Hmmm ...
immer noch interessantes Thema: Selbst als Halb(oder 1/3)profi (zähl mich mal dazu) kommt man nicht um das Thema drum rum und fragt:
"Ja wie hättet ihr (sind im allgemeinen Hochzeitspaare) es denn gerne?"
Ja gut ... ich gehöre zu denjenigen, die ihr Roh-Material mit verkaufen. Was soll's, im allgemeinen heiratet man nur ein mal - Folgeaufträge vom gleichen Paar bleiben meist aus.
Daher ist es schon interessant, wie die Bilder eigentlich ausgeliefert werden.
Die wenigsten können mit "RAW" überhaupt etwas anfangen, sodass meistens immer "jpg" als Verteilungsmedium reicht. Zumeist werden die Bilder ja auch weiter gereicht (wenn sie nicht sowie direkt von der Webseite gezeigt werden, dann werden sie sowieso noch heftigst verkleinert) ...
Wenn ich dann sowieso mal eben 3000-4000 Bilder pro Tag schieße, dann bin ich eigentlich ganz froh, dass ich die nicht auch noch per RAW archivieren muss. Sicher, das mag nicht ganz so professionell sein, aber die wenigsten lassen sich ihr Hochzeitsbild als Wandtapete drucken - da reicht jpg mit ein bißchen angehobener Schärfe, Weissabgleich korrigieren und noch ein wenig zurechtschnippeln meist schon aus.
Einen Unterschied mag es machen, wenn es tatsächlich in Detailaufnahmen geht - aber selbst da habe ich so gut wie noch nie RAW mal wirklich gebraucht.
Inzwischen hab' ich mir angewöhnt bei der Kontaktaufnahme genau auf den Punkt RAW und JPG hinzuweisen. Wenn jemand RAW möchte, dann kostet es halt mehr (ich brauch' ne größere Speicherkarte und vor allem, ich brauch mehr Zeit - sei es nun beim Überspielen oder beim Bearbeiten).
Gemotzt über zu schlechte Qualität hat bisher noch niemand und ich muss nur alle 3-4 Monate mal eine neue Archiv-Festplatte kaufen (statt vielleicht 1-2). Zudem archiviert mein Viewer (ADCSee) schneller und die Webseiten werden schneller erstellt (JPG zu Klein-JPG geht schneller wie RAR zu Klein-JPG).
Dies mal noch als zusätzlichen Ansatzpunkt zu dem Archivierungsthema genannt.
Man sieht aber auch - das Thema ist ein sehr subjektives. Man muss wohl für sich selbst heraus finden, was für einen selbst das Beste ist - und selbst da ... beim letzten Urlaub hätte ich vielleicht dann und wann mal mehr im RAW - Modus fotografieren sollen. Aber ... "fotografieren" mit 2 kleinen Kindern, die viel lieber so schnell wie möglich in den Pool möchten und die das tolle Panorama vom südlichen Inselzipfel in den Atlantik quasi mal so gar nicht interessiert, ist halt auch wieder ein Thema für sich.
Kriegt Euch dabei nicht in die Wolle - akzeptiert das es viele, viele unterschiedliche Arten des Fotografierens gibt. Daher gibt es auch viele unterschiedliche Qualitätsstufen und damit Bildqualitäten ... mag alles seinen Sinn und Unsinn machen ...
Achja ... Cloud/WLAN ... ist ja immer wieder lustig, dass man auch bei der Fotografie nicht vor diesen Trends gefeit ist. Ich weiss ja nicht, wer von Euch das schon mal wirklich (und ich meine mit wirklich, nicht mal zu Testzwecken, ob das auch wirklich funktioniert) eingesetzt hat?
Ich hatte das wirklich mal in einem Fotostudio probieren wollen - Tablett - PCs waren verbunden, Die Angehörigen damit im Nachbarraum ausgestattet, das Event konnte starten !!
Tja - als ich dann mit dem Shooting fertig war, hatten die auch schon immerhin eine Hand voll Bilder gesehen - Wow, was ein Speed !! Und da war's mal egal, ob es ein EyeFi, oder der Sender aus der Kamera war.
Es gibt Dinge - die braucht man (also zumindest mal ich) nun wirklich nicht.
Ich meine mich auch dunkel dran erinnern zu können, dass sie so ein "Event" auch mal bei GNTM (ja, diese Sendung mit der piepsigen Moderatorin, den nervigen "Models" und den eigentlich ganz guten Fotografen) mit Rankin probiert hatten. Hatte da nicht mitten drin sogar die Technik versagt und es war einfach zu langsam?
Ach - was solls ... ich hab' Cloud/Wifi in der Fotografie erst mal für die nächsten Jahre in die hintere Ecke geschoben.