AW: Leica Frage... was kommt da?
(...) Wer weiss (und was) wie es im DSLR Bereich bei Leica weitergeht? R10d mit KB Sensor, weiterhin ohne AF?(...)
Kein Außenstehender kann diese Frage beantworten, und es ist zu befürchten, dass man selbst bei Leica nicht genau weiß, wie es weiter geht. Alles hängt vom Erfolg bzw. Misserfolg der M8 ab, ob sich das Konzept lohnt, eine alte und alternde Kundschaft mit Gehäusen für alte Objektive zu bedienen. Sozusagen eine Besitzstandswahrung auf hohem Niveau mit allerdings miserablen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Leica Camera AG.
Ich wage einmal eine Prognose, die manchem sehr abenteuerlich erscheinen wird:
Das Konzept, Althergebrachtes trotz eines Paradigmenwechsels von Analog zu Digital zu retten, wird scheitern. Der Rettungsanker für Leica wird sein, dass sie im Gefolge von Panasonic dem FT-"Konsortium" beigetreten sind. Dies ermöglicht Leica, mithilfe starker Partner im Elektronikbereich mittelfristig keine umgelabelte Panasonic, sondern eine echte Leica FT-Kamera auf den Markt zu bringen. Und das flankiert von echten Leica-Festbrennweiten mit AF und den Panaleica Zoomobjektiven. Aufgrund rationeller Fertigungsmethoden schafft Leica es, eine eigene konkurrenzfähige FT-Kamera mit großem Erfolg einzuführen. Nun interessieren sich auch jüngere Kunden für eine Leica-Kamera.
Man stelle sich z.B. eine FT-Kamera von Leica, made in Germany vor mit einem soliden Gehäuse, einem extrem guten Sucher, gutem AF, schnell wie eine E-X
D ). Und das für ca. 2900 Euro. Schlicht, einfach, gut. Dazu ein paar lichtstarke Festbrennweiten mit AF im gehobenen Oly- Preissegment.
Ich wette, da würden einige Leute das Sparschwein schlachten. Das mit Blendenring und selbst argus wäre dabei.
Das R-System wird eingestellt. Wenn Leica klug ist, lassen sie das DMR verbessert als MkII weiterleben, um die ohnehin bald aussterbende Altkundschaft bei Laune zu halten.
Eine VF-R10 wäre das Ende für Leica. Denn sie würden sich in die Nischendomäne des Marktführers Canon begeben, der durch ständige Technologievorsprünge Leica wie die Sau durchs Dorf treiben würde.
Es ist schon "tragisch", dass Leica in der Digitalfotografie auf den "Canon-Crop" 1,3 zurückgreift und Canon als einziger Hersteller das "Leicaformat" 24x36 anbietet.
Der Traum von Vollformat ist bei einigen Leica-Fans ein reines Prestigeproblem. Für Leica wäre es ein wirtschaftliches Fiasko. Leica täte gut daran, wie damals zu Oskar Barnacks Zeiten, mutig ein "neues Format" zwar nicht einzuführen, jedoch aktiv zu unterstützen. Selbst wenn Leica auf das alte Filmformat 18x24 zurück gehen würde und dafür wie bei FT einen eigenen (Leica-) Standard kreieren würde, hätte das mehr Erfolgschancen als der Vollformat-Traum.
BG
Rolf