Ich wollte mir noch eine R6 für „Action Fotos“ dazu kaufen. Aber wenn ich die Diskussionen hier und im R5 Thread lese kann man den Eindruck gewinnen, dass auch diese Kamera Generation noch weiterhin erhebliche Einschränkungen erhalten hat (Ruckeln im Sucher, Blackout, etc.).
Das Problem liegt darin, was man unter "Aktion" versteht. Frage 10 User und du bekommst 11 Definitionen.
Die R5/R6 ist ein solider Body und keinesfalls schlechter als ihre Vorgänger. Einzig die technischen Einschränkungen, die DSLM mit sich bringt, sind natürlich vorhanden. Ein elektronischer Sucher kann eben nur die Anzahl der Bilder pro Sekunde darstellen, die ihm vom Sensor durchgereicht werden. Wenn man dann Serienbilder nutzt, werden nur die aufgenommenen Bilder an den Sucher durchgereicht. D.h. bis zu 20 Bilder pro Sekunde was das menschliche Auge als Ruckeln empfindet. Alle Hersteller versuchen bei den DSLM das zu kaschieren, aber Physik bleibt Physik und lässt sich nicht wirklich kaschieren. Ein optischer Sucher hat diese Probleme natürlich nicht.
Auch die ganzen Diskussionen z.B. beim Tieraugen AF schwanken zwischen „super und trifft oft gar nichts“.
Auch hier kommt es zu den vielfältigen Berichten durch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Für den "Normalfall" wird man mit den neuen DSLM glücklich sein. Aber auch hier liegt der Teufel im Detail und das trifft die DSLR genau so. Das heißt aber auch, wer sich die neuen DSLM genau deswegen kauft, könnte enttäuscht werden. Denn was stellt höchste Anforderungen an den AF? Das sind Motive, die eine hohe Längsgeschwindigkeit oder Winkelgeschwindigkeit haben und dann zusätzlich noch die Richtung ändern. Das einfachste Beispiel, der Hund rennt auf dich zu. Je nach Geschwindigkeit und Schnelligkeit des AF des Objektivs usw. sind die Ergebnisse besser oder schlechter. Die nächste Stufe wäre, der Hund ist nicht nur schnell, sondern springt rum und ändert auch noch die Richtung. Die Winkelgeschwindigkeit kommt bei Mitziehern ins Spiel. z.B. ein Vogel flattert auf und fliegt davon. Die Erfolgsquote ist da abhängig von der Geschwindigkeit des Motivs, der Brennweite und des Könnens des Fotografen. Wenn jetzt z.B. der Sucher z.B. mit 6 Bildern pro Sekunde aktualisiert wird, kann man sich ausrechnen wann der Vogel aus dem Focus und dem Bild verschwunden ist. Der Sucher zeigt jedoch noch den Vogel.
Alle diese Beispiele sind auch mit dem AF der DSLR machbar. Es ist ja nicht so, dass nicht auch mit den DSLR sehr schöne Fotos gemacht wurden. Aber man hatte sich erhofft, auch durch die teilweise überzogenen Berichte oder auch weil "Action" sich für jeden anders darstellt, dass mit den DSLM auch ein verbesserter AF Einzug hält. Ein in kritischen Situationen funktionierender (Tier)Augen-AF wäre auch super. Der würde in oben genannten Situationen durchaus helfen.
Fazit: Die DSLM sind bis auf die physikalischen Einschränkungen des elektronischen Suchers (1), die aber nicht alle Fotografen stören, keinesfalls schlechter als ihre Vorgänger. Im Gegenteil. Aber auch bei den DSLM Body gilt, die "Kochen auch nur mit Wasser". Dazu das Übliche... Einarbeiten und Üben, Üben, Üben.
(1) genau genommen ist es nicht die Einschränkung des Suchers sondern die reduzierten Bilder/Sekunde, die vom Sensor an den Sucher weitergereicht werden. Die elektronischen Sucher können auch 120 Bilder/Sekunde darstellen.