800mm @ Offenblende 11, da brauchts bereits ein Stativ und ein Motiv, daß sich am besten garnicht bewegt, wenn der ISO-Wert niedrig bleiben soll.
Sehr lange Brennweiten mit erträglichem Gewicht erfordern in jedem Fall Qualitätskompromisse, unabhängig von der Sensorgröße. Es gibt z. B. schon länger 400mm für das mFT-Format mit Lichtstärke 6,3. Dieser Wert ist – äquivalent gerechnet – sogar noch schlechter als 800mm mit Lichtstärke 11 am KB-Format. Und trotzdem gibt es einen Stamm von zufriedenen Nutzern, denen das reduzierte Gewicht wichtiger ist. Bisher hat man diese Gewichtsersparnis dem mFT-Format zugeschrieben, Canon überträgt sie jetzt einfach auf KB. (Die nominell geringere Lichtstärke wird von der besseren High-ISO-Fähigkeit von KB ausgeglichen.)
Ein Objektiv, daß bereits bei "Offen"-Blende, je nach Kamera etwas beugungslimitiert ist.
Das gehört zu den Kompromissen, gilt aber auch unabhängig vom Sensorformat (bei kleineren Sensoren mit gleicher Gesamtauflösung wird die Beugung entsprechend früher sichtbar).
Und beim 24-105 wirds am langen Ende sehr finster
Nicht, wenn man sich darauf einlässt, den ISO-Wert hemmungslos hochzuschrauben.
Es spielen da nicht nur die Qualitätsfortschritte in Sachen ISO-Rauschen eine Rolle. Auch die Tatsache, dass ein elektronischer Sucher bei wenig Licht noch sehr hell sein kann, erleichtert das Hantieren mit geringen Objektivlichtstärken. (An einer DLSR wäre der Sucher mit Blende 7,1 bei schlechtem Licht schon recht dunkel geworden.)
Freistellung wird da vielfach zur unlösbaren Herausforderung. Solche Objektive betrachte ich deshalb nur als technische Krücken für Vollautomatik-Knipser, die mit einer APS-C-Kamera sinnvoller ausgerüstet wären.
Der Übergang erfolgt natürlich nicht kurzfristig, sondern langfristig. Derzeit ist das noch eher ein "proof of concept" als bereits eine konkurrenzfähige Alternative zu APS-C. Aber irgendwann könnten Besitzer von KB-Systemen aufhören, sich zusätzlich noch ein leichteres APS-C-System anzuschaffen, weil sie Vergleichbares auch mit ihren KB-Gehäusen machen können. Und zumindest langfristig (wenn die unterschiedlichen Sensorpreise mal wirklich irrelevant werden) könnte dann APS-C auch aus dem Einsteigersegment verschwinden.
Ob es so kommt, weiß niemand. Auch Canon nicht. Könnte auch sein, dass das Einsteigersegment irgendwann ganz wegbricht. Oder dass das Einsteigersegment technisch "eingefroren" wird und nur noch vorhandene Modelle mit neuen Namen aufgefrischt werden (so wie Canon das seit Jahren mit Kleinsensor-Camcordern macht).
Ich schätze, sie sind bestenfalls für 5% der APS-C-Käufer ein Grund, über KB nachzudenken.
Derzeit ist das bestimmt so, weil die R-Kameras und RF-Objektive noch zu teuer sind. Das muss aber nicht so bleiben.