Diese Aussage war mir unbekannt und erscheint ein wenig seltsam - umso mehr als Minolta (zu dieser Zeit bereits gemeinsam mit Konica) immerhin den weltweit ersten Gehäuse-Bildstabilisator auf den Markt gebracht hat.
Ich hatte seinerzeit, als ich mir meine ersten IS-Objektive zugelegt hatte (ein 28-135mm und ein 75-300mm) Unmengen von Diskussionen geführt mit einem Kollegen, der schon immer mit Minolta-SLRs fotografiert hatte. Das war noch zu einer Zeit, wo man über 10 Jahre hat warten müssen, bis die allererste DSLR auf dem Markt erschien. Also von einem Sensor-Stabi war keine Rede, weil mit Film geht das nicht.
Auch damals hat es in Foren viele Diskussionen gegeben, ob man denn einen Stabi braucht. Und nachdem Canon damit sehr erfolgreich war und Nikon relativ schnell auf diesen Zug aufgesprungen ist, war Minolta natürlich gefordert, dazu Stellung zu nehmen. Ich ich sehe jetzt noch die Werbebotschaften vor mir, wo sie ernsthaft argumentiert haben, dass ein Stabi im Objektiv dazu führe, die optische Leistung zu verschlechtern und deswegen verzichtet man auf diese Technologie. Und als Alternative hatten sie eben das schon erwähnte stabile Stativ angeführt, welches ja zu deutlich besseren Ergebnissen führe.
Und weil ich eben viele Neuerungen kommen gesehen und jedesmal die Reaktionen der Fotografierenden darauf vernommen habe, komme ich zu dem Schluss, dass es auch dieses Mal wieder so sein wird, dass die Romantiker unter den Fotografierenden gar keine Energie in die Erkundung der Vor-und Nachteile von neuen Technologien stecken. Und jedes Mal verwundert es mich von Neuem, wenn Leute, die mit hochtechnischen Geräten arbeiten, eine solche Aversion gegen das Neue hegen.
Ich hingegen freue mich darüber, weil ich überzeugt bin, dass es das Fotografieren noch einfacher macht und zusätzlich ganz neue Perspektiven eröffnet.