ich kram das dann nochmal raus hier, für nen kleinen erfahrungsbericht.
in der zwischenzeit besitze ich für 6x6 eine rolleicord III und ne kiev 60.
beide kameras kommen ohne integrierten belichtungsmesser aus (außer mit dem prismensucher der kiev, den ich aber ehrlich gesagt noch nie benutzt habe). dazu habe ich mir dann halt einen lunasix geholt. der ist aber auch bei negativfilm, vor allem sw, bei available light mittlerweile recht entbehrlich geworden. mit ein wenig erfahrung und verstand geht belichtungsmessung auch mim kopf. einmal die vorherrschende lichtsituation angemessen, weiß man doch recht schnell und instinktiv, wie man bei leicht veränderten verhältnissen, zb. gegenlicht oder schatten, seine zeit/blende einstellt.
zu den kameras:
die kiev ist schon ein mächtiger brocken, vor allem mit prismensucher. nachdem ich den gängigen "fehler" mit dem filmtransport selber repariert habe (stolz!), ist das teil eigentlich ne ganz gute, preiswerte mf kamera. die abbildungsqualität mit dem standart 80mm 2.8 objektiv ist jedenfalls mehr als ok. der sucher ist recht hell. was mich jedoch stört, ist die sucherlupe vom lichtschacht, die ist ziemlich kantig und man drückt sie auch mal gerne aus versehen beim fokussieren mit dem riechkolben nach unten, so dass das fokussierte nicht mehr ganz zu 100% stimmt. der spiegelschlag ist ziemlich heftig, zeiten unter 1/60 sollte man vermeiden. außerdem ist sie wirklich heavy, weshalb ich sie selten mitnehm. aber ne herbe schönheit ist sie.
die rolleicord ist optisch ein augenschmaus. ich liebe das design. mmn. ist sie unter anderem auch deshalb ne tolle kamera für street, streetportraits uä., weil bisher alle leute die ich mit ihr fotografiert habe entweder garnicht mitkriegen, dass das ne kamera ist (man kann sie ja auch so schön "unauffällig" vorm feinkostgewölbe baumeln lassen), oder ihr sehr freundlich gesinnt waren, so ala: schön, von so nem alten schönen ding geknipst zu werden.
hinzu kommt auch der sehr leise verschluss, der mich slr-verwöhnten (?) allerdings selber schon das ein oder andere mal hat zweifeln lassen, ob der film nun wirklich belichtet wurde.
ein nachteil ist, zumindest für mich chaoten, dass es keine transportsperredingsbums gibt, und somit auch mal versehentliche doppelbelichtungen, oder andersrum ein "leerbild" abstand entstehen können.
der transport ist an meiner kamera sowieso ein kleines ärgernis, weil er öfters mal hakt. irgendwann werde ich sie vielleicht doch noch zur reparatur geben, es sei denn, mir käme etwas besseres ins haus geflattert.
denn ein weiteres ärgernis ist die doch sehr dunkle mattscheibe. tagsüber in der sonne ist das kein problem. aber schon in beleuchteten innenräumen oder wenn sich der himmel zuzieht, wirds schon verdammt dunkel und schwer zu fokussieren.
die abbildung ist übrigens verdammt scharf, und die kamera ist recht kompakt und leicht, dabei aber robust. die lichtstärke von "nur" f3.5 stört mich (im vergleich zur lichtstärkeren kiev) nicht, da ich mit der rolleicord mit ruhiger hand auch mal bis 1/15 gehen kann, ohne zu verwackeln. klar, bei nicht statischen motiven nützt das nicht viel.
soweit mein kleiner erfahrungsbericht.
beide kameras sind verdammt nett, wobei ich aber auch mit beiden nicht 100% zufrieden bin. was ich mir wünsche, wäre eine twinlens wie die rolleicord mit hellem, klaren sucher (wie zb. dem der kiev), ohne transportprobleme. den transport der cord könnte ich zwar reparieren lassen, das alleine würde mich aber schon so viel kosten wie die kamera selber. deshalb frage ich hier nochmal weiter, ob jemand ne idee hat. ne rolleiflex ist mir zu teuer. aber ne cord Vb zb., hat die nen besseren, helleren sucher?