Mal eine Erklärung (fast) ganz ohne Formeln

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Du stehst in einem Museum vor einem großen Foto. Das Kunstwerk ist das Foto eines runden schwarzen Flecks. Du stehst sehr dicht vor dem Bild und der kleine Schwarze Fleck sieht leider recht unscharf aus, da der Künstler beim Fokussieren geschlampt hat. Es ist ein unschöner, 1cm dicker grauer Übergang zwischen dem weißen Hintergrund und dem tiefschwarzem Fleck zu sehen.
Jetzt gehst Du zurück bis der Punkt scharf aus sieht. Klasse, keine flauen Ränder, sondern nur ein scheinbar knackscharfer Punkt auf weißem Hintergrund. Jetzt hast Du den Abstand den der Künstler als Mindestabstand geplant hat. Unschärfen die kleiner als 1cm sind fallen nun nicht mehr auf. Der maximale Zerstreuungskreis ist 1cm groß.
Das Bild ist mit einer KB-Kamera gemacht worden und 3.6m x 2.4m groß. Es muss also 100x verkleinert werden um wieder so klein wie der Sensor zu werden. Auf dem Sensor ist dann der unscharfe Rand aber nicht 1cm breit, sondern 100 mal kleiner (also 0.1mm). Mit einer Crop-2.0 Kamera wäre er nur noch 0.05mm usw...
Damit sollte klar sein was der maximale Zerstreuungskreis ist und wie er sich mit dem Sensorformat ändert. Jetzt zu Deiner Frage:
mir geht es ja nicht um die schärfentiefe, sondern tiefenunschärfe.
welche rolle spielt da dieser zerstreuungskreis?
Wenn ich weiß wo die Grenze der Schärfe/Unschärfe ist, kann man das auch als Maßzahl für die Unschärfe nehmen.
Beispiele: eine Unschärfe die 20x größer ist als der maximale Zerstreuungskreis, ist schon ein schön unscharfer Hintergrund beim Freistellen (Hängt natürlich auch mit der Hintergrundstruktur zusammen).
60x größer bedeutet dann schon das komplette Auflösen des Hintergrundes in Farbflächen.
Das gilt natürlich nicht mehr wenn Du wieder näher ans Bild gehst oder Dich weiter enfernst. Dann ändert sich der maximal zulässige Zerstreuungskreis wieder.