Ja - tatsächlich. Bei meinen bunten Blumenbildern ist ein Unterschied zu erkennen. Allerdings lohnt es sich da noch mehr den nativen Monitorfarbraum (des Eizo CS2420) statt AdobeRGB zu verwenden, weil der mehr rot bietet.
Ja, es ist eben immer ein Kompromiss. Ein größerer Farbraum in einem Bereich bedingt dafür wieder gröbere Abstufungen und evtl. können wiederum andere Farben nicht so gut dargestellt werden. Ich finde gröbere Farbabstufungen erheblich störender als irgendeine Grenzfarbe nicht mehr so gut darstellen zu können. Aber das ist vielleicht Geschmackssache.
Betacam war auch besser als VHS, aber wenn man immer erst fragen muss, ob jemand Betacam abspielen kann, dann nimmt man lieber VHS und erspart sich das Theater.
So hat sich das auch bei den Farbräumen entwickelt. Heute wird eigentlich eher nur sRGB und bei CMYK der Standard-Farbraum verwendet ("kein Farbraum"). Die Optimierung für die Ausgabe passiert dann immer als allerletzter Schritt vor dem Drucken oder was auch immer damit gemacht wird.
Mit sRGB kann einfach jedes Gerät umgehen. Die Vorteile mit den jeweils optimierten Farbräumen sind so geringfügig, dass die Zores, die daraus immer wieder entstehen - simpelstes, aber sehr häufig auftretendes Problem: In welchem Farbraum wurde das abgespeichert? - einfach nicht dafürstehen.
Ich habe mich selbst bis vor mehr als 15 Jahren intensiv mit Farbräumen herumgeplagt - seitdem es die quasi gegeben hatte -, aber dann damit aufgehört. Es hat eher was religiöses an sich und ist lediglich für die Hersteller von Bearbeitungssoftware eine Profilierungsmöglichkeit.
Optimal ist es auf jeden Fall, Aufnahmen in RAW oder 16bit zu archivieren. Man kann ja nie wissen, was man in 20 Jahren vielleicht noch brauchen kann.
Also aus meiner Erfahrung und meiner Einschätzung nach, würde ich sRGB verwenden und dem Farbraum-Theater eher aus dem Weg gehen.
Das viel schlimmere Problem eigentlich ist es, dass man mit 16bit als Endprodukt für praktisch keinen Zweck etwas anfangen kann. Für feine Farbtöne wäre das aber wichtig. 256 Farben pro Farbkanal sind einfach zu wenig. Das wird sich sicherlich in Zukunft ändern.