Soweit passt auch alles, übe und lerne fleißig, doch würde ich mir gerne noch ein Blitz kaufen, bin dabei auf E*ay auf
Artikelnummer: 270460380887
gestossen und ähnliche... Ist dieser Blitz für mich als Anfänger geeignet oder nicht, kenne mich leider noch nicht so aus mit der Spiegelreflexfotografie.
Finger weg!
Es gibt in Bezug auf das Blitzen an Pentax-DSLRs drei prinzipielle empfehlenswerte Möglichkeiten (dazu unten mehr), eine vierte solltest Du hingegen unbedingt vermeiden: Den Erwerb eines Billig-Blitzes aus chinesischer Produktion! Also nix wo Tumax, Exakta, Dörr, Soligor u.ä. drauf steht. Auch der im Ebay-Angebot gezeigte Blitz ist von Tumax (was erstmal nix heisst, denn Tumax produziert inzwischen auch die Low-Level-Serien für Metz), ist von minderer Qualität und die angegebenen Features sind teilweise schlicht gelogen.
Nun zu den empfehlenswerten Optionen:
Fall 1: Du hast extrem wenig Budget, möchtest aber trotzdem "mehr Blitz" als das eingebaute Funzelchen. Kaufe einen gebrauchten Automatikblitz eines Markenherstellers, z.B. den Braun VarioZoom 340 SCA. Wird auf ebay häufiger angeboten (z. B. 400095688927) und geht meist so um die 10 Euro weg. Ich hab auch schon mal einen für 1,50 Euro bekommen.
Vorteile: Der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen. Selbst wenn man später doch entscheidet, mehr Geld in die Hand zu nehmen, hat man keine große überflüssige Investition getätigt. Der Braun VarioZoom 340 SCA ist einigermaßen lichtstark, in alle Richtungen schwenkbar und hat einen manuellen Zoomreflektor sowie zwei Computerblenden.
Nachteil: Der Blitz kann kein P-TTL und keine Komfortautomatik. Er kann gar nicht mit der Kamera kommunizieren - außer dass es fuuuuump macht, wenn Du auslöst. Macht aber nix, denn der Blitz kann die Lichtmenge selbst messen und dosieren: Du stellst Deine K-m in den M-Modus, wählst irgendeine Belichtungszeit >=1/180s, stellst den gewählten ISO-Wert am Blitz ein und eine der vom Blitz angezeigten Blenden an der Kamera. Danach regelt der Blitz die nötige Lichtmenge selbst. Da man diese Einstellung üblicherweise nur einmal pro Session macht, hält sich der Aufwand in Grenzen. Dafür ist diese Lösung eben unschlagbar billig.
Es geht auch nahezu jeder andere Automatikblitz - aufpassen muss man nur auf die Zündspannung, die nicht über 30 V liegen sollte. Kann man für viele alte Blitze z.B. hier nachschauen oder selbst messen:
http://www.botzilla.com/photo/strobeVolts.html
Fall 2 (mein erklärter Favorit): Du möchtest eine komfortablere Lösung, der finanzielle Aufwand soll aber im zweistelligen Bereich bleiben. Kauf Dir einen gebrauchten Metz 40 MZ-1/-2/-3 mit passendem Pentax Adapter (SCA 3701 oder 3702). Geht gebraucht in gutem Zustand für um die 70 Euro über die virtuelle Theke.
Der kann zwar auch kein P-TTL, dafür geht aber Komfortautomatik: Blitz mißt selbst und bekommt die Werte dazu automatisch von der Kamera, also Blende, ISO und die Brennweite für den autom. Zoomreflektor. Außerdem wird das AF-Hilfslicht angesteuert. Der Metz hat einen Zweitreflektor (nur MZ-2 und -3), kann auf den zweiten Vorhang blitzen, hat eine Stroboskopfunktion, ist in alle Richtungen dreh- und schwenkbar und hat auch ordentlich Power. Beachte dass die Leitzahl von 40 wie früher üblich bei 50mm und nicht - wie leider heutzutage - bei maximaler Reflektorstellung angegeben ist. Der 40 MZ hat "echte" Leitzahl 40, ist also fast genauso lichtstark wie der Metz 58 AF-1 (Leitzahl 42). Und der Blitz hat mehr als ein Dutzend Knöpfchen und Schalter - wogegen der 58er nur vier Tasten hat. Während ich beim 40 MZ fast alles direkt schalten kann, musste ich beim 58er für jeden Furz ins Menü und mich dort durchhangeln. Beispiel: Zweitreflektor zuschalten: Beim MZ 40 ist das ein Schalter - fertig! Beim 58er musst Du erst über die Select-Taste ins Menü, dann den zugehörigen Menüpunkt für den Zweitreflektor finden, den einschalten - und zum Ausschalten den ganzen Quatsch nochmal.
Nachteile: 1. Kein P-TTL (ist kein echter Nachteil, besonders nicht an der K-m, denn die Automatik ist meist belichtungssicherer und man verzichtet auf zusammengekniffene Augen vom Messblitz). 2. Keine HSS.
Fall 3 - der "Geld spielt keine Rolle" Fall oder auch "ich will aber P-TTL": Die bisherigen Tipps sind mit zwei Einschränkungen verbunden: 1. Du kannst kein HSS (= Blitzen mit sehr kurzen Verschlusszeiten <1/180 s), braucht man z.B. beim Aufhellblitzen für Portraits im Ski-Urlaub. 2. Du hast kein P-TTL.
Kurz zu den Unterschieden P-TTL vs. Komfortautomatik:
Bei P-TTL sendet der Blitz einen Messblitz, die Kamera ermittelt die reflektierte Helligkeit und zündet dann den Hauptblitz mit der berechneten Leistung. Hier steuert also die Kamera die Lichtmenge. Beim Automatikmodus ermittelt der Blitz die Helligkeit über eine eigene Messzelle selbst, hier steuert also der Blitz die Lichtmenge (in dem er die Abbrenndauer des Hauptblitzes regelt, einen Vorblitz brauchts dafür also nicht).
Vorteil von P-TTL: Wenn man einen lichtschluckenden Filter verwendet (z.B. Polfilter oder Graufilter) wird dessen Absorption berücksichtigt. Beim Automatikmodus kennt der Blitz den Filter ja nicht und kann ihn nicht berücksichtigen. In einem solchen Fall müsste man eine manuelle Korrektur vornehmen.
Vorteil des Automatikmodus: Kein Messblitz (manche Leute schaffen es, zwischen Mess- und Hauptblitz die Augen zuzukneifen) und in der Regel an den Pentax-DSLRs (mit Ausnahme der K-x und der K-7) belichtungssicherer als P-TTL.
Wenn Du mit den Nachteilen von 1. und 2. nicht leben kannst, dann kaufe Dir einen Metz 58 AF-1 oder einen Pentax Pentax AF-540 FGZ. Wobei ich eher ersteren empfehle, da der zum einen die Wahl zwischen P-TTL und Komfortautomatik lässt und zum anderen günstiger (und dabei nur ein winziges bischen lichtschwächer) ist. Die Menü-lastige Bedienung fand ich allerdings eher nervig. Also im Zweifel erstmal genau anschauen...
Welches Zubehör wäre evtl. noch anzuraten.
Hängt davon ab, was Du machen möchtest. Sicher nicht verkehrt ist ein Stativ, eine vernünftige Fototasche, eine lichtstarke Portraitlinse, ein Fisheye, ein Macroobjektiv, ... [to be continued]
ciao
volker