AW: Canon Powershot S100 - Einstellungsthread
Hab zwar schon fleißig hier im Forum gelesen, aber jetzt ist es Zeit, dass ich mal Hallo sage!
Und das auch gleich mit einer Frage...
Früher hieß es / dachte ich immer, je größer die Blendenzahl, umso höher die Tiefenschärfe, umso einen besseren Eindruck macht das Bild (wenn man nicht absichtlich einzelne Bereiche unscharf möchte).
Dann las ich das hier:
"Verbessert Abblenden die Bildschärfe?
Bei kleinen Digitalkameras gilt die alte Regel nicht mehr, dass ein Objektiv bei etwa Blende 8 seine maximale Schärfe aufweist. Ursache ist die sog. Beugungsunschärfe, die um so größer wird, je kleiner die absolute Blendenöffnung ist. Die ist durch die rel. kurze Brennweite der kleinen Kameras aber sehr viel kleiner als bei KB- und APS-Kameras. Bereits ab etwa Blende 5,6 nimmt die Schärfe ab. Deshalb begrenzen viele Kameras das Abblenden auf max. Blende 8.
Handy-Kameras arbeiten grundsätzlich mit offener Blende, da bei den z.T. extrem kleinen Objektiven bereits bei 1:2,4 die Bildschärfe durch die Beugung reduziert wird.
Eine Abblendung zur Erhöhung der Schärfentiefe ist ohnehin nicht notwendig, da die prinzipbedingt sehr groß ist.
Ein anderer Aspekt ist natürlich die Randschärfe. Viele minderwertige Kameras zeigen bei offener Blende starke Randunschärfe, die nur durch Abblendung reduziert werden kann. Immer bei offener Blende arbeiten Kameras mit Graufilter. Sie vermeiden zwar die Beugungsunschärfe, können aber Randunschärfe nicht weiter reduzieren. Aber auch Kameras mit Lochblende (sh. unten) arbeiten meist mit offener Blende und schalten nur bei großer Helligkeit die Lochblende ein. Ein Grund mehr für mich, auf gute Randschärfe bei offener Blende zu achten.
Wie der Einfluss der Blende auf die Schärfe bei den Wechselobjektiven für APS-Kameras auswirkt, kann an dem bei dpreview gezeigten →Beispiel nachvollzogen werden. Die sehr starke Randunschärfe verschwindet zwar beim Abblenden, aber bereits bei Blende 11 ist zwar das gesamte Bildfeld gleichmäßig scharf, aber von der zuvor hervorragenden Schärfe in Bildmitte ist nichts mehr übrig. →Erläuterungen"
Quelle:
http://www.henner.info/optik.htm#Sensorgrösse
Auch andere scheinen da mit ihm übereinzustimmen.
Bislang hatte ich auch immer an der Schärfe meiner S100 etwas auszusetzen, insbesondere, wenn ich eine hohe Blendenzahl (F8) wählte. Also machte ich jetzt Vergleichsbilder im "AV"-Modus mit den Blendenzahlen 2, 4, 5 und 8. Die Bilder kann man hier einsehen:
Blende 2 =
http://s14.directupload.net/file/d/2949/4lm8kqq3_jpg.htm
Blende 4 =
http://s1.directupload.net/file/d/2949/q3akyro4_jpg.htm
Blende 5 =
http://s1.directupload.net/file/d/2949/279wh2fe_jpg.htm
Blende 8 =
http://s1.directupload.net/file/d/2949/pixahylf_jpg.htm
Klar ist, dass mangels P-Einstellung, die Iso-Werte und Verschlusszeiten marginal differieren. Dies dürfte aber auch der Realität entsprechen, da ich oftmals bei höherer Blendenzahl wohl auch mit höherem Iso bzw. geringerer Verschlusszeit rechnen muss, um ein gleich gut belichtetes Bild zu erhalten. Ansonsten habe ich ein Stativ und einen Selbstauslöser verwendet, verwackelt dürfte also nichts sein. Aufgenommen wurden die Bilder am späten Nachmittag / frühen Abend gestern.
Besonders gut kann man meines Erachtens die Schärfe / den Detailgrad an der roten Dachziegelstruktur hinten im Bild erkennen.
Nun meine Fragen:
1) Können die recht geringen Unterschiede von Iso (80 -> max 320) und Verschlusszeit die Schärfe und den Detailgehalt eines Bildes deutlich reduzieren?
2) Welche Blende macht Eurer Meinung nach für hohe Tiefenschärfe und gute Bildqualität insgesamt am meisten Sinn?
3) Entspricht die Bildqualität der Fotos dem Durchschnitt einer S100 oder weist es Qualitätsmängel auf?