Hallo,
falls es noch jemanden interessiert - ich habe nochmals ein wenig bzgl. Monitorkalibrierung herumgespielt... und wollte mal meine Ergebnisse / Erfahrungen kundtun.
Mit neuer Mess-Hardware - Quato DTP94 & iColor Display - gibts gerade relativ guenstig...
Allerdings erziele ich mit der iColor Display 3.0.x Software nicht ganz so gute Ergebnisse wie mit der freien Software Argyll 1.0.2. Habe keine Ahnung warum das so ist - macht aber nix... ich stehe sowieso auf Freeware! ;-)
Zu dieser Commandlinesoftware gibts ein gutes Script irgendwo im Netz, welches man relativ einfach an seine Bedürfnisse anpassen kann. Dann läuft fast alles automatisiert ab.
Folgendes Vorgehen:
Dell Notebook Display native gemessen (mangels Einstellmöglichkeiten) auf folgende Werte:
Helligkeit: 133cd
Farbtemp: 5907k
Gamma: 2.2
Mein 17" CRT Iiyama Vision Master pro 410 haengt an meinem Dell Notebook als 2. Monitor.
Erstmal habe ich den Monitor mit DTP94, Argyll und den moeglichen Einstellungen am CRT kalibriert und damit so gut es ging an den Dell angeglichen, um eine möglichst einheitliche Darstellung zu erreichen. Folgende Werte habe ich dann gemessen:
Helligkeit: 100cd
Farbtemp: 5920k (darauf mit den Monitoreinstellungen kalibriert)
Gamma: 2.4
Das hielt ich für eine gute Ausgangsbasis für eine weitere Softwarekalibrierung & Profilierung der Geräte.
Dann habe ich beide Displays mit dem DTP94 & Argyll 1.0.2 auf folgende Werte kalibriert & profiliert:
Helligkeit: jeweils native
Farbtemp: jeweils native
Gamma: 2.2 bzw. 2.4 (evtl. sollte ich hier noch 2.2 beim CRT versuchen!?)
Diese Vorgaben sind so gewählt, damit so wenig als möglich an der LUT der GraKa gebogen wird, weil das Dynamik kostet...
Geschrieben habe ich dann jeweils ein LUT-Profil (kein Matrix) mit 1000 Messwerten Auflösung bzw. Einträgen.
Wenn ich diese Profil nun lade und mir im LUT-Manager o.ä. die Kurven ansehe, dann wird recht wenig gebogen. Das visuelle Ergebnis ist auch auf beiden Displays sehr gut und recht aehnlich zueinander. Wobei der CRT erwartungsgemäß etwas dunkler ist und die Farben etwas satter kommen.
Tests mit Farbverläufen etc. zeigen nur sehr geringes Banding (kaum sichtbar) und der Grauverlauf ist sauber und ohne Farbstiche.
Wobei am Notebook etwas mehr an der LUT gebogen wird und die Verläufe auch etwas unsauberer sind, aber noch vertretbar.
Wenn ich die Gerätefarbräume mit z.B. ICCView anschaue, dann ist dieser beim CRT fast identisch mit sRGB, bis auf ein paar wenige Stellen, wo er minimalst weniger als sRB kann.
Der Notebookdsplay-Farbraum allerdings ist schon deutlich kleiner als sRGB.
Mein urspruengliches Problem mit der komischen Spitze / Ecke im roten Bereich beim CRT ist komplett verschwunden! Ich gehe davon aus, dass dieses Problem auf die Spyder2 Hardware zurueckzuführen ist, weil der CRT hier etwas über sRGB hinaus geht und das kann der Spyder wohl nicht mehr richtig messen.
Unter XP verwalte und lade ich die beiden Profile für die beiden Monitore mit diesem Microsoft Color Tool, weil XP das native mit 2 Profilen nicht kann. Funktioniert mit dem extra Tool aber ganz gut und easy. Ansehen und testen kann man die Profile und den LUT Inhalt der GraKa mit z.B. dem LUT-Manager.
Diverse Tests mit den recht guten "Testbildern" von Beitinger auf seiner HP und Firefox mit eingeschaltetem Farbmgmt und dem "Color Management" Plugin geben auch recht gut Aufschluss über die korrekte Einbindung der Profile ins System.
Alles in allem konnte ich nun dank der vielen Infos hier aus dem Forum und im restlichen Netz meine Geräte kalibrieren & profilieren und bin jetzt endlich mit dem Ergebnis zufrieden und auch ueberrascht, um wieviel besser die Darstellung jetzt auf beiden Monitoren ist.
Gruß HornetOli