Aw: Evf
Die Geschwindigkeit ist bei den Objektiven weniger das Problem, eher die möglichen Beschleunigungen und Verzögerungen. Aber letztlich muss sowieso die gesamte Infrastruktur passen.
Was mit entsprechenden Objektiven, einer optimierten Sensorstruktur und der notwendigen Rechenleistung möglich ist kann man gut an der Panasonic GH2 und der kommenden G3 sehen. Im Einzelautofokus gibt es jedenfalls nur wenig zu meckern im Vergleich zum Phasenautofokus. Anders sieht das natürlich noch beim kontinuierlichen Autofokus aus.
Alternative Lösungsansätze gibt es ja auch genug. Das geht vom Phasenautofokus auf Sensorebene über Microbewegungen des Sensors entlang der optischen Achse bis hin zu mehreren Sensorebenen zur Fokusbestimmung. Was sich davon letztlich durchsetzt und ob etwas überhaupt realisiert wird ist dann ein anderes Thema, aber um den Autofokus geht es hier ja eh nur am Rande.
Was den elektronischen Sucher angeht, so bietet er jetzt schon einige Möglichkeiten, die ich sehr gern nutze. Ein Live-Histogramm, den Zebramodus, eine realistische Schärfentiefenvorschau, Lupe für die manuelle Fokussierung, direkte Darstellung der Belichtung inklusive Weißabgleich, Möglichkeit zur monochromatischen Darstellung (auch Infrarot), usw. Von daher bin ich mir sehr sicher, dass darin die Zukunft liegt. Auch der Hybridsucher der X100 ist sicherlich interessant und bietet Entwicklungspotenzial.
Vom Gefühl her ist mir ein optischer Sucher aber lieber, genauso wie sich ein Lichtschachtsucher besser als ein Klappdisplay "anfühlt". Praktischer ist aber für einen großen Teil meiner Photographie die elektronische Variante. Ergebnisorientiert arbeite ich lieber damit, aber oft genug ist eben auch der Weg das Ziel. Und dann photographiere ich gern mit dem optischen Sucher. Und dank analoger Bildaufzeichnung und mechanischer Technik wird sich das auch langfristig nicht ändern.