Was kurze Brennweiten in der Landschaftsfotografie angeht, würde ich es zunächst bei einer Brennweite von 24, äußerstenfalls von 20mm am kurzen Ende der Skala, für Landschaftsbilder, belassen.
Dies einfach zum "Weitwinkel Lernen".
In der Landschaftsfotografie erweist sich, übrigens, immer wieder ein formatfüllendes Fischauge — Brennweite 15 oder 16mm — als sehr nützlich. Dies trotz (oder: wegen?) seines enorm großen Aufnahme- Bildwinkels.
Doch Vorsicht: Senkrechte wie Waagrechte Linien — namentlich längere Linien — werden hier, je weiter es zu Bildrand und -ecken geht, gnadenlos durchgebogen.
Dennoch ist das 15er- oder 16er- FISCHAUGE oft und oft einfach genial, zumal in der Landschaftsfotografie.
Es bildet ab mit etwa 130...140° über die lange / waagrechte Bildkante, etwa 95° über die kurze / senkrechte Bildkante und etwa 170... 180° über die Bilddiagonale.
Dies, wohlbemerkt, bei gestauchten / eingezogenen (!) Bildecken.
Hingegen tut das Weitwinkel unterhalb etwa f= 35mm in etwa das Gegenteil zur Abbildungscharakteristik des Fiaschauges, denn das Weitwinkel DEHNT zu den Bildecken hin. — Ein fieser Nachteil der ultrakurzen WEITWINKEL- Brennweiten, unter etwa f= 20mm, besteht allerdings im Langziehen der äußeren Bildpartien.
Auch das kann Bilder regelrecht kaputt machen.
Der Effekt des "Langziehens" beträgt in den Bildecken bspw. bei diesen Brennweiten / Prozent als Grenzwert für die Bildecken:
35mm ... bei 15 %
28mm ... bei 22 %
24mm ... bei 30 %
20mm ... bei 40 %
17mm ... bei 60 % undsoweiter ....
Anders gesagt: Die dynamische, gleichzeitig "verzerrende" Wirkung verdoppelt sich vom 35er hin zum 24er, und vom 24er verdoppelt diese sich wiederum bis hin zum 17er- (Ultra-) Weitwinkel.
Zwar ist das Fischauge, mit seinem riesigen Bildwinkel von 95 / 135 / 180 Grad (wie vorstehend) noch "schwatzhafter" als das z.B. 17er- Ultraweitwinkel, doch die eher "eingezogenen" Bildecken (in der Abbildungsweise der sog Equisolidangle- Projektion des formatfüllenden Fischauges) lassen das Bild eher "ruhiger" wirken, als der Brutalo- Effekt langgezogener Ecken beim Ultraweitwinkel. Dies trotz des größeren Bildwinkel (!) des Fischauges.
Ein TIP am Rande: Es gibt auch noch die Möglichkeit, das Fischauge in "kastrierter" Form anzuwenden:
Haben wir nämlich ein Fischauge einer Brennweite von mehr als f= 17mm (am KB), beziehungsweise mehr als f= 10mm am APS-C- Format vor uns, so verringert sich der Bildwinkel (bei steigender Brennweite) mehr und mehr — und die Durchkrümmung der abseits der Bildmitte verlaufenden Geraden lässt drastisch (!) nach.
Reduzieren wir z.B., durch Einsatz einer z.B. Fischaugen- Brennweite von 20mm den horizontalen (lange Bildkante / waagrechte) Bildwinkel von 135° auf noch 110°, so entdecken wir weitaus geringer gekrümmte Linien, in Richtung der Bildecken.
Auf diese Weise kann, vor allem am APS-C- Aufnahmeformat, ein Fisheye- Zoom desto mehr Sinn machen, denn der riesige Bildwinkel kann in gewissem Rahmen gebändigt UND, parallel, der Effekt verkrümmter Linien zum Bildrand hin deutlich verringert werden.
Tokina stellte mal ein 10...17mm F3.5...4.5- Fisheye- Zoom her.
Es liegt im Gebrauchtpreis zur Zeit bei etwa 200.—
Für das APS-C- Format finde ich diese Art Konstruktion einfach genial — zumal in der Landschaftsfotografie.
Das Canon EF 8...15mm F4 L (gebraucht ab etwa 700 -?- Euro) tut einen wohl noch besseren Job, zumal am APS-C und auch, teilweise am APS-H, ist es aber auch bedeutend teurer in der Anschaffung als das zuvor genannte Tokina.