Wie würdest Du das bzgl. der Sensorauflösung berechnen? Die 100D hat zum Beispiel 18,5 MegaPixel.
Kay Kietzmann hat das ja schon vorgerechnet. Du berechnest den Zerstreuungskreisdurchmesser als 2*Pixelbreite = 0,0086mm und verwendest diesen dann mit einem Schärfentieferechner (ich empfehle cBlur ^^) für die Berechnung der Hyperfokaldistanz oder auch der Schärfentiefe.
Der Bereich im Bild der vorher als "scharf" berechnet wurde, wird so auf dem Sensor abgebildet, dass die Auflösungen vom Sensor ausgenutzt wird (d.h. auch wenn ich einen kleineren Zerstreuungskreis verwende, kann das Bild nicht mehr besser werden, da es der Sensor nicht mehr auflösen kann).
Die Einwände von 01af kannst Du getrost vergessen. Die Schärfentiefe die ich berechne hängt davon ab, was
ich mir als "scharf" definiere und somit vom verwendeten Zerstreuungskreis. Mache ich den Zerstreuungskreis von der Sensorauflösung abhängig, hängt die Schärfentiefe von der Sensorauflösung ab - ob das jemanden passt oder nicht ist der Physik egal. Was Du ja leicht selbst ausprobieren kannst.
Für die 100D bei Blende f/5.6 sieht die Hyperfokaldistanz nach der Methode dann so aus:
24mm: 20m Fokusentfernung
18mm: 11m Fokusentfernung
14mm: 7m Fokusentfernung
12mm: 5m Fokusentfernung
10mm: 3.5m Fokusentfernung
Scharf wie es der Sensor hergibt ist es jeweils ab der Hälfte der Fokusentfernung. Wenn man das unbedingt in Anteilen von der Sensordiagonalen haben möchte, ist das übrigens ca: 1/3000.
EDIT: Ab hier alle Brennweiten nicht mehr auf die 100D bezogen, sondern als KB-Äquivalent
Ein Problem sieht man ja schon an den Zahlen und ich will es natürlich auch nicht verschweigen. Es ist die steigende Auflösung der Sensoren, früher
(TM) wurde viel und gerne mit 1/1500 Bilddiagonale gerechnet, damit bekommt man Bilder mit ca. 1 MPixel netto scharf (darum wird hier ja heute so gerne darüber gemeckert, dass die Hyperfokalmethode nicht funktioniert). Das waren aber zu 10x15cm Abzügen aus dem Supermarkt ausreichend Bildinformationen. Wenn einem diese Qualität ausreicht, funktioniert die Hyperfokalmethode im ganzen Weitwinkelbereich ab 35mm ganz gut.
Das hat auch zu 3MPixelzeiten der DSLRs noch funktioniert. Dann kamen aber 6 und 8 MPixelkameras raus und der Hintergrund bei Hyperfokalaufnahmen war nicht mehr so richtig knackig. Also hat man den Zerstreuungskreis mit 1/2500 o.ä. der Bilddiagonalen angesetzt. Der Hintergrund war wieder knackig, aber jetzt funktionierte das ganze nur noch mit sarken Weitwinkelobjektiven um 24mm so richtig.
Bei 35mm funktioniert es natürlich auch noch, aber es ist dann erst alles ab 7m Entfernung scharf. Das ist dann schon oft zu viel.
Heute sind wir bei +-20MPixel angekommen und wenn man diese ausnutzen möchte, funktioniert die Hyperfokaldistanz nur noch im Ultra Weitwinkelbereich (bei 35mm ist erst ab 10m Entfernung zur Kamera alles scharf...).
All das ist kein Problem der Hyperfokalmethode, sondern es ist mit steigender Auflösung einfach immer schwieriger den Sensor aus zu nutzen. Das betrifft alle Parameter wie Freihandhaltezeiten, Objektivauflösungen usw. usw.
Wenn dann erst mal 60MPixel DSLRs o.ä. der Standard sind, wird kaum noch ein Bild in 100% Ansicht scharf sein. Das hat aber zwei Vorteil, 01af ist glücklich, und die Bilder haben trotzdem meist mehr Bildinformation als heute. Nur das Rechnen wird schwieriger...