Letzte Nacht hatte mein Teleskop "Erstes Licht", wie's so schön heißt.
Als ich am nördlichen Stadtrand von München ankam, war allerdings der Himmel großflächig bewölkt (Bild 1), nach Norden hin sah's ganz finster aus. Ohne Polarstern lässt sich die Montierung nicht richtig ausrichten und ohne Ausrichtung funktioniert auch die Nachführung nicht. Ich habe trotzdem mal aufgebaut, richtig kalt war es ja nicht. Nach Südwesten hin hatte ich freie Sicht auf Sirius. An ihm habe ich mal die Nachführung getestet und schnell gemerkt, dass die Montierung irgendwohin zeigt, nur nicht nach Norden. Zwar hatte ich einen Kompaß benutzt, aber so genau ist der bei der Metallmasse von 14 kg nicht. Orion war nur kurz zu sehen, dann wieder verschwunden.
Aber gegen 1.00 Uhr riss der Himmel auf. Ganz klar war es immer noch nicht (Bild 2) aber gut genug für einen ersten Versuch. Der Orionnebel musste dafür herhalten. Da die Stativbefestigung an der Tonne schon ausgerissen war, konnte ich die Tonne nur als Kameraobjektiv verwenden. Das Gewinde der Kamera musste alles halten. Gerne hätte ich mittels Okularprojektion, die Schärfe eingestellt, doch das ging nicht, so musste ich den Winkelsucher der Kamera verwenden. Ganz perfekt ist die Schärfe nicht geworden; dünnste Schleierwolken sorgten ebenfalls für eine Bildverschlechterung. Aber das Bild vom Orionnebel als ersten Versuch ist schon mal ansatzweise was geworden.
Zusammengefasst: Montierung ADM, Steuerung Boxdörfer MTS-SDI, Objektiv 500/5,6, Belichtungszeit 21 Sekunden bei ISO 1.600, 100%-Crop, Fehlfokus, Helligkeit angepasst, nachgeschärft.
Bild 1: unten ist Osten, der Stecker gehört zur Steuerung, das Fähnchen ist von meinem Liegerad
Bild 2: unten ist Süden, leichte Schleierwolken, die drei roten Punkte auf 8 Uhr sind der Olympiaturm. Die Lichtverschmutzung zieht sich am ganzen unteren Bildrand entlang.
Bild 3: Orionnebel