstrukiert, da man ihn auch bei aufgesetzter Sonnenblende anbringen/abnehmen kann.
Gemeinsamkeiten: Der Fokusring hat bei jeweils einen recht kurzen "Verstellweg" und ist nicht gedämpft. Der Zoomring ist bei jeweils etwas schwergängig und arettierbar. Kein wackeln, kein klappern.
Autofokus:
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Von der Geschwindigkeit her zieht das Tamron dem Sigma davon. Empfinde den AF des Tamron nicht viel langsamer als den des Nikon Kit-Objektiv mit AF-S Antrieb.
Bei der AF-Genauigkeit wendet sich das Blatt allerings: Bei meinen Testaufnahmen lag das Sigma nie daneben, während das Tamron gelegentlich falsch fokussierte. Vermehrt trat das Probem bei Tamron im Fernbereich auf. Auffällig war, daß man beobachten konnte, wie der Fokusring beim wiederholten anfokussieren auf ein und das selbe Motiv aus identischer Ausgangposition heraus nachjustiert hat.
Bildeindruck:
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1) Schärfe:
Das Sigma ist bis auf die extremen Eckbereiche bei Offenblende schon recht scharf. Eine Stufe abgelendet sogar sehr scharf. Es steht dann dem Kit-Objektiv diesbezüglich mMn nicht nach. Generell war ich von der Bildschärfe des Sigma sehr angetan.
Das Tamron hingegen ist ein Wechselbad der Gefühle. Die Bildmitte ist bei meinem Exemplar durchgängig schon bei f/2.8 unheimlich scharf. Allerdings läßt die Schärfe zum Bildrand hin dann teilweise deutlich nach. Abblenden hilft, aber die Tendenz zu weichen Rändern bleibt.
Bei 'normalen' mittigen Motiven schlägt sich das Tamron wirklich sehr sehr gut. Nur bei bildfüllenden Motiven würde ich um ein,zwei Stufen abblenden wollen wegen der schwächeren Ränder...
2) Farbwiedergabe/Kontrast:
Das Sigma zeigt eine starke Tendenz zur Überbelichtung an der D80. Man konnte die Bel.Korrektur schon pauschal auf -0,7 oder -1 EV einstellen, sonst haben helle Bildbereiche garantiert überstrahlt. Vernünftig belichtet, sind Farben und Kontraste einwandfrei.
Beim Tamron dann der große Wow-Effekt: Alle Aufnahmen sind super belichtet und zeigen tolle, leuchtende Farben. Ganz klarer Punkt für Tamron. Für mich der beeindruckendste Aspekt des Tamron.
3) Bildfehler:
Das Sigma vignettiert bei Offenblende und 17mm ganz ordentlich. Abgeblendet oder bei größerer Brennweite ist es dann OK.
Das Tamron zeigt für meinen Geschmack eine wirklich _heftige_ Vignettierung bei f/2.8 dies wird auch bei mehr als 17mm Brennweite nicht viel besser. Punkt für Sigma.
CA's hab ich bei beiden Modellen finden können. Bei Tamron noch eher und stärker ausgeprägt als beim Sigma.
Sonstiges:
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Das 17-70er hat eine kürzere Naheinstellgrenze. Die ist aber nur von Vorteil, wenn man gar keinen oder einen externen Blitz verwendet. Der Onboard-Blitz wirft bei 70mm und moderater Annäherung jedenfalls bereits einen netten Schatten vom Objektiv auf das Motiv.
Mein persönliches Fazit:
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Die Entscheidung fiel nicht wirklich leicht aber letztentlich werde ich wohl das Tamron behalten. Die tolle Farbwiedergabe, der schnelle AF und die Lichtstärke lassen die Fehler verschmerzen. Die dickste Kröte, die es schlucken gilt, ist der gelegentlich unpräzise Fokus und die Randunschärfe.
Dennoch ist auch das Sigma ein gutes Objektiv und wer ein sehr gutes aber nicht bestechendes Standard-Zoom sucht ist damit sicher ebenfalls gut beraten.
Würde mich über Kommentare freuen und Danke fürs durchlesen
ich habe die beiden oben genannten Objektive zwei Tage lang an der D80 miteinander verglichen und wollte hier meine Eindrücke schildern. Vielleicht ist der Vergleich ja für den ein oder anderen von Interesse:
Verarbeitung/Haptik:
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Hier geben sich die beiden Probanden nicht viel. Die Materialien am Sigma wirken vielleicht einen Tick hochwertiger und der innere Tubus ist beim Sigma aus Metall (Tamron: Kunstoff)
Der Objektivdeckel des Tamron ist irgendwie geschickter konstrukiert, da man ihn auch bei aufgesetzter Sonnenblende anbringen/abnehmen kann.
Gemeinsamkeiten: Der Fokusring hat bei jeweils einen recht kurzen "Verstellweg" und ist nicht gedämpft. Der Zoomring ist bei jeweils etwas schwergängig und arettierbar. Kein wackeln, kein klappern.
Autofokus:
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Von der Geschwindigkeit her zieht das Tamron dem Sigma davon. Empfinde den AF des Tamron nicht viel langsamer als den des Nikon Kit-Objektiv mit AF-S Antrieb.
Bei der AF-Genauigkeit wendet sich das Blatt allerings: Bei meinen Testaufnahmen lag das Sigma nie daneben, während das Tamron gelegentlich falsch fokussierte. Vermehrt trat das Probem bei Tamron im Fernbereich auf. Auffällig war, daß man beobachten konnte, wie der Fokusring beim wiederholten anfokussieren auf ein und das selbe Motiv aus identischer Ausgangposition heraus nachjustiert hat.
Bildeindruck:
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1) Schärfe:
Das Sigma ist bis auf die extremen Eckbereiche bei Offenblende schon recht scharf. Eine Stufe abgelendet sogar sehr scharf. Es steht dann dem Kit-Objektiv diesbezüglich mMn nicht nach. Generell war ich von der Bildschärfe des Sigma sehr angetan.
Das Tamron hingegen ist ein Wechselbad der Gefühle. Die Bildmitte ist bei meinem Exemplar durchgängig schon bei f/2.8 unheimlich scharf. Allerdings läßt die Schärfe zum Bildrand hin dann teilweise deutlich nach. Abblenden hilft, aber die Tendenz zu weichen Rändern bleibt.
Bei 'normalen' mittigen Motiven schlägt sich das Tamron wirklich sehr sehr gut. Nur bei bildfüllenden Motiven würde ich um ein,zwei Stufen abblenden wollen wegen der schwächeren Ränder...
2) Farbwiedergabe/Kontrast:
Das Sigma zeigt eine starke Tendenz zur Überbelichtung an der D80. Man konnte die Bel.Korrektur schon pauschal auf -0,7 oder -1 EV einstellen, sonst haben helle Bildbereiche garantiert überstrahlt. Vernünftig belichtet, sind Farben und Kontraste einwandfrei.
Beim Tamron dann der große Wow-Effekt: Alle Aufnahmen sind super belichtet und zeigen tolle, leuchtende Farben. Ganz klarer Punkt für Tamron. Für mich der beeindruckendste Aspekt des Tamron.
3) Bildfehler:
Das Sigma vignettiert bei Offenblende und 17mm ganz ordentlich. Abgeblendet oder bei größerer Brennweite ist es dann OK.
Das Tamron zeigt für meinen Geschmack eine wirklich _heftige_ Vignettierung bei f/2.8 dies wird auch bei mehr als 17mm Brennweite nicht viel besser. Punkt für Sigma.
CA's hab ich bei beiden Modellen finden können. Bei Tamron noch eher und stärker ausgeprägt als beim Sigma.
Sonstiges:
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Das 17-70er hat eine kürzere Naheinstellgrenze. Die ist aber nur von Vorteil, wenn man gar keinen oder einen externen Blitz verwendet. Der Onboard-Blitz wirft bei 70mm und moderater Annäherung jedenfalls bereits einen netten Schatten vom Objektiv auf das Motiv.
Mein persönliches Fazit:
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Die Entscheidung fiel nicht wirklich leicht aber letztentlich werde ich wohl das Tamron behalten. Die tolle Farbwiedergabe, der schnelle AF und die Lichtstärke lassen die Fehler verschmerzen. Die dickste Kröte, die es schlucken gilt, ist der gelegentlich unpräzise Fokus und die Randunschärfe.
Dennoch ist auch das Sigma ein gutes Objektiv und wer ein sehr gutes aber nicht bestechendes Standard-Zoom sucht ist damit sicher ebenfalls gut beraten.
Würde mich über Kommentare freuen und Danke fürs durchlesen

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