Hallo.
Nun war ich drauf und dran, mir das (angeblich?) kostenlose Photoshop CS 2 vom Adobe-Server zu holen, musste aber feststellen, dass das Programm RAW noch gar nicht kennt.
Zum Thema "kostenlos"
Generell ist und war Photoshop nicht kostenlos. Ganz im Gegenteil: Adobe lässt sich die Marktführerschaft gut bezahlen.
Das heisst natürlich nicht, dass es nicht im Einzelfall irgendwo veraltete Versionen mal als Promo-Aktion günstiger oder als Dreingabe geben kann. So wie diese Aktion derzeit. Das ist aber, wie Du merkst, nur ein "Lockangebot", damit der Benutzer das Programm lieb gewinnt und dann doch auf die aktuelle Version aufsteigt. Gründe nennst Du ja schon selber.
Üblicherweise kann man bei Adobe die aktuellen Versionen jeweils kostenlos herunterladen. Allerdings laufen diese dann nur 30 Tage als Test-Version und müssen danach mit einer gültigen Lizenznummer freigeschaltet werden (die Nummer wird über das Internet mit den Adobe-Servern abgeglichen).
Zum Thema RAW-Unterstützung
Wenn eine neue Kamera herauskommt, dann wird die entsprechende RAW-Unterstützung immer nur in der jeweils aktuellen Version von Photoshop, Lightroom und Photoshop Elements hinzugefügt.
Ab welchen Programmversionen jeweils welche Kameras unterstützt werden, das kann man auf der Adobe-Website nachlesen oder hier im Forum:
Photoshop, Photoshop Elements: Probleme mit Camera-Raw-Plugin? Hier die Lösung!
Der Thread ist oben im Bereich "Bildbearbeitung" angepinnt.
In einem anderen Forum wurde mir gesagt, dass die Konversion durch PS, Lightroom oder sonstige Drittanbieter-Software ohnehin suboptimal ist, weil nur die beigelegten Konverter der Kamerahersteller das RAW einer bestimmten Kamera richtig interpretieren. Grund sei, dass die Kamerahersteller ihre Quellcodes nicht öffentlich machen.
Das ist aus mehreren Gründen "Quatsch". Denn wer definiert denn, was das "richtige" Bild ist?
Fakt ist, dass ein RAW an sich noch gar kein fertiges, anzeigbares Bild enthält. Das Bild muss erst aus den Messwerten der einzelnen Sensor-Punkte errechnet werden. Und dafür hat jeder Hersteller sein eigenes Verfahren. Aber da
immer irgend welche Startwerte bei der Umrechnung "angenomen" werden müssen (entweder die Default-Werte der Software oder eben die Werte, die der Benutzer einstellt), findet
immer eine Interpretation der Sensordaten statt. Ein aus einer RAW-Datei errechnetes Bild ist also immer nur
eine von unendlich vielen Alternativen, wie man die Daten als Bild interpretieren kann.
Was natürlich stimmt ist, dass die Bilder z.B. aus der Hersteller-eigenen Software am stärksten den JPG direkt aus der Kamera entsprechen, da die Software (zumindest bei Canon) mit den gleichen Algorithmen arbeitet wie die in der Kamera.
Aber wenn man will, dass die Bilder genau so aussehen wie die Kamera sie ohnehin selber erzeugt hätte, dann kann ja gleich mit JPG fotografieren…
In meiner Signatur findest Du ein paar Links zum Thema RAW-Entwicklung. Speziell der Artikel "Warum verändert Lightroom die Bilder beim Import" und "RAW ganz einfach" könnten für Dich interessant sein, ach wenn sie von Lightroom handeln. (Das benutzt die gleiche RAW-Entwicklung wie Photoshop, nur mit einer anderen Benutzeroberfläche).
Gruss
Michael