Doch genau darum ging es - Fotos abends aus der Hand zu machen, da bin ich mit meiner Canon nämlich echt unglücklich (gerade im Urlaub, wenn sich nach dem Essen oder ähnlich auf dem Heimweg noch ein Motiv findet)...
Ursprünglich waren die Wünsche: Klar kompakter und leichter, Zitat: "wenn ich 300 g einsparen kann interessiert mich das schon" und wenig Objektivwechsel.
Inzwischen ist die Rede von einer Fuji H1+18-55mm (ca. 1000 g), ein 100-400 mm (1375 g), eines Superweitwinkels (je nach dem welches, vielleicht ca. 400 g), weil die 18mm des Kitzooms nun doch manchmal zu lang sind. War nicht eine lichtstarke Festbrennweite auch noch auf der Wunschliste?
Ich will dir um Himmels willen die Fuji nicht ausreden. Aber ich verstehe diese Entwicklung einfach nicht. Warum ist es auf einmal völlig egal, wie groß und schwer die Ausrüstung wird? Weil damit die Bildqualität der abendlichen Urlaubsschnappschüsse per se vermeintlich besser wird?
Wenn ich abends beim Bummeln für unerwartete Motive gut gewappnet sein will nehme ich eine kleine mFT und eine kleine lichtstarke Festbrennweite mit. Und reichen nicht einmal Lichtstärke und ein guter Stabi noch nicht, um die ISOs möglichst niedrig zu halten, lege ich die Kamera irgendwo auf oder lehne sie an einer Wand an. Da würde ich ganz sicher nicht dauernd auf Verdacht eine 1 kg schwere Kombi mit mir rumtragen (H1 + 18-55).
Oder eben eine kleine 1-Zöller. Das ist mir auf der letzten Reise wieder mal so richtig bewusst geworden, wie herrlich entspannt es sich mit so einer kleinen Knipse, die fast in der Hand verschwindet, bummeln lässt.
Ich sehe das halt so: Eine mFT-Ausrüstung kann ich ganz klein halten und bei Bedarf auch groß machen - sei es durch Zusatzgriff oder ein zweites größeres Gehäuse. Will ich bessere Lowlight-Tauglichkeit gönne ich mir halt ein f/1.2-Objektiv dazu. Eine H1 hingegen bleibt immer ein Klotz. Ok, sie liegt dir besser in der Hand. Ein Argument, mit dem ich persönlich auch immer recht wenig anfangen kann. Trägst du die Kamera beim Bummel ständig schussbereit in der Hand? Ich habe schon einen ganzen Urlaub mit Pen-F und dem Pana 100-400mm problemlos fotografiert (obwohl ich noch eine E-M1 dabei hatte). Solche Kombis trage ich eh mit der linken Hand am Objektiv, die rechte Hand macht nur die Einstellungen und löst aus.
Deine Entscheidung - H1 oder T3 - ist so gut wie gefallen, das ist mir klar. Trotzdem wollte ich diese Zeilen doch noch gern loswerden, denn nach wie vor werde ich das Gefühl nicht los, dass du dich mehr von technischen Daten beeinflussen lässt als von praxisnahen Erfahrungen.
Wenn Fuji der Favorit ist und wenig Größe und Gewicht doch noch eine Rolle spielen würde ich eine X-T30 nehmen. Die hat dann mit kleiner Festbrennweite wenigstens auch ein bummeltaugliches Format.