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Nervige Hobbyfotografie

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Und gerade da haben viele aktuelle Schriftsteller ihr Problem. Ohne Gutmenschenbelehrung geht es da nichts mehr.

Eben nicht. Das macht ja gerade einen guten Schriftsteller aus, dass es ihm nicht um eine "Botschaft" geht. Selbst dem äußerst umstrittenen Tellkamp kann man das nicht so platt unterstellen. Von der aktuellen Spiegelbestsellerliste kannst du ja Heinz Strunk lesen. Oder davon ab das preiswürdige Buch von Christian Kracht. Alle sehr fein geschrieben und so ganz ohne Gutmenschenbelehrung.
 
Wobei das ihr Beruf ist! Mein Zahnarzt imponiert mir auch jedesmal mit seinem handwerklichen Können.

Ist doch alles ok. Man sollte es nur einfach als einen zutiefst menschlichen Zug akzeptieren. Der Unterton in dem Artikel (und den anderen) ist sehr arrogant von oben herab.

Das Problem ist nur zu viel von allem. Zu viele Menschen, zu viele billige Flüge, zu viele Interaktionen, zu viele Kommunikationskanäle und zu viel Präsentationsfläche. Vor 50 Jahren gab es weniger Menschen, Flüge waren viel zu teuer, 1000 Fotos in einem Urlaub zu schießen hätte ein Monatsgehalt gekostet und deshalb kam man nur mit drei 36er Filmen nach Hause. Und die Fotos konnten nur Kollegen, Freunden und Verwandten gezeigt werden - also eher 100 denn 100000. Die Menschen haben sich nicht verändert nur die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel.
 
wirklich? Versteh ich nicht

Was genau verstehst Du nicht? Kannst Du mir schildern, WARUM Du photographierst und dann ggf. auch schlüssig erläutern, welcher dieser Gründe sich im Wesen von "weil die Tätigkeit und die Ergebnisse mir Freude machen" abhebt? Da wird wahrscheinlich nicht viel übrig bleiben. Und das meine ich mit Egotrip.
 
Womit wir beim interessantesten Part wären: der seltsamen Reaktion der Foristen auf den Artikel. Dabei ist es doch eine ganz einfach:

1. Zeige ich die angesprochenen Verhaltensweisen?
2. Falls ja, diagnostiziere ich an mir die beschriebene Geisteshaltung
3. Falls ja, ist es mir wichtig, welche Gefühle diese Geisteshaltung bei Dritten auslöst?
4. Falls ja, bleibt eigentlich nur, an meinem Verhalten und meiner Geisteshaltung zu arbeiten - ein "Du darfst aber nicht so fühlen" funktioniert nicht.

Erfahrungsgemäß werden insbesondere die Schritte 1 und 2 nicht besonders gut funktionieren.....
Funktionieren "täten" die schon, doch erfordert es eine gewisse Grundhaltung, eine echte Selbstreflektion, die dann erstmal zu etwas führt, was man tunlichst sein Leben lang geübt hat zu vermeiden: Ein (gesunder) Schmerz bzw. ein Biß: Den des Gewissens.

Zu 3: Das sind ja keine Gefühle, sondern Emotionen = Reaktionen.
Man reagiert negativ emotional, als fehlgeleitete bzw. missbrauchte Energie.

Zu 4: Da wäre ja schon der Haken, wenn man zu sich sagt: "Du darfst nicht"
Wer spricht da zu wem? Das ist die Crux

... stattdessen steigt man gleich auf Stufe 3 mit einer ungültigen Verallgemeinerung ein, plärrt emphatisch "die darf nicht so über "uns Photographen" denken und schreiben"
Da steckt für mich ein Widerspruch drin: Emphatie ist nie negativ, sondern etwas, das durch die lange Arbeit an falscher Grundhaltung entsteht (manche haben sie allerdings auch schon seit Kindheit, doch das ist eher selten)

...und fängt lustig mit dem Diskreditieren an.
Ich vermute, die Lust ist da eine andere: Das Diskreditieren triggert einen scheinbaren Sinn des Lebens, es wird belehrt, um eine (reale) Leere zu verstecken (derer meist nicht mal gewahr)

Alternativ flüchtet man sich in Hilfskonstruktionen, die belegen, dass man selbst ja nicht gemeint sein kann (ich habe ja eine Systemkamera und Smartphonebesitzer sind sowieso niedere Lebensformen), aber eine ernsthafte Auseinandersetzung findet auch hier nicht statt.
Nicht Smartphonebesitzer per se, es besitzt ja mittlerweile so ziemlich jeder eines. Nein, es ist dieselbe Grundhaltung, die die Autorin mit dem "Sehen"
meint. Beobachtet man viele Smartphone-User auf der Strasse beim Gehen kann man da eine Regelrechten SOG erkennen. Der (letzte) Inhalt des Kopfes wird regelrecht ins Display gesaugt, parallel dazu ein anderer Sog:
Der Inhalt des Displays wird gierig in das hinein gesaugt, was eigentlich ein fantastisch funktionierendes Etwas sein sollte, das mal die Qualität der sog. Krone der Schöpfung ausmachen sollte. Doch aus diesem Etwas wurde ein Nichts: Leere statt Lehre (Lernfähigkeit). Nun funktioniert dieses fantastische Etwas nur noch auf Sparflamme, und die automatischen Funktionen irgendwie aufrecht zu erhalten. Der wahre Geist ist leider schon längst aus der Flasche.

Man kann nicht tun, worauf man Lust hat, und gleichzeitig von allen dafür gemocht werden.
Man nennt dieses "tun können, worauf man Lust hat" ja gerne Freiheit.
Dabei ist es Sklaverei an das Verwöhnt-Sein. Freiheit bedeutet das tun zu können, was "es nicht gerne tut", das, was schwierig/(heraus-)fordernd ist. Tun und lassen, wie man will, ist das Gegenteil von Freiheit: Anarchie.

Photographieren ist - bis auf ganz wenige Ausnahmen - eine Tätigkeit, bei der Menschen entweder ihren Egotrip ausleben oder von anderen dafür bezahlt werden, damit diese ihren Egotrip ausleben können.
Mehr als eine Ausnahme natürlich, z.B. Diejenigen, die das Fotografieren für Ihren Beruf benötigen, ob nun z.B. ein Gutachter, Verkäufer (da sich sehr viel ins www verlagert hat, Beispielsweise Buchhandel, Antiquariate etc.)
Bei vielen, die ich kenne, ist es die Freude, etwas Besonderes besonders festzuhalten. Oder einfach ein Hobby. Doch gerade an Hobbies kann man viel erkennen, u.a. natürlich auch ausgetrocknete Hobnobs.
 
... "weil die Tätigkeit und die Ergebnisse mir Freude machen" abhebt? Da wird wahrscheinlich nicht viel übrig bleiben. Und das meine ich mit Egotrip.

Damit verunglimpfst du aber jeden leidenschaftlichen Fotografen zu einem Egozentriker.

Es soll Menschen geben, die es schaffen ihrer Leidenschaft (Fotografie) nachzugehen, ohne dabei ihrer Umwelt zu schaden oder Mitmenschen zu behelligen, also keinesfalls auf einem Egotrip sind und doch Dinge tun, die/oder deren Ergebnis ihnen Freude bereitet.
 
Was genau verstehst Du nicht? Kannst Du mir schildern, WARUM Du photographierst und dann ggf. auch schlüssig erläutern, welcher dieser Gründe sich im Wesen von "weil die Tätigkeit und die Ergebnisse mir Freude machen" abhebt? Da wird wahrscheinlich nicht viel übrig bleiben. Und das meine ich mit Egotrip.

naja, ein bisschen was bleibt schon übrig. Weil ich die Erinnerungen nicht nur für mich, sondern auch für Familie und Freunde konservieren möchte.
Aber ich verstehe nach der Erklärung was du meinst, finde aber das Wort "Egotrip" da zu stark und auch zu negativ.
ich verstehe den Egotrip tatsächlich so, wie hier definiert:
https://www.bedeutungonline.de/was-ist-ein-egotrip-bedeutung-psychologie-erklaerung/ schrieb:
Die Art und Weise wie ein Mensch auf dem Egotrip die eigenen Interessen durchsetzt, verstößt gegen geltende moralische Wertvorstellungen und Sittengebräuche. Dennoch sind auch hier die Grenzen fließend. In der Gesellschaft gibt es eine deutliche Tendenz hin zu sozialer Verrohung und der Überstilisierung von Egoismus und rücksichtslosen Verhaltensweisen. Egoismus und wüstes Verhalten werden als „cool“ empfunden und in den Egoisten die stärkeren und erfolgreicheren Teilnehmer unserer Gesellschaft gesehen.
 
Und gerade da haben viele aktuelle Schriftsteller ihr Problem. Ohne Gutmenschenbelehrung geht es da nichts mehr.
Eben nicht. Das macht ja gerade einen guten Schriftsteller aus, dass es ihm nicht um eine "Botschaft" geht.
Dem würde ich so nicht zustimmen. Allerdings ohne die sog. Gutmenschenbeleerung:D

Literatur ist wie Malerei, Bildhauerei, Musik, Theater u.a. erstmal Kunst.
Kunst bedeutet, dass "Etwas" künstlich dargestellt wird.

Theater ist ein sehr gutes Beispiel: Im antiken Griechenland wurde da z.B. mit Masken (Persona) gearbeitet (Rollenspiele). Diese Masken sollten etwas darstellen, um eine versteckte und zu entschlüsselnde Botschaft darzustellen.

Diese (künstliche) Botschaft kann natürlich auch nur die Freude an dem "Gesehenen" sein, Beispiel Impressionismus, oder aber der Ausdruck dessen: Expressionismus.
Auch Kubismus etc. etc hatten Botschaften, dito häufig Architektur (insbesondere natürlich sakrale Bauwerke, die manchmal einen direkten Einfluss auf den Eintretenden haben)

Ganz im Gegenteil natürlich z.B. Karl May: Das ist keine Botschaft, das ist Anleitung zur Träumerei, zur Fantasie. Fantasie ist das Gegenteil von Kreativität. Fantasie geschieht einfach, ist passiv, Kreativität aktiv.
Karl May lies seiner Fantasia freien Lauf. Fantasia ist keine Botschaft, sondern das Gegenteil.
Man liest, kann sich indentifizieren, hat etwas, um wiederum die Leere zu verdecken. Nur wird diese nicht gefüllt. Dafür bedarf es Kreativität und die bedarf Aktivität statt Passivität.

Exakt um diese Botschaft geht es der Autorin besagten Artikels.

Man kann aktiv fotografieren (dabei sehen) oder passiv.
 
Nein, Du verwechselst ... wie Du es eben gewohnt bist, Vorstellung mit Realität:
Wenn Du an meiner Stelle wärest, wärst du angepisst.
Sprich... Du bist in Wirklichkeit angepisst...:devilish:
Man könnte da doch glatt sagen: Die Wirklichkeit wirkt.

Nachdenken: Der Zug ist dann schon abgefahren....Der Zeiger steht schon auf 5nach. Ein Blick auf die Uhr... et viola...

In dem Du "Leeres ins Leere giesst und glaubst, Du lehrst"?

Selten solch einen Unsinn gelesen...

Wenn du dem Kollegen ans Bein pinkeln willst, dann darfst Du nicht nur solch pseudo-intekllektuelle halbgare Sätze bringen, sondern musst diese Sätze auch mit Substanz füllen. Ich weiß, das geht halt an dieser Stelle schlecht. Du ziehst beim ersten Satz falsche Schlussfolgerungen, beim zweiten Satz interpretierst Du einen verkehrten Zeitbezug in das Wort Nachdenken hinein und der dritte Satz stellt lediglich eine unbewiesene Meinung Deinerseits ohne jegliche Begründung dar.

Das ist nicht weiter schlimm, aber es bedeutet auch, dass hier kein sakrosankter und über Kritik erhabener Raum geschaffen wird.

Soweit stimme ich Dir zu.

Daran sollte man sich ab zu selbst erinnern, ehe man seine Komplexe allzu aggressiv in die Welt trägt.

Jetzt muss man aufpassen, dass das Pendel nicht auf eine Seite einseitig ausschlägt.

Genau diese Komplexe sind der eigentliche Grund für die hitzigen Reaktionen.

Wenn Du Dich an Deinen Satz über den sakrosankten und über Kritik erhabenen Raum erinnerst, sehe ich die viele der Reaktionen eher daraus begründet, dass die Autorin zuerst ihre Komplexe über dieses Thema recht aggressiv in die welt getragen hat. Und da ist es nunmal oft zu beobachten, dass man das Echo so erfährt, wie man in den Wald hineingerufen hat.

Du kannst nicht der einen Seite (Autorin) zugestehen, dass sie mit ihrer Empfindung und der Gesellschaftskritik Recht und Wahrheit für sich gepachtet hat und diejenigen, die hier widersprechen, alles unreflektierte Egomanen sind.

Dem würde ich so nicht zustimmen. Allerdings ohne die sog. Gutmenschenbeleerung:D

Literatur ist
(...)
Exakt um diese Botschaft geht es der Autorin besagten Artikels.

Man kann aktiv fotografieren (dabei sehen) oder passiv.

Oben hab ich noch einen Tadel aussprechen müssen, hier triffst Du dagegen voll ins Schwarze.

Jedoch ist man dennoch frei in seinem Urteil, ob man nun selbst auch von den Mitmenschen und deren oberflächlicher Lebenseinstellung angewidert ist oder ob man hier locker drüber wegschaut und sich sagt, was solls. Das, was sie hier anspricht, sehe ich nicht als nennenswertes Problem und schon gar nicht, dass es mich anwidern würde. Wenn sie in ihrem Text stärker auf die Thematik der Umweltzerstörung und der Missachtung von Regeln eingehen würde, könnte ich ihr vielleicht mehr zustimmen. Aber das, was sie hier beschreibt, ist für mich weit weg davon.
 
@Solair: Ich denke, dein Versuch der Abgrenzung von Karl May von ernsthafter Literatur wird scheitern. Hat sich nicht gar Arno Schmidt ernsthaft mit dem Schriftsteller befasst? Und gibt es in Frankreich nicht ähnlich erzählende Schriftsteller, die dort gar zu den Klassikern erhoben wurden? Und K May hat etliche Werke verfasst, die ganz ohne Winnetou etc auskommen. Deine Ausführungen zur Fantasie finde ich ebenfalls nicht nachvollziehbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch alles ok. Man sollte es nur einfach als einen zutiefst menschlichen Zug akzeptieren. Der Unterton in dem Artikel (und den anderen) ist sehr arrogant von oben herab.

Das Problem ist nur zu viel von allem. Zu viele Menschen, zu viele billige Flüge, zu viele Interaktionen, zu viele Kommunikationskanäle und zu viel Präsentationsfläche... Die Menschen haben sich nicht verändert nur die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel.

Deswegen haut man sich heute im Internet die Worte um die Ohren, zu viele Menschen mit zuviel Zeit und offensichtlich zu wenig Gesprächspartnern in der realen Welt.;)
Wer sich bewußt ist wo er selbst steht und was er tut läßt sich von so einer einzelnen Meinung bzw einem Artikel nicht triggern, der erzählt auch nur seine Meinung.
Gut das das hier geht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es soll Menschen geben, die es schaffen ihrer Leidenschaft (Fotografie) nachzugehen, ohne dabei ihrer Umwelt zu schaden oder Mitmenschen zu behelligen, also keinesfalls auf einem Egotrip sind und doch Dinge tun, die/oder deren Ergebnis ihnen Freude bereitet.

Diese müssen und werden sich von dem Artikel nicht angesprochen fühlen, vielleicht eher zustimmen.
 
Es soll Menschen geben, die es schaffen ihrer Leidenschaft (Fotografie) nachzugehen, ohne dabei ihrer Umwelt zu schaden oder Mitmenschen zu behelligen, also keinesfalls auf einem Egotrip sind und doch Dinge tun, die/oder deren Ergebnis ihnen Freude bereitet.
Diese müssen und werden sich von dem Artikel nicht angesprochen fühlen, vielleicht eher zustimmen.
Sehr gut auf einen, halt.... falsch, auf "den" Punkt gebracht.
 
Damit verunglimpfst du aber jeden leidenschaftlichen Fotografen zu einem Egozentriker.

Da fängt das Problem an: Egozentriker ist keine Verunglimpfung. Wenn ein Photograph durch die Welt geht und diese "für sich" in "seinen" Kasten bannt, dann geht er eben in dieser Tätigkeit auf. Er interagiert nicht mit anderen oder gar "der Gesellschaft" bezüglich der Frage, ob diese Tätigkeit einen objektivierbaren Zweck erfüllt, anerkannt ist oder ob seine Motivation plausibel ist. Letztlich erfüllt er lediglich seine Bedürfnisse (oder die seiner Kunden). Und dabei ist es tatsächlich völlig egal, ob der Smartphone-Besitzer sich selbst am Taj Mahal ablichtet, der Spiegelreflex-Papa das Matterhorn auf Platte bannt, der engagiert Naturphotograph dem Nachtreiher nachstellt oder der Streetphotograph "die Stimmung einfängt". Er tut es letztlich für sich.

Es soll Menschen geben, die es schaffen ihrer Leidenschaft (Fotografie) nachzugehen, ohne dabei ihrer Umwelt zu schaden oder Mitmenschen zu behelligen, also keinesfalls auf einem Egotrip sind und doch Dinge tun, die/oder deren Ergebnis ihnen Freude bereitet.

"Niemandem zu schaden" ist eine notwendige objektive Bedingung, um eine Tätigkeit konfliktfrei ausführen zu können. Allerdings ist das Fehlen von Schädigung noch nicht hinreichend, um eine Tätigkeit der subjektiven Bewertung anderer zu entziehen. Insofern ist Deine Aussage, dass Menschen, die keinen Schaden anrichten, deshalb nicht auf einem Egotrip sein können, falsch. Wenn Du jetzt für Dich persönlich noch dahin kommst, dass es nicht wirklich relevant ist, was andere über Dich denken, ergibt sich auch ein Ausweg aus Deinem emotionalen Dilemma.
 
@Solair: Zumindest für mich schaffst Du es nicht, Deine mutmaßlich komplexen Gedanken in präzise Worte zu kleiden und im Unterton scheint mir auch wertend eine mir fremde Weltanschauung mitzuschwingen, wenn ich Deine seltsamen Ausführungen zum Thema Freiheit sehe. Daher nur ein Wort der Klarstellung:

Da steckt für mich ein Widerspruch drin: Emphatie ist nie negativ, sondern etwas, das durch die lange Arbeit an falscher Grundhaltung entsteht (manche haben sie allerdings auch schon seit Kindheit, doch das ist eher selten)

Ich schrieb "emphatisch" (von Emphase) und nicht "empathisch" (von Empathie), das klärt hoffentlich diesen Punkt.l
 
Es soll Menschen geben, die es schaffen ihrer Leidenschaft (Fotografie) nachzugehen, ohne dabei ihrer Umwelt zu schaden oder Mitmenschen zu behelligen, also keinesfalls auf einem Egotrip sind und doch Dinge tun, die/oder deren Ergebnis ihnen Freude bereitet.

Diese müssen und werden sich von dem Artikel nicht angesprochen fühlen, vielleicht eher zustimmen.

Sehr gut auf einen, halt.... falsch, auf "den" Punkt gebracht.

Seid Ihr Euch sicher, dass dies die richtige Schlussfolgerung ist?

Kann es nicht auch sein, dass sich zwar jemand angesprochen fühlt, weil er letzthin mit Selfiestick unter den Menschenmassen vor der Kirche Sacre-Coeur ein Erinnerungsfoto mit seiner Liebsten gemacht hat, aber die Einstellung der Autorin so gar nicht teilen mag?

Weil er sich sagt: was hat sie denn? Erstens kann es ihr egal sein, ob ich die Kirche und den Platz mit allen Sinnen wahrgenommen habe oder nicht. Und zweitens habe ich dennoch Freude an dem Moment gehabt? Und drittens, wen hat es denn gestört, dass ich ein Bild gemacht habe und es mit meinen Freunden geteilt habe?

Man kann der Lebenseinstellung der Autorin zustimmen, aber da es hier kein Richtig oder Falsch geben kann, kann man ihr genausogut nicht zustimmen.
 
Egozentriker ist keine Verunglimpfung. Wenn ein Photograph durch die Welt geht und diese "für sich" in "seinen" Kasten bannt, dann geht er eben in dieser Tätigkeit auf. Er interagiert nicht mit anderen oder gar "der Gesellschaft" bezüglich der Frage, ob diese Tätigkeit einen objektivierbaren Zweck erfüllt, anerkannt ist oder ob seine Motivation plausibel ist.
doch. Imho ist das schon eine Verunglimpfung.
Etymologie
Egoismus · Egoist · egoistisch · egozentrisch
Egoismus m. ‘Selbstsucht, Eigennutz, Eigenliebe’ und Egoist m. ‘selbstsüchtiger, eigennütziger Mensch’ werden um 1720 von Wolff aus den gelehrten Neubildungen frz. égoïsme und égoïste, zum Pers.pron. lat. egō̌ ‘ich’ mit latinisierender Endung, ins Dt. eingeführt, zunächst zur Bezeichnung der philosophischen Richtung eines extremen subjektiven Idealismus und ihrer Vertreter, die behaupten, daß nur das einzelne Subjekt, das eigene Ich, wirklich existiere, während alles andere nur Vorstellung, Empfindung sei; dann gegen Ende des 18. Jhs. in die oben genannte, heute allein übliche Bedeutung übergehend. egoistisch Adj. ‘selbstsüchtig, nur auf den eigenen Nutzen bedacht’ (18. Jh.). egozentrisch Adj. ‘sich selbst in den Mittelpunkt stellend, ichbezogen’ (Ende 19. Jh.), aus lat. egō̌ (s. oben) und zentrisch ‘auf etw. als seinen Mittelpunkt bezogen’ (s. konzentrisch, Zentrum). Wohl nach dem Vorbild von frz. égocentrique (ebenfalls Ende 19. Jh.).
 
...Wenn Du jetzt für Dich persönlich noch dahin kommst, dass es nicht wirklich relevant ist, was andere über Dich denken, ergibt sich auch ein Ausweg aus Deinem emotionalen Dilemma.

Mein pers. emotionales Dilemma? :lol:

Eventuell sollten wir mal in die Begriffsdefinition eines Egozentrikers einsteigen ehe wir uns der Psychoanalyse widmen. Der Duden gibt folgendes zum Besten:

"Egoist, Egoistin, eigennütziger/egoistischer/nur auf den eigenen Vorteil bedachter Mensch, ichbezogener/selbstbezogener/selbstsüchtiger Mensch"

https://www.duden.de/rechtschreibung/Egozentriker

Der "Egotrip" ist laut Duden umgangssprachlich und steht für egozentrisches Verhalten.

Allein die Formulierung "nur auf den eigenen Vorteil bedachter Mensch" impliziert, dass dieser Mensch nicht an seiner Umwelt interessiert ist, es sei denn, sie/es gereicht ihm zum Vorteil. Wenn das keine Verunglimpfung ist, haben wir wohl ein grundsätzlich divergierendes Sprachverständnis.
 
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