Hallo zusammen,
auch ich bin Fan von alten Linsen und manuellem Fokussieren...
. Insbesondere meine Canon FD -Schätzchen und auch die alten Nikon Linsen machen Spaß und produzieren tolle Bilder..
Beim manuelle Fokussieren, insbesondere mit der Focus-Peaking Funktion, habe ich dabei recht unterschiedliche Erfahrungen gemacht:
Bei der Sony Nex6, die ich vor der M10 als Spiegellose hatte, hat das Focuspeaking hervorragend funktioniert. Das lag hauptsächlich daran, dass man den Peaking-Effekt in drei Stärkestufen einstellen und so an die verschiedenen Objektive und Kontrastsituationen anpassen konnte. Außerdem blieb die Peakinganzeige während Serienbildaufnahmen aktiv, so dass man z.B. während einer Serienbildauslösung bei sich bewegenden Motiven die Schärfe nachziehen konnte (zwar grob aber er besser als nix). So habe ich z.B auch unsere laufenden Hunde manuell fokussieren können, weil man auf dem Untergrund (bei mir meistens Wiese) die Schärfeebene als schmalen Streifen im Gras aufblitzen sah. Mit etwas Übung konnte man die Schärfeebene dann auf oder kurz vor den Hund ziehen, so dass er dann beim nächsten Serienbild in diese Ebene hinein lief. Mit dieser Technik habe ich eine überraschend hohe Quote an scharfen Bildern auch bei schnelleren Motiven erzielen können..
(höher als z.Zt. mit dem C-AF der E-M10
)
Mit der E-M10 funktioniert das aber überhaupt nicht
. Bei der ist der angezeigte Peakingbereich meistens sehr breit, so dass sich die Schräfeebene oft nicht genau erkennen lässt. Da man die Breite bzw. Stärke des Peakings bei der M10 auch nicht einstellen kann, ist es damit bei Objektiven mit großer Blendenöffnung und entsprechend kleinem Tiefenschärfebereich meist Glücksache, ob der Fokus passt (weil eben der angezeigte Peakingbereich viel größer/breiter ist als der Tiefenschärfebereich der Linse). Außerdem ist bei der M10 die Peakinganzeige (genauso wie die bekannte AF-Feld Anzeige) während Seirenbildaufnahmen nicht mehr zu sehen...
Daher halte ich persönlich das Fokuspeaking der M10 mit den von mir verwendeten Objektiven für relativ unbrauchbar und allenfalls grobe Orientierung..
Was bei der M10 dafür aber bei recht gut funktioniert (deutlich besser als bei der Nex6), ist das manuelle Fokussieren rein über den Schärfeeindruck im Sucher. Der Sucher der M10 löst offensichtlich schärfer und besser auf als der der Nex6, so dass man damit auch ohne Peaking die Schärfeebene recht gut erkennen und so auch wie oben beschrieben kurz vor sich bewegende Motive ziehen kann.
Absolut easy ist das manuelle Fokussieren mit der M10 bei statischen Motiven. Dann lässt sich mittels Sucherlupe die Schärfe fast schon millimetergenau auf den gewünschten Punkt legen. Dies nutze ich dann z.B. auch, wenn ich Hunde bei Agility Turnieren über Sprunghindernissen fotografieren möchte. Dann fokussiere ich mittels Lupe manuell auf das Hinderniss, schalte dann zum besseren Überblick die Lupe wieder aus, warte auf den Hund und löse dann, wenn diese abspringt, eine Serie aus. Mit dieser Technik hat man dann bei jeder Serie mindestens 1-2 scharfe Bilder (je nach Blende/Tiefenschärfe und Lage der Schärfeebene), idealerweise den Hunde in der aufsteigenden Sprungphase und der Kopf genau über dem Sprung
Ich liebe das manuelle Fokussieren mit alten Linsen
. Abgesehen davon, dass mir bei der M10 bei unseren Hunden ohnehin kaum etwas anderes übrig bleibt
, hat es für mich auch einen gewissen "sportlichen" Reiz...
Gruß Peter