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Nervige Hobbyfotografie

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ich finde die Beispiele ein bisschen schwierig. Da beschweren sich Leute, die schöne Spots bereits gesehen haben, dass andere Menschen diese Spots auch gern sehen würden.

(y)
 
Moin,

in den Beiträgen, auf die ich verwiesen hatte, ging es eher darum, dass sich eine Vielzahl der Leute auf einzelne Spots stürzt und dort ein Foto für sich selber rekreiert, dass viele andere in praktisch identischer Weise gemacht haben oder machen, während es in unmittelbarer oder weiterer Umgebung eine Vielzahl anderer Motive gibt, die mitunter ebenso schön oder gar schöner sind. Das kann man erst einmal ganz neutral sehen und sagen: So what – wenn man das Bild so gerne machen möchte, dann soll man doch; für die Leute kann eine schöne Erinnerung daran hängen, sie können sich stolz fühlen, dass sie ein schönes Bild gemacht haben und dabei vernachlässigen, dass Tausende andere Menschen ein ebenso schönes Bild (oder vielleicht sogar schöneres, weil das Licht bei denen besser war) gemacht haben. Fotografieren muss man ja nicht als Wettbewerb sehen.

Und natürlich gibt es das schon lange. Ich habe beispielsweise Fotos aus den 1930er Jahren in meinem Archiv, auf denen mein Großonkel und meine Großtante in einer Klamm in Bayern zu sehen sind. Da steht einfach der Erinnerungswert im Vordergrund – bzw. stand für die beiden. Und die beiden waren bestimmt nicht die einzigen, die sich dort haben fotografieren lassen (sie mussten jemanden darum bitten, das Foto zu machen, da das Selfie noch nicht erfunden war ;)). Und mein Großonkel war sicher auch nicht der einzige, der das Reichstagsgebäude in Berlin vor dem Krieg fotografiert hat. Insofern gab es solche "Hotspots" sicher schon lange, im Grunde seit Menschen auf Reisen fotografieren.

Heutzutage reisen natürlich mehr Leute als früher. Und hier tritt – durch Reiseführer und TV-Sendungen, aber natürlich in besonderem Maße, weil in besonderer Masse – nun der Effekt auf, dass sich viele Leute auf wenige Orte stürzen. Der Effekt ist schon länger bekannt – beispielsweise war für einige Gegenden für Individualreisende der Lonely Planet die "Reisebibel", was dazu führte, dass man an bestimmten Orten lauter Leute mit eben diesem Reiseführer traf und praktisch jeder, der diesen Reiseführer hatte, an diesen Orten vorbeischaute (von Sehenswürdigkeit über Restaurants und Kneipen bis zu Unterkünften).

Ein Problem kann dann für denjenigen entstehen, der sich durch die Massen (seien es Reisende oder Fotografierende) gestört fühlt – ich würde das aber nicht den Leuten vorwerfen, sondern diese Orte kurzerhand meiden, wenn ich das so empfinden würde (bei meinen bislang sieben Reisen nach Neuseeland habe ich beispielsweise weder den Wanaka Tree noch Roy's Peak besucht, andere Orte, an denen auch viele Reisende oder Fotografierende waren, hingegen durchaus). Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn ein Ort einfach nicht für die Massen gemacht ist – also beispielsweise eine fragile Flora besitzt, die durch wenige Besucher nicht gestört wurde, sehr wohl aber, wenn dort Massen herumlaufen. Und das vor allem, wenn diese dann auf der Suche nach besseren Perspektiven die gesamte Umgebung zertrampeln, Absperrungen, die zum Schutz der Natur dienen, überklettern usw. Und das ist leider etwas, das an solchen sehr beliebten und belebten Orten nicht selten vorkommt. Da ist dann die Verantwortung des Einzelnen gefragt – oder der Ruf nach Verboten, je nach Geschmack.
 
ich finde die Beispiele ein bisschen schwierig. Da beschweren sich Leute, die schöne Spots bereits gesehen haben, dass andere Menschen diese Spots auch gern sehen würden.

Tja, so ist der Mensch halt bisweilen, man beurteilt sich selbst anders als die anderen :rolleyes:
Nachdem man selbst im Gedränge gestanden hat (und demnach zu dessen Verursachern gehört hat) wächst auf einmal die Erkenntnis, es sei dort ja "zu touristisch" und "überlaufen". Natürlich durch die anderen. :rolleyes:
 
Ja, in diesem Artikel zeigt sich dass man sich selbst anders beurteilt als andere.
Besonders unter Hobbyfotografen verbreitet ist das Beklagen dass an den schönsten und interessantesten Spots auch andere Leute (gerne als Massen, 08/15-Reisende, Touris, Herden... bezeichnet) anzutreffen sind und diese "überlaufen" wären. Ich muss dann immer ein wenig schmunzeln, und habe mich schon ein paar Mal vermutlich unbeliebt gemacht wenn ich darauf erwidere: "Du bist aber auch genau 1 von dieser Herde gewesen, und dasselbe werden daher die anderen über dich gedacht haben."
Warum sieht man sich selber also mit mehr Recht ausgestattet solche Plätze, vorzugsweise ohne andere, zu erleben und ablichten zu können?

Ein schönes Beispiel dazu findet sich auch in obigem Artikel:
"Für mich einer der schönsten Orte der Welt, der Strand Reynisfjara in Island" - mit Foto des einsamen Strands im Morgenlicht.
Gleich darunter dann ein Bild als Kontrast dazu:
"Die Kehrseite … jede Menge Fotografen"
Tja, und um das erste Bild zu machen war der Fotograf oder die Fotografin exakt ein Individuum in eben diesem Trupp Fotografen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Orte wo sich Massen an Touris gegenseitig die Füße platt treten weil sie diesen Hotspot im Internet gefunden haben meide ich sowieso.

Aber mal was ganz anderes...

Da hat eine drittklassige Journalistin in einer bestenfalls zweitklassigen deutschen Tageszeitung einen schlechten Artikel rausgehauen und wir beschäftigen uns hier seit Tagen damit...die Dame hat damit genau das erreicht was sie wollte, Aufmerksamkeit. Die lacht sich (über uns Deppen) kaputt, wenn sie das hier liest...:eek:

Gruß

RD
 
Da hat eine drittklassige Journalistin in einer bestenfalls zweitklassigen deutschen Tageszeitung einen schlechten Artikel rausgehauen und wir beschäftigen uns hier seit Tagen damit...

Das ist das urdeutsche Problem: gegenteilige Meinungen löse ich, ich dem ich ad hominem draufgehe. Ist das deine übliche Diskussionskultur?
Solltest du trotzdem etwas über die "drittklassige Journalistin" wissen wollen, dann empfehle ich folgenden Zeitvertreib:

https://de.wikipedia.org/wiki/Katrin_Seddig

Nun hat sie sicher nicht deine analytische Qualifikation, aber immerhin....
 
Oh, Entschuldigung, sie ist Schriftstellerin...keine Journalistin.

Haben ihre literarischen Elaborate eine vergleichbare Qualität wie dieser verlinkte Artikel? Und will man das überhaupt wissen...:eek:

Ihr Artikel jedenfalls ist einseitig (was alleine noch kein Beinbruch ist), pauschalisierend ohne jedwede Differenzierung (Plattitüden as its best), er grenzt eine Gruppe Menschen ideologisch und ethisch aus, er wirft Dinge in einen Topf die zunächst mal überhaupt nichts miteinander zu tun haben und es fehlt fast jeder sprachlich/rhetorische Feinschliff. Und bei den analytischen Fähigkeiten sieht es ganz finster aus...aber irgendwie deucht mir, genau das passt schön ins heutige Leitbild.

Gruß

RD
 
Warum sieht man sich selber also mit mehr Recht ausgestattet solche Plätze, vorzugsweise ohne andere, zu erleben und ablichten zu können?

Das ist jetzt natürlich nicht mehr der ursprüngliche Kritikpunkt von Karin Seddig, der und die hier ja so kontrovers "diskutiert" wird. Die Frage ist aber ebenso interessant.

Ich denke, das ist ein menschliches Verlangen nach Intimität und Vertraulichkeit, das entsprechende Besitzansprüche generiert. Letztendlich bestätigst du indirekt aber auch auf eine gewisse Art und Weise die Kritik von Seddig. Die Massenhaltung von "Fotografen" an Brennpunkten trivialisiert dieses Gefühl, wäre es vergänglich, dann würde der Wert steigen! Das ist reine Marktwirtschaft.

Aber was kann man dagegen tun? Das ganze Problem ist ja nur eine Folge dreier Voraussetzungen:
- jeder kann heutzutage (fast) uneingeschränkt jeden Punkt auf der Erde erreichen, finanzielle Souveränität vorausgesetzt.
- jeder kann Emotionen, Eindrücke, transitive Erfahrungen beliebig aufzeichnen, zumindest technisch. Eine Kamera/Handy/Videokamera kann sich jeder kaufen.
- jeder hat quasi live Zugriff auf beliebig viele Informationen zu markanten, sehenswerten Punkten und Koordinaten auf der Erde, unabhängig vom (schwer überprüfbaren) Qualitätsgrad dieser Information.

Um also diesen Massentourismus bzw. die Massenablichtung und damit die massenhafte Darstellung des Einzigartigen zu unterbinden, müsstest du mindestens einen der oben genannten Faktoren eliminieren. Ich gehe nicht weiter darauf ein, welche politischen und kulturellen Folgen so etwas hätte...

Nebenbei bemerkt: die Wirtschaft und Industrie hat absolut keinerlei Interesse daran, dass diese drei Voraussetzungen wie oben genannt irgendwie eingeschränkt werden - im Gegenteil. Hinter jedem Punkt steht ein globaler Milliardenmarkt.

Wir werden wohl auf absehbare Zeit mit diesem Lamento einzelner "Fotografen" leben müssen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Da kommt es auf die innere Einstellung zum Thema an. Wenn ich akzeptiere das all die schönen Landschafts- und Architekturfotos nur eine konstruierte Illusion sind und es in Wirklichkeit meist nicht ganz so spektakulär aussieht dann wäre schonmal viel erreicht. Und wenn sich Menschen immer nur aufregen und der Meinung sind die nervigen Touristen, das sind immer nur die anderen, dann sollte man sich fragen warum man selbst dorthin geht. Und sich fragen warum man so verbittert über das Leben geworden ist.

Und wenn man an so einen Touristenhotspot geht, kann man auch das Beste aus der Situation machen, offen sein und sich freuen! Die anderen Menschen sind vielleicht nett? Letztens hatte ich so ein Erlebnis als ich ein schön kitschiges Skyline Foto von Manhattan gemacht hab in der blauen Stunde. Natürlich waren auch viele andere Menschen in der 8 Millionen Stadt. Ich habe mich sehr nett eine Stunde mit zwei anderen Hobbyfotografen aus Alaska und Los Angeles unterhalten.
 
Dabei ist es doch (meistens) recht einfach solche Hotpots aufzusuchen ohne auf dutzende oder hunderte andere fotowütige Handyknipser zu treffen. Dazu muss man diese Orte nur früh morgens besuchen, mit dem schönen Nebeneffekt, dass das Licht um diese Zeit deutlich besser ist. Das setzt allerdings zwingend voraus, dass man seinen trägen Hintern um fünf Uhr früh aus dem Bett zerren muss. Ist auch nicht jedermanns/frau Sache.

Gruß

RD
 
Sollen die schönsten Orten der Welt nur noch von einem elitären Zirkel besucht werden dürfen? (...) So wie es die Elite für sich fordert.

Dass viele Hotspots überlaufen und quasi "totgetrampelt" werden und von den wahren Ästheten nur noch zu den menschenleeren Randzeiten betrachtet werden, hat dagegen schon wieder solch einen elitären Unterton. Soll man die Hotspots vor den Massentouristen schützen? Hohe Gebühren fordern und am Besten das Reisen so teuer werden zu lassen, damit die Elite unter sich bleiben kann?

Also dein Eliten-Geschwurbel finde ich ein wenig befremdlich. Gerade in dem ursprünglichen Artikel geht es doch gar nicht darum jemanden von einem Ort fern zu halten, sondern darum, dass sich die Leute nicht wie eine offene Hose benehmen sollen. Einfach mal eine Absperrung als solche akzeptieren und nicht als Sportgerät interpretieren, das Edelweiß nach dem Fotografieren nicht auch noch verbotener Weise als Souvenier pflücken, usw. ... Die Vergleiche der verschiedenen Spots, die vor Jahren noch völlig menschenleer waren und heute von Fotografen aus aller Welt "heimgesucht werden" finde ich allerdings ebenso bedenklich, aber auch da sehe ich das Problem eher bei den Leuten selbst. Wenn nicht jeder nach dem Motto: "Platz da! Hier komme ich!" agieren würde und einfach mal mit den Menschen die einem im Bild stehen sprechen würde, gäbe es deutlich weniger Stress an diesen Spots. In vielen Fällen reicht es auch aus, einfach mal ein wenig zu warten, was heute aber auch scheinbar die wenigsten können. Schon im 17. Jhd. war bekannt, dass Geduld die Tugend der Glücklichen ist, aber auch das ist scheinbar in Vergessenheit geraten.

Bezüglich der "Randzeiten" - die ich weiter oben ja angesprochen habe - kann ich nicht nachvollziehen, was daran "elitär" sein soll, ehrlich gesagt, finde ich deine Formulierung "... von den wahren Ästheten nur noch zu den menschenleeren Randzeiten betrachtet werden ..." (siehe Zitat oben) da schon eher despektierlich.
Wenn es wirklich elitär sein sollte, seine freie Zeit auch noch frei einteilen zu wollen/können, dann gehöre ich wohl zum erlauchten Kreis derer, die diesen Anspruch haben und mit Rücksicht auf die Familie/Freunde auch leben.

Aber mal eine Gegenfrage, was stört dich daran, wenn ich - oder andere Fotografen - aus der Not eine Tugend machen um auf diesem Wege eine menschenleere Landschaft/Platz/Stadt zu fotografieren. Sind wir deshalb gleich ein elitärer Zirkel? Im Zweifelsfall helfen auch ND-Filter und Stacking... Ich habe nie gesagt, schick die Leute weg, sondern nutze den Effekt, dass die meisten Menschen Fotos bei strahlendem Sonnenschein wollen zu meinen Gunsten aus um meine pers. Ansprüche an ein Foto erfüllen zu können. Das ist nicht immer einfach, aber in den meisten Fällen reicht es aus, einfach mal früh aufzustehen, oder das Abendessen um ne Stunde nach hinten zu legen und wenn dann die Küche kalt ist, oder die Familie nur noch "Reste" übrig gelassen hat, tja dann ist es einzig und allein mein Problem!

...Dazu muss man diese Orte nur früh morgens besuchen, mit dem schönen Nebeneffekt, dass das Licht um diese Zeit deutlich besser ist. Das setzt allerdings zwingend voraus, dass man seinen trägen Hintern um fünf Uhr früh aus dem Bett zerren muss. Ist auch nicht jedermanns/frau Sache.

Genau so!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr Artikel jedenfalls ist einseitig (was alleine noch kein Beinbruch ist), pauschalisierend ohne jedwede Differenzierung (Plattitüden as its best), er grenzt eine Gruppe Menschen ideologisch und ethisch aus, er wirft Dinge in einen Topf die zunächst mal überhaupt nichts miteinander zu tun haben und es fehlt fast jeder sprachlich/rhetorische Feinschliff.

Man sieht, Du kannst es! SO kann man über einen Artikel diskutieren, ganz ohne die Autorin dritt- oder ihre Zeitung zweitklassig zu nennen. Warum nicht gleich so!? :D

Es ist ja eigentlich nicht so schwer nachzuvollziehen, dass man sich in einer Diskussion ganz schnell selbst disqualifiziert, wenn man die Gegenseite oder denjenigen, über den man redet sofort abwertet, oder?
 
Also dein Eliten-Geschwurbel finde ich ein wenig befremdlich.

Das kannst Du finden, wie Du willst. Lies Dir die Artikel einfach mal genau durch.

Im ersten Artikel beklagt sich die Autorin nämlich mit keinem Wort darüber, dass die Leute das Edelweiß pflücken würden. Sie beklagt was ganz was anderes.

Und der andere Artikel, der beklagt, dass die früher menschenleeren Spots nun von 08/15-Touristen überlaufen seien, ist nunmal "Eliten-Geschwurbel" - ohne wenn und aber.
 

Hab mir das mal angesehen. So richtig Skandalöses finde ich dort nicht. Eher eine wahnsinns Anspruchshaltung, weil man am Skogafoss heute nicht mehr ganz alleine ist. Wenn er das für "Völlig ‚overcrowded‘, der Skogafoss im März 2017, nur drei Jahre später als bei der Aufnahme oben..." hält, dann kann ich ihm nicht mehr helfen. Ich habe jetzt Zustände wie Dubrovnik oder oder zugegebenermaßen den Plitvicer Seen erwartet. Am Seljalandsfoss skandaliert er einen winzigen Parkplatz und am Gullfoss drängen sich ein paar Leute an der Spitze der Aussichtsplattform. Das sah die Tage im Harz nicht anders aus und ganz ehrlich, ich halte es für überspannt, wenn man damit nicht leben kann. Am Strand Reynisfjara in Island zähle ich acht Fotografen, die ihrem Hobby nachgehen. Tut mir leid, wir teilen uns den Planeten mit fast 8 Milliarden Menschen und dann sind 8 Herren, die an ihrer Kamera herumfummeln, der Skandal?

An den Plitvicer Seen war ich 2008. Dort ist in der Tat die Hölle losgewesen. Fotografieren konnte man eigentlich gar nicht, man wurde im Tross die Knüppelpfade entlanggeschoben. Instagram gab es damals noch gar nicht. Die Plitvicer Seen sind ein Naturschauspiel sondergleichen. Man glaubt es gar nicht, es sieht so aus, als ob Landschaftsarchitekten einen Märchenpark angelegt hätten. Dieser Ort ist simpel mit dem Auto für bestimmt 150 Millionen Nordeuropäer erreichbar. Wem wollte man es verdenken, nicht einmal im Leben dorthin zu fahren? Dann schieben sich dort halt die Massen entlang. An den Krka Wasserfällen sieht es ähnlich aus.

OT: Wer ähnliche Landschaften erleben und sie nicht teilen möchte mit Zehntausenden sondern vielleicht nur mit 10, dem rate ich Bosnien Herzegowina an als Reiseland. Und dann weiter nach Montenegro. Die Leute dort sind dankbar für jeden Euro, den ihr bei ihnen lasst. OK, in Mostar kann man sich auch eine Runde Massentourismus geben. :lol:
/OT


Witzig finde ich, dass die Fotos fast genauso aussehen wie die Pocket-Knipsbilder aus meiner Kindheit. Person steht stolz und ein bisschen doof vor dem Traumziel. Nur haben die Leute damals nicht so künstlich blöde gegrinst wie Marlene, sondern meist konzentriert-angespannt geguckt.
 
Man kann auch aus der Not eine Tugend machen: Die meisten Highlights sind eh schon fotografiert worden von Profi-Teams, die tagelang auf das beste Licht gewartet haben. Da hat man keine Chance mit seinem Bild. Man kann aber den Massentourismus horrormäßig in Szene setzen, dann hat man Fotos, die die anderen nicht haben und die auch noch voll den gesellschaftskritischen Anspruch haben. :ugly:

Außerdem muss man endlich nicht auf die Ich-will-nicht-fotografiert-werden-Calvinisten Rücksicht nehmen, weil, wenn alle Knipsen wie die Wahnsinnigen, trauen die sich nicht den Aufstand zu machen. :devilish:
 
Im ersten Artikel beklagt sich die Autorin nämlich mit keinem Wort darüber, dass die Leute das Edelweiß pflücken würden. Sie beklagt was ganz was anderes.

Tut sie nicht?

Ich bin mal so frei und zitiere ein paar Passagen aus dem Artikel (https://taz.de/Nervige-Hobbyfotografie/!5694935/)

"Das liegt an der Unbescheidenheit der Leute, sage ich. Das ist ein zurückhaltender Ausdruck für das, was ich meine. Kaum etwas geht mir so auf die Nerven wie diese irrsinnige Fotografiererei an allen Orten zu allen Zeiten überall und ohne Rücksicht auf Tiere, Pflanzen, Menschen."

Bezüglich:

Und der andere Artikel, der beklagt, dass die früher menschenleeren Spots nun von 08/15-Touristen überlaufen seien, ist nunmal "Eliten-Geschwurbel" - ohne wenn und aber.

Habe ich doch geschrieben, dass dieser Artikel ebenso bedenklich ist :confused:

Und trotzdem hast du noch keine Antwort auf meine Frage bezüglich der elitären Fotografie am frühen Morgen gegeben bzw. was dich daran stört/eine elitären Unterton hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber mal eine Gegenfrage, was stört dich daran, wenn ich - oder andere Fotografen - aus der Not eine Tugend machen um auf diesem Wege eine menschenleere Landschaft/Platz/Stadt zu fotografieren.

Das stört mich doch gar nicht. Als mein "Eliten-Geschwurbel" meine ich, dass sich die Autoren darüber beschweren, dass zu viele Leute zu viele Bilder machen und man selbst deshalb die Szenerie nicht mehr so genießen kann, wie man selbst möchte. Man ist sogar regelrecht "angewidert" von den anderen.
 
Das stört mich doch gar nicht.

Dann haben wir diesbezüglich wohl aneinander vorbei geschrieben, denn ich pers. fotografiere gern zu den o.g. Randzeiten am frühen Morgen, späteren Abend, vorwiegend wegen des Lichts - finde es dem Bild aber auch sehr zuträglich, dass da die meisten Menschen noch schlafen oder schon wieder weg sind und mir damit auch nicht im Bild stehen können ;)

Nebenbei hat man dann - außer eventuell am Mesa Arch - auch Ruhe und kann nebenbei die Landschaft in vollen Zügen genießen.
 
Man sieht, Du kannst es! SO kann man über einen Artikel diskutieren, ganz ohne die Autorin dritt- oder ihre Zeitung zweitklassig zu nennen. Warum nicht gleich so!? :D

Es ist ja eigentlich nicht so schwer nachzuvollziehen, dass man sich in einer Diskussion ganz schnell selbst disqualifiziert, wenn man die Gegenseite oder denjenigen, über den man redet sofort abwertet, oder?

Tschuldigung. Ich hatte vorausgesetzt, dass diese Analyse trivial und damit von jedem leistbar ist, mehr oder weniger...da habe ich wohl zu viel erwartet.:eek:

Gruß

RD
 
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