Hallo Ihr,
- Es ist durchaus die Frage, ob es sich um Hotpixel handelt. Ja, sie haben einen erhöhten Dunkelstrom. Aber der ist bei einem Darkframe schon so hoch, dass die Pixel strahlend weiß erscheinen. Da sie sich also bei unterschiedlichen Belichtungsverhältnissen überhaupt nicht verändern, könnte man sie auch effektiv als tot bezeichnen. Nur sind sie eben nicht schwarz, sondern weiß.
- Man findet sie leicht mit einem kleinem, kostenlosen Programm (google: "Deadpixeltest" erster Treffer, Luminanz über 200).
- Genauso leicht wären sie standardmäßig zu interpolieren (die Frage ist nur, warum das Canon bei der G10 offensichtlich nicht zuverlässig und vollständig schafft).
- Anders als Fluxxus meint, treten Sie bei längeren Belichtungszeiten auch bei der G10 nicht auf - ab ca. 1/8-Sekunde werden sie herausgerechnet.
Nun kann man sich streiten, ob man diesen Fehler ernst nehmen sollte und das haben wir im 28mm-Thread auch schon getan:
- Einige sind der Meinung, die G10 ist die perfekte Kamera und alle, die an diesem Bild rütteln, sind "Nestbeschmutzer"
- Einige haben selbst eine fehlerfreie Kamera und suchen den Fehler dann auch eher in den Persönlichkeitsmerkmalen des Benutzers (nicht kleinlich sein usw.)
- Wieder andere sind der Meinung, alle Kameras sind betroffen und wenn man nicht genau hinschaut, findet man den Fehler auch nicht.
Es sind nicht alle Kameras betroffen. Man kann aber schon sagen, dass jeder Sensor aufgrund des Produktionsverfahrens (oft in die Hunderte) Fehlpixel aufweist (da hat Grünhorn recht und Kassandro und so weiter). Die Frage ist, wie effektiv der Hersteller den Sensor ab Werk kalibriert. Ich muss ganz offen sagen, in dem Punkt bin ich mit Canon speziell bei der G10 unzufrieden. Aufgrund meiner Erfahrung mit anderen Kameras bin ich der Meinung, es geht besser. Bei dem Preis der G10 kann man auch in nicht so werbewirksamen Kategorien wie dieser Qualität erwarten.
Was kann man tun?
Umtauschen kann ich aus persönlicher Erfahrung nicht empfehlen, die Möglichkeit, wieder solche weißen Pixel zu erhalten, ist (bei der G10) gegeben und langsam kann man auch schon behaupten (lieber Grünhorn), dass die Wahrscheinlichkeit wohl gar nicht so gering ist.
Zu empfehlen ist es, sich direkt an den Canon-Service zu wenden und die Pixel ausmappen zu lassen (wie Slomo)! Das geht problemlos. Dieses Mapping betrifft nur den Fehlpixel, der dann die Farbe des Nachbarpixels annimmt, eben interpoliert wird.
Entgegen Kassandros Meinung halte ich dieses Vorgehen für sinnvoller als eine Bearbeitung mit dem Raw-Konverter. Durch den Raw-Konverter wird das gesamte Bild beeinflusst mit entsprechenden Auswirkungen auf Schärfe, Details usw. (oder irre ich mich da?)
Auch wenn dieser Fehler für Einige sicherlich ärgerlich ist, muss man insgesamt für sich abwägen, ob sich der Aufwand lohnt:
- ein Pixel unter 14 Millionen ist kein Drama. Druckt man seine Bilder vorwiegend aus oder entwickelt man sie, hat der eine Fehlpixel keine Auswirkung
- um die Qualität der eigenen Fotos zu verbessern, ist es sinnvoller, seine Zeit in einen guten VHS-Kurs zu anzulegen, als an der Anzahl der effektiven Pixel "herumzuschrauben"
- die G10 ist in jeder andern Sicht eine hervorragende Kamera, die Spaß macht; wer sich diesen Spaß durch einen Pixel versauern lässt, hat vielleicht mehr Spaß an perfekten Geräten als am Fotografieren selbst
- mit so einem Fehlpixel kannst du die Herkunft eines Bildes recht zweifelsfrei deiner Kamera zuschreiben, ist wie ein Fingerabdruck oder eine kostenlose Signatur für alle Deine Bilder
LG Nonac