Das gilt ausschliesslich für die kleinen PENs.
Für OM-D gilt das ganz sicher nicht.
Nun ist die Linie aber mit den Pen gestartet und es blieb auch jahrelang dabei. Die Pen kam mit all den Defiziten, die man der Vorgänger-DSLR-Linie vorgeworfen hatte: Zu kleiner Sensor, rauscht, Tunnelsucher (bei den Dreistelligen). Das war dann plötzlich total egal, die kleinen Dinger haben sich verkauft wie warme Semmeln, sogar mit Objektiven, die ein schlechter Witz waren im Vergleich zu den alten FT-Zuikos.
In der Tat hat man sich erst mit der OMD EM5 langsam wieder der Technik-affinen Kundschaft angenähert. Richtig dann mit der EM1.
Wobei die EM5 eine typische Frauen-Kamera ist. In freier Wildbahn sehe ich sie oft bei vor allem jungen Frauen. Es ist ja nicht so, dass sich Frauen weniger für Technik begeistern als Männer. Nur eben in einem anderen Gewande.
Zum einen empfinde ich Diese Bemerlung als äußerst frauenfeindlich und zum anderen ist das Quatsch. Die OM-Ds, speziell die E-Ms, und die Pro-Objektive sind absolute Profi-Tools.
Ja, ja, die Legende von den Millionen von Profis, die von Canon/Nikon auf Olympus umsteigen. Oder zumindest kurz davor sind.
Don, ich bleib dabei, Olympus ist eine reine Amateurmarke geworden. Und zur Frauenfeindlichkeit kann ich eine Männerfeindlichkeit dazusetzen: Fuji ist ebenfalls eine Amateurmarke, die vornehmlich Männer begeistert.
Ich gehe noch weiter: Ich denke, 99,9% aller besseren Fotoapparate werden an Kunden und Kundinnen verkauft, die keine ambitionierten Hobbyfotografen sind. Mit denen wird ein bisschen geknipst und das war es. Das gilt für die OMDs, aber auch die ganzen Canons und Nikons, einschließlich der Einstelligen. Das ist ein Luxusgut, ein Konsumgut. Genauso wie so gut wie kein Porsche jemals eine Rennstrecke sieht, ja, noch nicht mal 'sportlich' gefahren wird. Jahrzehnte war es so, dass Amateur-Geräte sich optisch und technisch am Profigerät orientiert hat. Ein 'guter' Fotoapparat sah eben so aus wie das Teil, was der Typ am Spielfeldrand in der Hand hat. Darum sieht eine d3300 aus wie eine kleine d5. Als Sonderzubehör kann man noch einen Griff kaufen, dann sieht sie noch ein bisschen mehr so aus. Dummerweise ist aber ein großer Teil der Kundschaft gar nicht so technikaffin, sondern eher das Gegenteil und fühlt sich eher abgeschreckt von allzuvielen Knöppen. Und genau die fischt seit Jahren Olympus und Fuji ab. Kundschaft, die übrigens früher gerne Canon G gekauft hat. Also hochpreisige Kompakte.
Zu dem Rest Deiner Einlassung sage ich lieber nichts.
Don, nimm einfach mal die Technikbrille (und die rosarote Olympus-Brille auch) ab und setzt die Marketingbrille auf, das wirfst du doch Olympus immer vor, schlechtes Marketing.
Nun versetze dich in den Mann im Fotofachgeschäft hinter der Ladentheke. Da kommt Dr. Grullenberg im Lodenmantel zur Tür herein, den SUV auf dem Kundenparkplatz geparkt. Der Mann will einen 'guten' Fotoapparat erwerben, dabei fällt ihm natürlich zuerst der Name Leica ein und damit weißt du, der Typ ist bereit hier 5k Euro aufwärts zu lassen. Der Herr Oberstaatsanwalt hat mit Technik nicht viel am Hut, das merkst du sofort, er will sich das aber nicht anmerken lassen und ein Fotograf wird der in diesem und im nächsten Leben auch nicht mehr.
Damit habe ich dir den typischen Premium-Kunden skizziert. So, jetzt kannst du ihm die neueste Olympus FT OMD-1x vorlegen, ihn volllabern mit Frames/Sek, dem neuen supterduper Hybrid-AF, dem C-Dings und dem Dynamik-Bumms. Oder aber du legst die neue Fuji FX auf den Tisch und sagst: Das ist die neue Mittelformat mit mit einem übergroßen Sensor, den auch die Hasselblad hat, größer als der von Leica und natürlich auch von der... Die hat 50MP, dann sagst du noch dazu, MP sind ja nicht alles aber... und überhaupt, gegen Sensorgröße hilft nur eines, noch mehr Sensorgröße. *guttural_joviales_Lachen* (dabei muss Dr. Grullenberg mit leichtem Grollen an den aufgeladenen 1,4-Liter TSI in seinem neuen SUV denken, den her hat eintauschen müssen gegen den 8 Zylinder seines letzten 7er BMW) Rate mal, mit welcher Knipse der Mann den Laden verlässt?
Und darum denke ich, dass Olympus eine Linie mit großem Sensor braucht, wenn sie die Dr. Grullenbergs als Kundschaft bedienen wollen. Mehr als ein Kit-Zoom braucht Dr. Grullenberg im Grunde nicht, weil er die Knipse eh kaum benutzen wird. Genauso wie seine Tochter Anna. Anna Grullenberg studiert in London Marketing-Communication und hat sich vom Papa zu ihrem Achtzehnten eine OMD schenken lassen. Mit der fotografiert sie gerne ihre Freundinnen und ihre Katze, oft auch Selfis für Instagram. Meistens aber mit dem iPhone, weil das einfacher ist. Wobei wir wieder bei Papa Grullenberg wären. Seit er WhatsApp hat, hat er auch wieder mehr Kontakt zu seiner Tochter. Da möchte er doch auch gerne die schönen Bilder vom Toskana-Urlaub schicken. "Ist das denn möglich?" fragt er den Fotofachverkäufer.
Und nun schau dir die vorgestellte Zeiss zx1 an! Zeiss will auch was abhaben von dem Dr. Grullenberg-Kuchen.