Geiles Thema, alle Achtung!
Die Bilder vermitteln durchwegs intensive Stimmung und nur darauf kommt es mMn bei Bildern an. Besonders intensiv fand ich die Polaroid Versionen auf Seite 1, sehr geisterhaft, sehr intensiv, auf etwas Wesentliches gerichtet. Auch Ruhe kann intensiv vermittelt werden, es geht dabei also nicht um Intensität iSv. "Action".
Die Eingangsbilder vermitteln mir eher einen völlig gewöhnlichen Wald, wie ich ihn an einem völlig gewöhnlichen Tag beim Spazieren vorfinde. Rein sachlich gesehen: es sind zwei (rein sachlich gemeint!) unspannende, vollkommen unauffällige Bilder. Wenn das nun die genaue Absicht des Fotografen ist: Perfekt umgesetzt! Wenn dieser auf der Jagd nach einem Bahn- & regelbrechenden, spannenden Kunstwerk war, wurde das für mich persönlich nicht erreicht, aber das sollte wohl auch nicht sinn des Threads werden, wenn ich das richtig verstanden hab
Jegliche Regeln wie goldener Schnitt, drittelregeln, weißgott was sind denke ich, nur dazu da, um Orientierungswerte zu bieten, die sich halt "normalerweise" bewähren. Das Einhalten der Regeln führt vielleicht in vielen Fällen (70%?) zu besseren Ergebnissen, als wenn man es "irgendwie" macht (
insbesondere ohne Fotografieerfahrung & Feeling fürs Wesentliche).
Fotoregeln oder eher
"bewährte Muster, die zu einer bestimmten Aussage führen" ergeben sich mMn. aber auch aus "guten Bildern" und das lässt sich -behelfsmäßig- auch in die andere Richtung spielen: Das nachmachen der Muster verbessert in einigen Fällen das Bild mitunter wesentlich, sorgt also dafür, dass eine bestimmte Aussage, die vielleicht gewollt wurde, überhaupt erst zustande kommt, wie bei den "Urbildern" aus denen diese Regel stammt.
Regeln immer strikt einzuhalten oder bewusst zu brechen, ist meiner Ansicht nach für die fotografische oder künstlerische Qualität eines Bildes unwichtig.
Mir ist wichtig, dass ich auf einem Bild einen persönlichen Eindruck einfange, herausarbeite und dann an Andere Personen weitergeben kann. Egal ob mit oder ohne Regeln, wenn die Regeln diesen Zweck verhindern, sind sie im konkreten Bild falsch, wenn Sie mir helfen, eben Richtig.
Zu Gurks Montparnasse: Diese Art der Kunst kann ich nicht nachvollziehen... Vermittelt mir persönlich "0". Ich sehe darin nichts außer Pixel.
Ich glaube, dass wir oft "nachfotografieren". Aber das dient doch nur zur Übung und als Werkzeug, um bei Bedarf mal einen eigenen Eindruck richtig gut einfangen und weitergeben zu können und andere durch die eigenen Augen gucken zu lassen...
Meiner Meinung nach war Gurk bei dem Bild "Montparnasse" einfach ein bisschen langweilig
Lg