@loge01 & @******* : Danke
Ich würde da sagen : "es ist nicht die Brennweite, es ist das Bild".
Entscheidend - für den Betrachter - ist nicht wie ein Foto umgesetzt wurde, sondern wie es
wirkt.
Auf seiten des Fotografen ist die Umsetzung aber entscheidend.
Die gelungene Umsetzung macht ein Foto schliesslich aus. Eben so, damit es wirkt.
@Mr-Marks : Bildgestaltung ist nicht etwas, das man "einfach lernt". Die einen haben das sehr intuitiv, die anderen gehen eher planerisch an die Sache und oft handelt es sich um eine Mischform.
Ich bin der Ansicht, dass die Technik nicht nur der Gestaltung dient, sondern durchaus mal inspirierend sein darf.
Die Brennweite ist da "nur" ein Teil dessen, was den "Blick schärfen" vermag.
Die Brennweite ist der Bildwinkel. Aber es auch Dinge wie Unterschied Farbe-SW, duffus/pastell-knackig usw usw.
Es gibt eben nicht "das richtige Bild", sondern nur die richtige bzw beabsichtigte Wirkung.
Sowohl um ein besseres Gespür dafür entwickeln, als auch gezielter planen zu können, bedingt es u.A. halt auch Erfahrung.
Besteht die Erfahrung aber nur darin, zB Brennweiten quasi schulmeisterisch zu nutzen ("Landschaft=WW", "Portrait=leichtes Tele" usw) fehlt die Erfahrung.
Das erklärt auch die vielen Nachahmer sobald irgend ein Trend aufkommt.
Machen ein paar HDR, machen plötzlich viele HDR. Machen ein paar Focus-Stacking, machen plötzlich viele FocucStacking, usw
Sehen 80% der Portrait auf eine gewisse Weise aus, sehen plötzlich 90% der Portraits auf diese Weise aus, usw.
Steht ein(Kopf-)Portrait an - zu was greifen wohl die meisten schon beinahe reflexartig? Richtig, zum leichten Tele und stellen es auf Offenblende und sind fasziniert daran, dass man nun vom Gesicht (weil in Unschärfe) nichts mehr sieht, dafür die Blutäderchen der adretten, dick geschminkten Dame.
Somit hat man sich immerhin vom kleinformatigen Kitzoom-Fotografen abgegrenzt . . .
Ein möglichst grosser Dynamikumfang bleibt kein technisches Potenzial, sondern wird zur "Pflicht", von hellsten bis zum dunkelsten Stelle noch Zeichnung zu haben.
Die Herausforderung besteht darin, dass ein Teil der fotografischen Praxis tatsächlich aus Konventionen besteht (ansonsten würde zB auch die symbolisierte Bildsprache nicht funktionieren), und der "Abweichung erlernter Normen" um Fotos nicht "korrekt", sondern "wirkungsvoll" zu gestalten.
Es geht also auch gar nicht darum, die "Abweichung" nur wieder zur Norm erklären. Darum ist sicherlich auch das geöffnete leichte Tele bei Portrait keineswegs per se "falsch".
Und genauso so wird man nicht zum besseren Fotografen, nur weil man eine Zeit lang mit nur einer Brennweite herum gerannt ist. Das wäre so auch wieder nur Selbstzweck.