Es hängt entscheidend von der Stilrichtung ab. Ein dokumentarisches Foto oder ein Street-Foto muss technisch nicht perfekt sein, wenn der Bildinhalt stark ist.
Davon und vom Themenbereich des gezeigten Fotos hängt wohl der Großteil der Aufmerksamkeit generell ab, durch die ein Foto überhaupt in den fraglichen Bereich von "Kritik" geraten könnte. Landschafts(foto)fans werden kaum vorzugsweise Technik mit Autos, Flugzeugen, Schiffen oder Baumaschinen genauer ansehen, wenn die nicht als Beiwerk in einer interessanten oder interessant aufgenommenen Landschaft vorhanden wären. So in etwa wird das mit anderen Fotothemen auch sein. Inhaltlich gibt es vermutlich nur "gefällt" oder "gefällt nicht", weil dieses oder jene Foto einfach vom Thema individuell uninteressant ist. Nur wird man in einer solchen Oberrubrik kaum Fotos ansehen. Technisch handwerklich dagegen sieht es anders aus.
Aber wer will ein Vogelbild oder ein Landschaftsfoto mit technischen Mängeln sehen?
Das würden in diesem Falle die Betrachter entscheiden. Egal, ob offensichtlich Unstimmigkeiten gibt oder mit der Lupe nach Fehlern gesucht worden wäre. Ich behaupte mal, dass es auch da nur einen "common sense" aber keine verbindlichen Vorschriften gibt - wäre auch sehr überraschend. Könner und Experten kristallisieren sich nach und nach heraus und werden mit Recht als Maßstab genommen. Als Thementitel hier ist es aber genau andersherum entschieden worden:
"eure Kritik interessiert mich nicht, egal wie uninteressant, schlecht oder be
schissenscheiden mein Foto gemacht ist, egal, wie berechtigte Kritik aussehen könnte!" - so ist es gemeint, wo seit 4 Seiten herumgerudert wird.
Das ist grenzwertig zur stumpfsinnigen Ignoranz. Eine Frage ist bisher trotzdem nicht annähernd beantwortet worden:
Wo und wie fängt Kritik an, die unübersehbar im Foto begründet ist? Kann vorzugsweise nur handwerklich sein, inhaltlich eher nur dann, wenn anrüchige oder fragwürdige Situationen aus dem Alltag gezeigt werden, oder etwas nach "Inszenierung" aussieht, aber nicht von vorn herein auch so mitgeteilt wurde. Bei AI/KI ist es ebenso.
Mit "gefällt mir nicht, weil..." - ist niemandem geholfen - ein Bild muss nicht jedem gefallen feddich. Geschmäcker und Inhalte sind unterschiedlich, daran kann man nichts machen.
"...hättest Du nicht warten können, bis das Schiff an der Burgruine vorbei ist, [...] ? - wäre für mich konstruktive Kritik, auch wenn sie für Zartbesaitete nicht akademisch genug formuliert ist.
"...hast du
keinen anderen* Weißabgleich/Kontrast/Sättigung versucht, liegt es an deinem Monitor, dass du es selbst nicht siehst oder ist das so gewollt?" wäre dann etwas, was der Urheber schon als Kritik annehmen sollte. Wenn denn überhaupt noch jemand sich Anhäufungen unübersehbarer handwerklicher Fehler oder Ignoranz dauerhaft antut...
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da musste ich mich festlegen, sonst wären da icons aus den Klammern geworden