Kannst Du mir kurz den Unterschied zwischen DRI und HDR erläutern?
cu Grimbart
		
		
	 
Das Problematische an der Begriffserklärung besteht darin, dass DRI (Dynamic Range Increase) mitunter als Oberbegriff für beide Verfahren benutzt wird - denn beide steigern ja den Dynamikumfang -  das HDR/TM-Verfahren absolut und das DRI-Verfahren relativ (oder lokal).
Für mich ist der entscheidende Unterschied der:
Beim 
HDR-Verfahren (High Dynamic Range) findet durch das Verrechnen der Bilder eine absolute Steigerung des Dynamikumfangs statt, der mit einem Wechsel der Bit-Rate auf 32 Bit verbunden ist. Diese ungeheure Dynamik ist auf normalen Monitoren nicht darstellbar (höchstens über eine "Übersetzung" in der Vorschau...). Damit das Bild in einen darstellbaren Tonwertumfang gepresst werden kann, folgt anschließend das Tonemapping, bei dem die Bitrate auf 16 Bit (TIFF) oder 8 Bit (JPG) zurückgewandelt wird - das Bild wird also in einem bestimmten Verhältnis "verdichtet".
Beim 
DRI-Verfahren - welches oft bei Nachtaufnahmen oder Bildern mit nicht ganz so hohem Dynamikumfang verwendet wird - werden aus mehreren Belichtungen sozusagen nur die besten Stellen ineinandergeblendet - dadurch steigt der Dynamikumfang nicht absolut, sondern nur relativ - das Bild erhält dadurch patchworkartig eine gleichmäßigere Gradation. Beim DRI-Verfahren gibt es keinen Bitraten-Wechsel.
Das HDR/TM-Verfahren ist immer dann kritisch, wenn der Dynamikumfang des Bildes nicht sehr hoch ist und wenn Zonen mit starker Gradation (z.B. Architektur) und Zonen mit schwacher Gradation (z.B. Himmel) gleichzeitig in dem Bild enthalten sind. Ggf. kann dann ein mehrfaches Mappen mit unterschiedlicher Gradation erfolgreich sein, was dann mit PS wieder per Masken zusammengefügt werden kann. 
So gesehen sind HDR und DRI keine Antipoden - sie ergänzen sich sogar ziemlich gut. Man könnte sogar sagen, dass in Spitzen-HDRI immer auch ein Quäntchen DRI enthalten ist.
Es gibt noch einen nicht unwichtigen Unterschied: HDR/TM-Aufnahmen müssen sehr genau belichtet werden - sonst entstehen durch das Verrechnen Farbstiche oder gar Farbausfälle (Grauschleier, Kanalclipping).
Das DRI-Verfahren (ohne die Verrechnung) ist da wesentlich fehlertoleranter - da man "Problemstellen" per Handarbeit ausgleichen kann. Man nutzt diesen Umstand auch in der Weise, dass HDR/TM-Aufnahmen mit lokalen Bildfehlern mit mittleren Ausgangsbildern lokal ausmaskiert werden bzw. dass die besten Stellen eines HDRI lokal ein ein mittleres Ausgangsbild "eingemalt" werden. Wenngleich der Aufwand dabei beträchtlich ist - lohnen die Ergebnisse die Mühen doch.
LG Steffen
PS Noch zwei Links zum DRI-Verfahren: 
http://www.digiachim.de/DRI/index.htm
http://www.oopper.de/tech-dri.php