Dass 500 PF ist schon eine tolle Linse und das Herumgejammere wegen Lichtstärke 5,6 statt 4 kann ich auch nicht nachvollziehen. Wir haben heute Kameras wo man Isostufen jenseits von gut und Böse einstellen kann und da soll 5,6 nicht reichen?
Solche Aussagen können nur von Leuten kommen, die halt nicht in den Grenzbereichen fotografieren und so auf extrem spannende Situationen verzichten. Viele Tiere sind halt nur morgens und Abends unterwegs und da wundert man sich regelmäßig, dass die ISO-Werte bei schon grenzwertig langen Verschlusszeiten trotz Offenblende ziemlich hoch sind.
ISO 2500 bei 1/200 sec und f/2.8 an Vollformat und Freihand.
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f/5.6 würde bedeuten, dass die ISO schon bei 10.000 wäre, an einer DX würde diese nochmals um mindestens eine Blende schlechter wirken. Also so wie ISO 20.000 an FX und das sind definitiv ISO-Werte, bei denen man auch bei den aktuellen Modell deutliche Unterschiede wahrnehmen wird. Vom Bokeh und der Freistellung noch gar nicht gesprochen.
Weiteres Beispiel: ISO 11.400, 1/50 sec, f/2.8 vom Stativ
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Alle Versuche mit kürzeren Verschlusszeiten waren trotz niedrigerer ISO schlechter. Die leichten Bewegungen des Fuchs sorgten bereits für Bewegungsunschärfe. Kurz rechnen: f/5.6 hätte bedeutet? ISO 45.600! Ich hätte hier mit einer f/5.6 Optik definitiv schon eingepackt gehabt und wäre auf dem Rückweg gewesen.
Es geht auch noch extremer:
ISO 28.800, 1/100 sec, f/2.8, 400 mm (Ausschnitt vom Quer- ins Hochformat)
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Möchte man also nicht nur bei Sonnenschein fotografieren, wird man schnell merken, wieso Lichtstärke auch bei den heutigen Kameras noch mehr als Sinnvoll ist und man davon extrem profitieren kann.
Die Freistellung kommt als weiterer dicker Bonus noch dazu und auch bei gleicher Blende wirkt das Bokeh für mich bei den Festbrennweiten gefälliger. Somit grenzen sich die lichtstarken Objektive immer weiter ab.
- mehr Details durch weniger Rauschen
- größere Freistellung
- weicheres Bokeh
- der AF greift in der Dämmerung länger und schneller
Das sind alles Vorteile auf Grund der Blende und erklären vielleicht wieso, einige dies halt doch etwas kritischer sehen, denn ein Schnäppchen ist das 500 PF ja nun auch nicht wirklich.
Beim Bokeh wird viel subjektiv reininterpretiert. Der größte Einfluss hat mM nach der Abstand vom Motiv sowie vom Hintergrund. Ob jetzt mit f2.8 oder f4 aufgenommen wurde sieht man häufig nur bei direktem Vergleich der Bilder. Das Bokeh von FBs empfinde ich persönlich etwas gefälliger, das mag bei anderen schon wieder anders aussehen. Es hilft letzlich iW nur um die ISO runterzuregeln und das Rauschen zu begrenzen.
In der Naturfotografie ist man stark eingeschränkt, was die Entfernung Motiv zum Hintergrund anbelangt. Mit Erfahrung und etwas Auge kann man sicher das ein oder andere durch die richtige Wahl der Perspektive herausholen, doch am Ende bin ich meistens über jedes bisschen mehr an Freistellung dankbar. Daher stellt sich mir die Frage, wie viel Erfahrung hast du eigentlich mit f/2.8 oder f/4 Teleobjektiven?