Gast_194966
Guest
Moin!
Ich hatte hier schon mal ein verwandtes Thema angeschnitten, wo es mir darum ging, die Abhängigkeiten zwischen Motivhelligkeit und den 3 Belichtungsparametern Belichtungszeit, Blende und ISO möglichst einfach grafisch darzustellen. Damals bin ich bei einer "Torte" gelandet, die aber offenbar viele nicht verstehen (wollten?) und einige sogar für falsch hielten (ist sie nicht!). In einem ganz anderen Zusammenhang (äquivalente Belichtung bei Vollformat und Crop) ist mir dann eine Darstellung eingefallen, die ich als Lehrmittel für sehr sinnvoll und hilfreich halte. Ich nenne es Belichtungsdreieck, denn genau das ist es. Interessanterweise findet man im Netz sehr häufig die Bezeichnung "Belichtungsdreieck". Das sind aber allesamt und ausnahmslos qualitative Darstellungen der Zusammenhänge (Blende-> Schärfentiefe und Beugung, Belichtungszeit -> Bewegungsunschärfe, ISO -> Rauschen), einen quantitativen Zusammenhang der 3 Parameter untereinander und mit der "Motivhelligkeit" finde ich nirgendwo auf diese Art dargestellt, dabei ist es so naheliegend. Also:
Wir haben das leere Dreiecks-Diagramm:
Und wir haben einen Beutel voller ausgesägter Dreiecke, die die Motivhelligkeit repräsentieren und z.B. mit Lichtwerten beschriftet sind. Hier eine kleine Auswahl:
Jetzt messen wir die Belichtung, egal ob extern oder mit der Kamera, stellen eine bestimmte Motivhelligkeit fest und platzieren das entsprechende Dreieck auf dem Diagramm, z.B. das mit LW9 so. Und das entspricht 1/60s, f/4, 200ISO:
Nun könnte die Belichtungszeit 1/60s zu lang sein, z.B. beim Sport. Eine Möglichkeit, bei dem gegebenen LW9 zu bewegungsscharfen Fotos zu kommen, wäre 1/2000s, f/2,8, 3200ISO:
Als anderes Extrem könnte man ein Landschaftsfoto mit genügend Schärfentiefe vom Stativ aus machen: 1/8s, f/11, 200ISO:
Man muss eben zwischen Blende, Zeit und ISO den passenden Kompromiss finden, der sich hier einfach als hin- und herschieben eines Dreiecks auf dem Diagramm darstellt. Übrigens ist's ganz witzig sich in diesem Diagramm klarzumachen, was z.B. bei fester ISO passiert, wenn man in PAS (P, Av, Tv) am Rad dreht (Dreieck wird links-rechts verschoben), oder wie das Dreieck in der "MISOmatik" (M + ISO-Automatik, z.B. bei Nikon) bewegt wird usw.
Man kann auch noch die qualitativen Zusammenhänge einzeichnen, die alle anderen "Belichtungsdreiecke" zum einzigen Inhalt haben. Mit der Darstellung bin ich allerdings noch nicht ganz glücklich. Im Moment sieht es so aus, aber das ist mir zu asymmetrisch:
Und man kann ziemlich einfach veranschaulichen, was (in Nikon-Sprache) in P, A, S und M+Auto-ISO passiert, wenn das Motiv heller wird (wenn's dunkler wird natürlich entgegen der Pfeilrichtung), in welche Richtung das Dreieck dann wächst:
.
Die Pfeile für S, A und MISOmatik sind so wirklich korrekt. Der für P gilt so nur im mittleren Belichtungsbereich, an den Rändern knickt er dann ab. Und es wäre natürlich noch extra ästhetisch, wenn S+auto-ISO und A-auto-ISO an den beiden unteren Ecken ziehen würden. Tun sie aber meines Wissens nicht. Schade.
was haltet Ihr von solch einer Darstellung als Lehrmittel?
Gruß, Matthias
Ich hatte hier schon mal ein verwandtes Thema angeschnitten, wo es mir darum ging, die Abhängigkeiten zwischen Motivhelligkeit und den 3 Belichtungsparametern Belichtungszeit, Blende und ISO möglichst einfach grafisch darzustellen. Damals bin ich bei einer "Torte" gelandet, die aber offenbar viele nicht verstehen (wollten?) und einige sogar für falsch hielten (ist sie nicht!). In einem ganz anderen Zusammenhang (äquivalente Belichtung bei Vollformat und Crop) ist mir dann eine Darstellung eingefallen, die ich als Lehrmittel für sehr sinnvoll und hilfreich halte. Ich nenne es Belichtungsdreieck, denn genau das ist es. Interessanterweise findet man im Netz sehr häufig die Bezeichnung "Belichtungsdreieck". Das sind aber allesamt und ausnahmslos qualitative Darstellungen der Zusammenhänge (Blende-> Schärfentiefe und Beugung, Belichtungszeit -> Bewegungsunschärfe, ISO -> Rauschen), einen quantitativen Zusammenhang der 3 Parameter untereinander und mit der "Motivhelligkeit" finde ich nirgendwo auf diese Art dargestellt, dabei ist es so naheliegend. Also:
Wir haben das leere Dreiecks-Diagramm:
Und wir haben einen Beutel voller ausgesägter Dreiecke, die die Motivhelligkeit repräsentieren und z.B. mit Lichtwerten beschriftet sind. Hier eine kleine Auswahl:
Jetzt messen wir die Belichtung, egal ob extern oder mit der Kamera, stellen eine bestimmte Motivhelligkeit fest und platzieren das entsprechende Dreieck auf dem Diagramm, z.B. das mit LW9 so. Und das entspricht 1/60s, f/4, 200ISO:
Nun könnte die Belichtungszeit 1/60s zu lang sein, z.B. beim Sport. Eine Möglichkeit, bei dem gegebenen LW9 zu bewegungsscharfen Fotos zu kommen, wäre 1/2000s, f/2,8, 3200ISO:
Als anderes Extrem könnte man ein Landschaftsfoto mit genügend Schärfentiefe vom Stativ aus machen: 1/8s, f/11, 200ISO:
Man muss eben zwischen Blende, Zeit und ISO den passenden Kompromiss finden, der sich hier einfach als hin- und herschieben eines Dreiecks auf dem Diagramm darstellt. Übrigens ist's ganz witzig sich in diesem Diagramm klarzumachen, was z.B. bei fester ISO passiert, wenn man in PAS (P, Av, Tv) am Rad dreht (Dreieck wird links-rechts verschoben), oder wie das Dreieck in der "MISOmatik" (M + ISO-Automatik, z.B. bei Nikon) bewegt wird usw.
Man kann auch noch die qualitativen Zusammenhänge einzeichnen, die alle anderen "Belichtungsdreiecke" zum einzigen Inhalt haben. Mit der Darstellung bin ich allerdings noch nicht ganz glücklich. Im Moment sieht es so aus, aber das ist mir zu asymmetrisch:
Und man kann ziemlich einfach veranschaulichen, was (in Nikon-Sprache) in P, A, S und M+Auto-ISO passiert, wenn das Motiv heller wird (wenn's dunkler wird natürlich entgegen der Pfeilrichtung), in welche Richtung das Dreieck dann wächst:
Die Pfeile für S, A und MISOmatik sind so wirklich korrekt. Der für P gilt so nur im mittleren Belichtungsbereich, an den Rändern knickt er dann ab. Und es wäre natürlich noch extra ästhetisch, wenn S+auto-ISO und A-auto-ISO an den beiden unteren Ecken ziehen würden. Tun sie aber meines Wissens nicht. Schade.
was haltet Ihr von solch einer Darstellung als Lehrmittel?
Gruß, Matthias