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UV-Schutz für alte Fotografien

der_holzwurm

Themenersteller
Ich habe mehrere alte Fotografien, sehr alte Fotografien. Alle von meinem Urgroßvater, der war Fotograf. Ein Bild hat es mir besonders angetan und jetzt möchte ich dieses Foto von ihm und seiner Frau an die Wand hängen. Das Bild ist signiert und von 1899. Ich habe leider eine sehr helle, Sonndurchflutete Wohnung.

Hat jemand eine Idee, wie ich es vor dem Ausbleichen schützen kann. Es ist größer als DIN-A3, somit fällt einscannen und ausdrucken als preisgünstige Lösung aus, zunmal ich auch lieber das geschützte Original an der Wand hätte.

Negative sind keine mehr vorhanden. Aber seine alte Kamera und Zubehör ist noch existend (und nicht verkäuflich)


tschüss

der_holzwurm
 
Erkundige Dich mal im Bilderrahmenfachhandel nach UV-Schutzglas. Das gibt es von verschiedenen Anbietern. Falls das Bild nicht hinter Glas gerahmt werden soll, besteht auch noch die Möglichkeit, es mit einer UV-Schutzfolie laminieren zu lassen. Solche Laminierfolien gibt es mit glänzender oder auch matter Oberfläche, wobei die Letztere praktisch unsichtbar ist.

Gruß
Pixelsammler
 
Hi Holzwurm!
Es ist größer als DIN-A3, somit fällt einscannen und ausdrucken als preisgünstige Lösung aus..

Wie wärs mit abfotografieren? Da es sich ja vermutlich um ein Schwarzweißbild handelt, dürfte auch die Beleuchtung und der passende WB unkritisch sein. Ich würde das Bild an die Wand hängen, mit zwei Lampen aus 45° von links und rechts reflexfrei beleuchten, und die Kamera per Stativ auf die Bildmitte parallel ausrichten. Dann hättest Du auch gleich die Möglichkeit, eventuelle Knicke, Kratzer usw. per EBV auszubessern, falls nötig, und das kostbare Original könnte gut geschützt weggelegt werden.

Edit: carlgustav war schneller :)
 
1899? Das ist doch "echtes" s/w (oder sepia getont).
Silber bzw. Silbersulfid ist UV völlig schnurz.
Trotzdem schadet es nicht, das Bild abzufotografieren und das Original sicher wegzupacken.
 
Schon mal Danke für die Hilfe.

Ich denke, einlaminieren lasse ich die Bilder nicht

Diese Alternative mit dem UV-Schutzglas hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm (das, obwohl ich Holzwurm bin und auch Fenster baue, tststs).

Abfotografieren (inkl. aller Macken und Flecken) wird wohl die beste Alternative sein. Daran gedacht hatte ich auch schon, doch bisher habe ich den Aufwand gescheut. Einen Rahmen mal eben zu zaubern, mit einem Extra-Falz für 'ne Scheibe ist für mich irgendwie die schnellere und preiswertere Möglichkeit.

Ja, das sind Schwarz-Weiß-Fotos auf sehr starkem Karton, ein wenig in Sepia-Optik.

tschüss der_holzwurm
 
« Sepia-Optik » kommt von der Behandlung von Goldsalz bzw. Schwefeltoner. Die lassen das im ( damals gerne Bromsilber- ) Papierbild enthaltene Silber mit Natrium- / Kaliumsulfid kontrolliert oxidieren, damit Umwelteinflüsse dem ( fast ) nichts mehr anhaben können.

Ist ein klein bissel so wie Eiche in 20 Minuten 500 Jahre älter zu dampfen ...


Edith merkt an : Wenn die Tonung in Deinem Bild ein klein wenig 'fleckig' sein sollte, dann hat Oppa das nicht getont, sondern nur nicht lange genug ausgewässert ;)
Gezielt getont wird auch heute noch im fineart-Bereich, um die Archivfestigkeit von ( klassischen ) Abzügen sicherzustellen. Schwefelbasiert wird von einer Haltbarkeit von ( mindestens ) 150 Jahren ausgegangen. Selen etwas weniger.
Die Tintenhersteller werkeln auch dran rum, dass der Mist sich ( erst einmal ) nicht verändert ; empfohlen wird ( zusätzlich ) UV-Schutzglas ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Holzwurm,
Abfotografieren (inkl. aller Macken und Flecken) wird wohl die beste Alternative sein. Daran gedacht hatte ich auch schon, doch bisher habe ich den Aufwand gescheut.
Der Aufwand ist so groß garnicht. Kamera aufs Stativ, dann sind lange Belichtungszeiten kein Problem, und die Kamera lässt sich exakt ausrichten. Bild an die Wand, Mitte Bild = Mitte Optik.
Als Beleuchtung genügen schon zwei Schreibtischlampen, eine links und eine rechts vom Bild. So dass Du keine Reflexe auf dem Bild siehst. Gleichmäßige Ausleuchtung erreichst Du mit dem Bleistift-Trick: Häng statt des Bildes ein Blatt Schreibpapier an die Wand, und halte einen Stift o.Ä. in die Mitte der auszuleuchtenden Fläche. Die rechte Lampe erzeugt einen Schatten nach links, die andere nach rechts. Wenn die beiden Schatten gleich hell aussehen, ist die Beleuchtung ausreichend gleichmäßig. Dazu einfach den Abstand einer der Lampen verändern, bis es "passt".
 
...

Negative sind keine mehr vorhanden. Aber seine alte Kamera und Zubehör ist noch existend (und nicht verkäuflich)


tschüss

der_holzwurm


Das werden wohl noch Glasplattenaufnahmen gewesen sein...

Zeig her die schöne alte Kamera.


Zum Thema UV, ja die alten Photos halten Tageslicht schon aus, was leidet
ist das Trägerpapier. Es sollte jedoch klargestellt sein, dass es sich nicht um
Albuminabzüge etc. handelt.

Ein Link zum Thema für die, die es interessiert: Die Magie der alten Meister: von der Schönheit der frühen Fotografie

Es empfiehlt sich Photos und insbesondere Aquarelle so zu hängen, dass kein direktes Sonnenlicht darauf fällt. Ich hatte einst die Ehre 10 höchstwertige Aquarelle* ihren gebührenden Platz zu verleihen und selbstverständlich wurden die höchstwertig verglast gerahmt. Es empfiehlt sich noch auf reflexfreies Glas aufzurüsten. Das kostet zwar viel Geld und erfordert besonders pflegliche Behandlung aber es lohnt sich.

* für jedes Aquarell hätte man damals auch locker einen RR bekommen... und wann immer ich dort war konnte ich mich nicht satt sehen an ihnen

Es ist also sinnvoll das Foto an einer nordseitigen Wand zu hängen.


abacus
 
UV-Schutzglas filtert zwar den größten Teil an für das Papier schädlichem UV-Licht raus, aber leider nicht alles. Wenn das Bild also im Orginal zu sehen sein soll, ist der Rat von abacus unbedingt zu beachten, die Bilder nicht in das direkte Sonnenlicht zu hängen.
Zusätzlich entspiegelte Gläser haben übrigends meistens ein geringeren UV-Schutz als reine UV-Schutz Gläser.
Bei der Rahmung muß dann noch auf die Verwendung der richtigen (säurefreien!) Materialien und die staubfreie Verklebung geachtet werden. Konservierende Rahmung ist ein komplexes Thema, konservierende Lagerung allerdings auch...

Gruß Icke66
(von Holzwurm zu Holzwurm)
 
Wäre noch die Frage interessant ob es sich um einen Kontaktabzug einer alten Großformatkamera oder schon um eine Vergrößerung handelt. Diese Geräte waren einst nahezu zimmerfüllende Ungetüme aus heutiger Sicht.


abacus
 
Denke, ich werde die Fotos abfotografieren. Der Tip mit der Lichtaufstellung und dem Bleistift werde ich beherzigen; das Bild nicht per Posterdruck aus der Drogerie, sondern "gut" vom Bilderservice ausdrucken lassen, UV-Schutzglas besorgen und einen Rahmen aus MDF fräsen, der nicht mit Säurehärtenden Lacken, sondern mit einen 2 Komponenten Polyurethan Lack lackiert wird. Die Originale werden dann wieder in der Versenkung (Dunkel und Trocken) verschwinden.

Danke sagt der_holzwurm


Es wird eine Vergösserung sein, da die Kamera definitv kleiner ist, als das Bild. Allerdings habe ich keine Informationen über sein "Studio", bzw. seine Ausrüstung. Er hatte jedenfalls keine Canon, ich glaube auch Nikon war auch nicht in seinem Fundus. *grinsbreit*
 
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