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RAW-Konverter vom Kamera-Hersteller oder Drittanbieter?

CaptainCook

Themenersteller
Hallo zusammen,

ich bin noch recht neu beim Thema Fotografie und Bildbearbeitung und möchte mir demnächst eine passende Software kaufen. Nun war ich drauf und dran, mir das (angeblich?) kostenlose Photoshop CS 2 vom Adobe-Server zu holen, musste aber feststellen, dass das Programm RAW noch gar nicht kennt. In einem anderen Forum wurde mir gesagt, dass die Konversion durch PS, Lightroom oder sonstige Drittanbieter-Software ohnehin suboptimal ist, weil nur die beigelegten Konverter der Kamerahersteller das RAW einer bestimmten Kamera richtig interpretieren. Grund sei, dass die Kamerahersteller ihre Quellcodes nicht öffentlich machen.

Ist da was dran? Warum scheint Lightroom dann trotzdem der Marktführer zu sein?

Gruß und Dank
CC
 
IMHO nein. Ich halte es in der Praxis für erwiesen, dass man mit anderen Konvertern keine Nachteile hat. (Je spezieller die Kamera in bestimmten Belangen ist, desto eher kann es da natürlich Abweichungen geben.)
Es kommt auf viel mehr an, beispielsweise ob die Software in den angestrebten Workflow passt.

Warum scheint Lightroom dann trotzdem der Marktführer zu sein?
Das ist ein anderes Thema. Viele wählen blind LR, weil es von Adobe ist und es dann ja quasi per Definition gut sein muss. Es gibt sehr viele Alternativen.
 
Was nun besser ist, dass kommt z.T. auch auf die verwendete Cam bzw. den gewünschten Gesamtworkflow an. Manchmal ist Adobe, manchmal der hauseigene und manchmal auch ein weiterer Konverter besser.
 
Hallo.

Nun war ich drauf und dran, mir das (angeblich?) kostenlose Photoshop CS 2 vom Adobe-Server zu holen, musste aber feststellen, dass das Programm RAW noch gar nicht kennt.

Zum Thema "kostenlos"
Generell ist und war Photoshop nicht kostenlos. Ganz im Gegenteil: Adobe lässt sich die Marktführerschaft gut bezahlen.
Das heisst natürlich nicht, dass es nicht im Einzelfall irgendwo veraltete Versionen mal als Promo-Aktion günstiger oder als Dreingabe geben kann. So wie diese Aktion derzeit. Das ist aber, wie Du merkst, nur ein "Lockangebot", damit der Benutzer das Programm lieb gewinnt und dann doch auf die aktuelle Version aufsteigt. Gründe nennst Du ja schon selber. ;)

Üblicherweise kann man bei Adobe die aktuellen Versionen jeweils kostenlos herunterladen. Allerdings laufen diese dann nur 30 Tage als Test-Version und müssen danach mit einer gültigen Lizenznummer freigeschaltet werden (die Nummer wird über das Internet mit den Adobe-Servern abgeglichen).

Zum Thema RAW-Unterstützung
Wenn eine neue Kamera herauskommt, dann wird die entsprechende RAW-Unterstützung immer nur in der jeweils aktuellen Version von Photoshop, Lightroom und Photoshop Elements hinzugefügt.

Ab welchen Programmversionen jeweils welche Kameras unterstützt werden, das kann man auf der Adobe-Website nachlesen oder hier im Forum:
Photoshop, Photoshop Elements: Probleme mit Camera-Raw-Plugin? Hier die Lösung!
Der Thread ist oben im Bereich "Bildbearbeitung" angepinnt.


In einem anderen Forum wurde mir gesagt, dass die Konversion durch PS, Lightroom oder sonstige Drittanbieter-Software ohnehin suboptimal ist, weil nur die beigelegten Konverter der Kamerahersteller das RAW einer bestimmten Kamera richtig interpretieren. Grund sei, dass die Kamerahersteller ihre Quellcodes nicht öffentlich machen.

Das ist aus mehreren Gründen "Quatsch". Denn wer definiert denn, was das "richtige" Bild ist?
Fakt ist, dass ein RAW an sich noch gar kein fertiges, anzeigbares Bild enthält. Das Bild muss erst aus den Messwerten der einzelnen Sensor-Punkte errechnet werden. Und dafür hat jeder Hersteller sein eigenes Verfahren. Aber da immer irgend welche Startwerte bei der Umrechnung "angenomen" werden müssen (entweder die Default-Werte der Software oder eben die Werte, die der Benutzer einstellt), findet immer eine Interpretation der Sensordaten statt. Ein aus einer RAW-Datei errechnetes Bild ist also immer nur eine von unendlich vielen Alternativen, wie man die Daten als Bild interpretieren kann.

Was natürlich stimmt ist, dass die Bilder z.B. aus der Hersteller-eigenen Software am stärksten den JPG direkt aus der Kamera entsprechen, da die Software (zumindest bei Canon) mit den gleichen Algorithmen arbeitet wie die in der Kamera.

Aber wenn man will, dass die Bilder genau so aussehen wie die Kamera sie ohnehin selber erzeugt hätte, dann kann ja gleich mit JPG fotografieren… ;)

In meiner Signatur findest Du ein paar Links zum Thema RAW-Entwicklung. Speziell der Artikel "Warum verändert Lightroom die Bilder beim Import" und "RAW ganz einfach" könnten für Dich interessant sein, ach wenn sie von Lightroom handeln. (Das benutzt die gleiche RAW-Entwicklung wie Photoshop, nur mit einer anderen Benutzeroberfläche).

Gruss
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wechsle immer wild zwischen DPP und ACR hin und her. Den Endprodukten kann niemand ansehen, ob sie mit dem einen oder anderen Programm "entwickelt" wurden.
Es gibt da kein "besser". Nur "anders". Und das bezieht sich auf die Bedienung.
 
Ist da was dran? Warum scheint Lightroom dann trotzdem der Marktführer zu sein?

Gruß und Dank
CC

Ganz einfach, weil es ein geniales Programm ist - und ich bin kein Adobe Fan.
Vergiss die angeblichen Unterschiede in der Bildqualität, die sind in 99,9% der Fälle völlig irrelevant. Mit der Bedienung und dem workflow musst du klarkommen.
 
.. das (angeblich?) kostenlose Photoshop CS 2 vom Adobe-Server zu holen, musste aber feststellen, dass das Programm RAW noch gar nicht kennt..

Dazu gibt's hier einen eigenen Thread. Die Software ist nicht umsonst sondern nur für Leute gedacht, die diese Version bereits gekauft haben. Der Service dafür fällt aus, deshalb...
Alles Andere ist illegal.


Ansonsten - jeder Konverter hat so seine Vor- & Nachteile. Lies Dich hier durch; es gibt dazu soviele Meinungen wie Diskussionsteilnehmer. Wenn's kostenlos sein soll, probier mal RawTherapee.
 
Danke für die vielen Antworten. Ihr habt meine Meinung zu der Aussage in dem anderen Forum bestätigt. Wie mwp schon schrieb:

Das ist aus mehreren Gründen "Quatsch". Denn wer definiert denn, was das "richtige" Bild ist?
Fakt ist, dass ein RAW an sich noch gar kein fertiges, anzeigbares Bild enthält. Das Bild muss erst aus den Messwerten der einzelnen Sensor-Punkte errechnet werden. Und dafür hat jeder Hersteller sein eigenes Verfahren. Aber da immer irgend welche Startwerte bei der Umrechnung "angenomen" werden müssen (entweder die Default-Werte der Software oder eben die Werte, die der Benutzer einstellt), findet immer eine Interpretation der Sensordaten statt. Ein aus einer RAW-Datei errechnetes Bild ist also immer nur eine von unendlich vielen Alternativen, wie man die Daten als Bild interpretieren kann.

Ich habs gerade eigentlich gar nicht eilig mit der Bildbearbeitungssoftware. Bin wie gesagt noch Anfänger und muss erst mal das Fotografieren lernen. Aber da ich gerade (noch) Uni-Dozent bin, schliele ich doch schon ein bisschen auf die Adobe EDU-Versionen. Von daher wüsste ich eh nicht, warum ich mir jetzt die CS 2-Version holen sollte, wenn ich die aktuelle Version für einen halbwegs bezahlbaren Preis bekomme.
 
Das ist aus mehreren Gründen "Quatsch". Denn wer definiert denn, was das "richtige" Bild ist?

Das ist nicht richtig bzw. hängt davon ab wie man rangeht.
Hat man eine Vorlage Bilddatei und Papierform so hat die Kamera mit der Software ein Bild zu produzieren was dem Original entspricht.
Das mag in der Praxis kaum Relevanz finden, so ist es aber nun mal.

Bei allen oder fast allen anderen Situationen stellt sich nur die Frage - finde ich das Ergebnis gut oder nicht.
 
Hi,
ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei belichtungskritischen Bildern bei Canon der original RAW-Konverter (DPP, neueste Version) bessere Ergebnisse liefert als LR 4.3.
 
Nun war ich drauf und dran, mir das (angeblich?) kostenlose Photoshop CS 2 vom Adobe-Server zu holen, musste aber feststellen, dass das Programm RAW noch gar nicht kennt.

Kennt es schon, nur halt die RAW-Dateien aktueller Kameras nicht. Die letzte Aktualisierung in dieser Hinsicht erfolgte im Februar 2007, was danach kam, kennt das Programm halt nicht.

Ist da was dran? Warum scheint Lightroom dann trotzdem der Marktführer zu sein?

Wegen des ausgeklügelten Workflows - der dennoch nicht jedermanns Sache ist.

Zum CS2-Download:

Dazu gibt's hier einen eigenen Thread.

Der geschlossen ist :rolleyes:

Die Software ist nicht umsonst sondern nur für Leute gedacht, die diese Version bereits gekauft haben. Der Service dafür fällt aus, deshalb...
Alles Andere ist illegal.

Das ist eine sehr eigenwillige Interpretation. Die CE2-Downloadseite ist offen für jeden erreichbar und auch über die Adobe-Suche zu finden. Die Seriennummern werden auf dieser Seite gleich mitgegeben und es findet sich dort auch nicht der kleinste Hinweis darauf, dass die Nutzung der dort herunterladbaren Software irgendeiner Gruppe vorbehalten oder sonst irgendwie beschränkt wäre.

Dass es dafür keinen Service gibt ist richtig, den gibt es aber auch für diejenigen nicht mehr, die diese Software vor Jahren mal gekauft haben: Updates - wie gesagt auch nur um die RAW-Dateien neuerer Kameras bearbeiten zu können - gibt es seit bald fünf Jahren nicht mehr und irgendwelche Upgraderechte auch nicht. Das zur Verfügungstellen von Seriennummern, die eine Aktivierung bei Adobe überflüssig machen, war nach dem Abschalten der Aktivierungsserver offenkundig die letzte Serviceleistung für CS2.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei belichtungskritischen Bildern bei Canon der original RAW-Konverter (DPP, neueste Version) bessere Ergebnisse liefert als LR 4.3.
Es wäre hilfreicher, wenn ihr bei solchen Aussagen auch mal hinschreibt, in welcher Hinsicht das Ergebnis denn besser ist. Was versteht ihr unter besser? Und: Lässt sich das Ergebnis im Konverter des Drittanbieters wirklich nicht reproduzieren durch Korrekturen an den Reglern?
 
[…] habe die Erfahrung gemacht, daß bei belichtungskritischen Bildern bei Canon der original RAW-Konverter (DPP, neueste Version) bessere Ergebnisse liefert als LR 4.3.

Was versteht ihr unter besser?
Würde mich auch mal interessieren; denn was z. B. Lichter angeht oder deren Rekonstruktion, ist DPP für mein Empfinden eine echte Schwachbrust.

Warum scheint Lightroom dann trotzdem der Marktführer zu sein?
Siehe #2 vom Dude.
 
Generell stellt sich die Frage SW vom Hersteller der Kamera oder von einem Fremdanbieter, ob nun Adobe,oder andere kommerzielle, oder Open Source.

Der Kamerahersteller kennt sein Produkt am besten und biette i.d.R. als Einziger die Möglichkeit, das Bild im Sinne der Kameraseitig eingestellten Parameter zu entwickeln. Das Bild aus dem RAW Konverter entspricht also dem JPEG, das die Kamera mit den aktuellen Bildeinstellungen ( Schärfe , Rauschen etc pp ) liefern würde.
Man kann dann im Konverter angleichen.


Herstellerunabhängige Konverter leisten das nicht. Dafür muss ich mir nur einmal die Bedienung der Software aneignen, und verarbeite damit die RAW's meiner DSLR ebenso wie die meiner mFT oder Kompakten.

Das Ergebnis hängt - ähnlich wie bei Kameras - deutlich mehr von den Fertigkeiten des Bedienenden, als von der genutzten Software ab.
 
Ich habs gerade eigentlich gar nicht eilig mit der Bildbearbeitungssoftware. Bin wie gesagt noch Anfänger und muss erst mal das Fotografieren lernen. Aber da ich gerade (noch) Uni-Dozent bin, schliele ich doch schon ein bisschen auf die Adobe EDU-Versionen.

Dann lass Dir doch die Zeit. Fotografiere Raw+JPG und gut. Das allerwichtigste ist, dass Du Dir in irgendeiner Form ein für Dich passendes Archiv aufbaust, worin Deine Bilder gespeichert werden. Der Tresor so zu sagen.

Dann nutze Doch erst einmal den Raw Konverter, der der Kamera bei liegt. Kostet nichts und liefert mit Sicherheit vernünftige Ergebnisse ohne Überfrachtet zu sein. Wenn Du keine Lust hast zu entwickeln, auch gut. Hab Spaß mit JPGs. Das geht auch gut und problemlos. Nur hebe trotzdem die Raws auf. Daher: Raw+JPG.

Dann kannst Du doch immer noch bei Bedarf Bilder neu entwickeln, wenn Du doch auf ACR oder eine andere Engine umsteigst.
Photoshop ist eine mächtige Bildbearbeitung. Wenn Du sie haben möchtest, greif halt zu. ACR, der Raw Konverter, ist nur ein Teil von PS. Du kannst genauso gut mit der Kamerahersteller Software entwickeln und dann JPG oder TIF in PS weiterbearbeiten.

Darauf aufbauend hast Du eine Basis, wo Du schauen kannst, Ob Dir LR etwas bringt oder nicht, ob Du Verwaltungstools brauchst oder nicht und was sie können müssen.

In der Zwischenzeit mach schöne Fotos

PS:Und nicht vergessen über den Tellerrand zu schauen. Es gibt tolle andere Programme zur Bildbearbeitung, die sich für die reine Fotoanpassung sogar genauso gut, wenn nicht sogar noch besser eignen wie PS.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann lass Dir doch die Zeit. Fotografiere Raw+JPG und gut. Das allerwichtigste ist, dass Du Dir in irgendeiner Form ein für Dich passendes Archiv aufbaust, worin Deine Bilder gespeichert werden. Der Tresor so zu sagen.

Dann nutze Doch erst einmal den Raw Konverter, der der Kamera bei liegt. Kostet nichts und liefert mit Sicherheit vernünftige Ergebnisse ohne Überfrachtet zu sein. Wenn Du keine Lust hast zu entwickeln, auch gut. Hab Spaß mit JPGs. Das geht auch gut und problemlos. Nur hebe trotzdem die Raws auf. Daher: Raw+JPG.

Genau so mache ich es bislang. Ich sehe, ich bin auf dem richtigen Weg.
 
Hallo CC,

aus meiner Sicht ist Lightroom eine hervorragende Software, da ein klares Gesamtkonzept ersichtlich ist, sie non-destruktiv arbeitet und für mich alles beinhaltet, was ich brauche.

Darüberhinaus ist Lightroom relativ puristisch. Kein Schnick-Schnack.

Ein Grundsatz von mir ist übrigens:
Mache niemals strategische Entscheidungen abhängig von taktischen Gegebenheiten.

Die Software sehe ich hier als strategisch an, da du dich ja nicht andauernd neu irgendwo einarbeiten möchtest (nehme ich mal an). Die taktische Gegebenheit ist der Preis der Software (solange einigermassen im Rahmen).

Soll hier heissen:
Nach drei Jahren
- ist es ziemlich egal, ob du damals 0 oder 100 Euro bezahlt hast
- geniesst du es eine gute Entscheidung getroffen zu haben.


Gruss
Jacob
 
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