kleiner Praxisbericht SEL100400GM mit Konverter 2x
Seit ein paar Tagen habe ich das neue 100-400 GM-Zoom von Sony und auch den dazu passenden 2x-Konverter. Erste Eindrücke (bei Verwendung mit der a7R):
-- Das Objektiv ist ein gutes Stück schwerer und größer als das SEL70200G; im Fotorucksack habe ich dafür erst mal Platz schaffen müssen.
-- Anders als beim 70-200 fährt beim Heranzoomen ein Tubus vorne raus (bei 400 mm um rund 8 cm); zusammen mit der aufgesetzten Gegenlichtblende hat man dann ein beeindruckendes Rohr vor der Kamera.
-- Sehr hilfreich ist die schnell abnehmbare Stativhalterung, die zwei Gewindepositionen für die Stativschraube bietet, so dass Objektiv und Kamera optimal unterstützt werden. Die Stativhalterung ist natürlich drehbar, aber anders als beim 70200 muss man nicht - wenn man freihändig arbeiten möchte - die ganze Schelle vom Objektiv nehmen (die dann recht sperrig und damit lästig ist), sondern nur den relativ kleinen Winkel unten.
-- Das Bajonett der Kamera wird nicht nennenswert belastet, wenn das Objektiv auf dem Stativ geschraubt wird. Und beim freihändigen Arbeiten unterstützt man ja wohl automatisch das Objektiv.
-- Nach meinem Eindruck arbeitet der Bildstabilisator wesentlich besser als beim 70-200. Es ist absolut beeindruckend, zu erleben, wie das Motiv beim halben Durchdrücken des Auslösers gewissermaßen einfriert - auch bei 400 mm. Man kann tatsächlich mit dem Teil gut freihändig arbeiten, solange die Verschlusszeit nicht zu lang wird (im Zweifelsfall ISO hochdrehen; da hat man ja bei der a7R viel Spielraum, ohne dass das Rauschen störend wird). Aber natürlich ist es für Schärfe, Bildkontrolle etc. grundsätzlich besser, mit Stativ zu arbeiten.
-- Die Abbildungsleistung ist nach meinen ersten Testaufnahmen absolut so, wie man sie bei einem GM-Objektiv erwarten würde, auch im Randbereich bei offener Blende. Diese hohe optische Qualität zeigt dann aber auch bei extremen Ausschnittvergrößerungen vor allem jetzt im Sommer, wie stark die Luft flimmert, wenn man weit entfernte Objekte mit vollem Zoom anvisiert. Dafür können Objektiv und Kamera selbstverständlich nichts. Wenn z. B. bei Architekturdetails aus relativ kurzer Entfernung kein Flimmern stört, sind die Ergebnisse knackscharf - auch bei offener Blende.
-- Bei einem spontanen Schnellvergleich des 100400GM mit dem 70200G hatte ich den Eindruck, dass das 100400 bei 200 mm Brennweite und f5.6 im Randbereich sichtbar besser abbildet, als das 70200 bei derselben Brennweite (allerdings bei f4). Da kommen aber sicher noch Labortests, die diese Aussage belegen oder widerrufen ...
-- Der 2x-Konverter erzeugt bei offener Blende (systembedingt f11) eine deutliche Vignettierung, die man im Sucher kaum sieht, wohl aber nachher am Rechner; bei Abblendung auf f22 ist sie fast ganz verschwunden. Tier- und Sportfotografen wird das wohl kaum stören; bei stillstehenden Objekten sollte man - wie zu erwarten - besser ein Stativ einsetzen und ordentlich abblenden, wenn man die 800 mm ausnutzen möchte. Aber wichtig: Freihandaufnahmen gelingen eben auch bei 800 mm dank des hervorragenden Stabilisators. Und die Abbildungsleistung ist auch mit Konverter hervorragend.
-- Lightroom 6.12 kennt das Objektiv noch nicht; das Profil lässt aber hoffentlich nicht lange auf sich warten.
FAZIT aus meiner Sicht: Ein tolles Objektiv. Teuer, ja sicher - alles ist relativ -, aber die Anschaffung lohnt definitiv, wenn man den Bereich > 200 mm abdecken möchte.
Seit ein paar Tagen habe ich das neue 100-400 GM-Zoom von Sony und auch den dazu passenden 2x-Konverter. Erste Eindrücke (bei Verwendung mit der a7R):
-- Das Objektiv ist ein gutes Stück schwerer und größer als das SEL70200G; im Fotorucksack habe ich dafür erst mal Platz schaffen müssen.
-- Anders als beim 70-200 fährt beim Heranzoomen ein Tubus vorne raus (bei 400 mm um rund 8 cm); zusammen mit der aufgesetzten Gegenlichtblende hat man dann ein beeindruckendes Rohr vor der Kamera.
-- Sehr hilfreich ist die schnell abnehmbare Stativhalterung, die zwei Gewindepositionen für die Stativschraube bietet, so dass Objektiv und Kamera optimal unterstützt werden. Die Stativhalterung ist natürlich drehbar, aber anders als beim 70200 muss man nicht - wenn man freihändig arbeiten möchte - die ganze Schelle vom Objektiv nehmen (die dann recht sperrig und damit lästig ist), sondern nur den relativ kleinen Winkel unten.
-- Das Bajonett der Kamera wird nicht nennenswert belastet, wenn das Objektiv auf dem Stativ geschraubt wird. Und beim freihändigen Arbeiten unterstützt man ja wohl automatisch das Objektiv.
-- Nach meinem Eindruck arbeitet der Bildstabilisator wesentlich besser als beim 70-200. Es ist absolut beeindruckend, zu erleben, wie das Motiv beim halben Durchdrücken des Auslösers gewissermaßen einfriert - auch bei 400 mm. Man kann tatsächlich mit dem Teil gut freihändig arbeiten, solange die Verschlusszeit nicht zu lang wird (im Zweifelsfall ISO hochdrehen; da hat man ja bei der a7R viel Spielraum, ohne dass das Rauschen störend wird). Aber natürlich ist es für Schärfe, Bildkontrolle etc. grundsätzlich besser, mit Stativ zu arbeiten.
-- Die Abbildungsleistung ist nach meinen ersten Testaufnahmen absolut so, wie man sie bei einem GM-Objektiv erwarten würde, auch im Randbereich bei offener Blende. Diese hohe optische Qualität zeigt dann aber auch bei extremen Ausschnittvergrößerungen vor allem jetzt im Sommer, wie stark die Luft flimmert, wenn man weit entfernte Objekte mit vollem Zoom anvisiert. Dafür können Objektiv und Kamera selbstverständlich nichts. Wenn z. B. bei Architekturdetails aus relativ kurzer Entfernung kein Flimmern stört, sind die Ergebnisse knackscharf - auch bei offener Blende.
-- Bei einem spontanen Schnellvergleich des 100400GM mit dem 70200G hatte ich den Eindruck, dass das 100400 bei 200 mm Brennweite und f5.6 im Randbereich sichtbar besser abbildet, als das 70200 bei derselben Brennweite (allerdings bei f4). Da kommen aber sicher noch Labortests, die diese Aussage belegen oder widerrufen ...
-- Der 2x-Konverter erzeugt bei offener Blende (systembedingt f11) eine deutliche Vignettierung, die man im Sucher kaum sieht, wohl aber nachher am Rechner; bei Abblendung auf f22 ist sie fast ganz verschwunden. Tier- und Sportfotografen wird das wohl kaum stören; bei stillstehenden Objekten sollte man - wie zu erwarten - besser ein Stativ einsetzen und ordentlich abblenden, wenn man die 800 mm ausnutzen möchte. Aber wichtig: Freihandaufnahmen gelingen eben auch bei 800 mm dank des hervorragenden Stabilisators. Und die Abbildungsleistung ist auch mit Konverter hervorragend.
-- Lightroom 6.12 kennt das Objektiv noch nicht; das Profil lässt aber hoffentlich nicht lange auf sich warten.
FAZIT aus meiner Sicht: Ein tolles Objektiv. Teuer, ja sicher - alles ist relativ -, aber die Anschaffung lohnt definitiv, wenn man den Bereich > 200 mm abdecken möchte.