So, heute morgen habe ich (nach diversen Unwägbarkeiten aufgrund von DHL Express) den kleinen Uniqball in meine Finger bekommen. War heute auf Wandertour damit und habe einige erste Eindrücke gesammelt - das ist jetzt noch kein wirklicher Erfahrungsbericht sondern eben ein Sammelsourium von Vergleichen vornehmlich mit dem Feisol CB-40 (was ist der aktuelle Preis von ca. 500g Aluminium auf dem Schrotthandel?) und dem Novoflex Magicball-50. Im Hinterkopf bei mir befindet sich noch ein fader Beigeschmack von diversen Manfrotto-Köpfen die schon dem CB-40 zum Schrottplatz vorausgeeilt sind.
Erster Eindruck: Edel verarbeitet, Toleranzen in dem Bereich würden Novoflex auch gut zu Gesichte stehen, wenn ich da Punkte verteilen müsste bekäme der Uniqball 9/10 (immer etwas Spielraum für was besseres lassen), der Magicball ne 8.5/10 und der CB-40 eine 1.5...
Haltekraft sowohl der äusseren Kugel als auch der inneren jenseits der Haltekraft des Magicball - ob es nun gleich hoch ist wie beim CB-40 vermag ich nicht zu sagen, die 15 angegebenen Kilo müssen es ja gar nicht sein.
Friktion gibt es für die äussere Kugel nicht - man könnte die nicht ganz festziehen und hätte dann einen konsistent gleitenden konventionellen Kugelkopf (der Kopf rotiert bei gelöster äusseren Kugel auch um seine Achse und hat in dieser Betriebsart auch eine Art Hochformatkerbe) - sehr ähnlich dem Magicball wenn man bei dem die Friktion versucht zu nutzen. Das wird aber nicht soweit gehen, dass man aus der Friktion die Kamera loslassen kann und sie dann sofort in der aktuellen Position stehen bleibt. Die innere Kugel ist durch eine Friktionseinstellung relativ zur äusseren Kugel gekoppelt, ganz festgedreht bewegt sich da nichts, die Kopplung scheint fest. Löst man die Friktion gleitet die innere Kugel (mit seitlichem Halt gegen diese) und kann gedreht und geneigt werden, auch diese Kugel gleitet ohne hakeln, mit etwas Gefriemel (merke ohne Übung geht das nicht auf Anhieb) bekommt man die Friktion dieser Kugel so hin, dass eine Kamera die halbwegs in Balance montiert ist bei moderatem Neigungswinkel losgelassen werden kann und dann in dieser Position verharrt. Die Friktion des CB-40 dagegen ist so krude und selbst bei fast völlig gelöster Friktion gibt es immer wieder hakser bei denen die Kugel nicht kontinuierlich gleitet sondern der Wiederstand gefühlt sich vervielfacht bis hin zum hängen bleiben, um sich dann unkalkulierbar irgendwann wieder zu lösen.
Die Libelle in der äusseren Kugelhälfte ist gut sichtbar und reagiert sehr feinfühlig auf die Einstellung, ob der Kopf beim arretieren verzieht muss ich noch schauen. Die Feststellschrauben der Wechselplattenaufnahme haben auch Libellen im Knebel - wozu die gut sein mögen erschliesst sich mir noch nicht...
Die Wechselplatten sind ganz nett (und für ArcaSwiss-Verhältnisse meines Erachtens nach sehr preiswert), was mich im Augenblick erst einmal beeindruckt ist dass die Auflage mit ihrer Struktur nicht sehr hoch über dem Metall der Platte übersteht und man keine unmenschlichen Kräfte beim Anziehen der Platte auszuüben braucht, einfaches festdrehen mit der Hand (und bei der Schlitzschraube ein 2 Cent-Stück) reicht und die Platte sitzt. Besser als die Feisol Platte und weit weit besser als die anderen Billigplatten die ich sonst so kenne (ich habe auf meinem Magicball kein Wechselsystem) . Sollte sich das Material auf längere Sicht bewähren werde ich wohl bei UniqBall mal anfragen ob ich etwas davon als Meterware bekommen kann um damit die Auflage meines Magicballs zu ersetzen.
Bis jetzt also fast alles eitel Sonnenschein (aber das ist ein neuer Kopf, so sollte es auch sein). Mein Feisol gibt mittlerweile sporadisch kleinere Mengen China-Fett von sich (am Friktionsrädel), dessen Anwesenheit spürte man von Anfang an, aber darauf gegeben habe ich nichts. Inzwischen sehe ich das eher etwas kritischer.
In der Box befindet sich neben einer Neoprenhülle für den Kopf auch der x-Adapter. Damit kann man die Kamera mit einem L-Winkel (oder parallel zum Kameraboden angebrachten normalen Wechselplatte) in richtiger Orientierung für die Nutzung der Nivellierung auf dem Kopf anbringen, da hat also jemand mitgedacht (weil die Funktion der Nivellierung wäre sonst im Hochformat nur mit Objektiven nutzbar die eine Stativschelle aufweisen)...