Kamera stellt Farben falsch dar - Rot wird zu Pink

[cam1994]

Achsoo.. Ja, da war ich immer im Mittelbereich..

Und mein Programm zur Bearbeitung ist der Picture Style Editor, der war bei meiner Kamera damals dabei auf der CD. Ist dieses DPP eine neuere Version davon?

Und gibt es bei diesem Programm eine Möglichkeit, dass ich auf alle Bilder die selben Einstellungen bringen kann? Ich bekomm nämlich sehr viele Bilder zusammen und wenn ich die alle einzeln bearbeiten muss werde ich nicht mehr fertig.

 

[Horseshoe]

Ja. Mit DPP ein Bild fertig bearbeiten (soweit es halt geht), dann -> rechte Maustaste auf das Bild -> Rezept kopieren -> Strg halten, alle anderen Bilder anklicken -> rechte Maustaste -> Rezept einfügen ... fertig!

Du kannst die aktuelle Version von DPP direkt bei Canon runterladen (4.x) - mittlerweile werden damit auch die "alten" Modelle unterstützt.

 

[Horseshoe]

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Und mein Programm zur Bearbeitung ist der Picture Style Editor, der war bei meiner Kamera damals dabei auf der CD. Ist dieses DPP eine neuere Version davon?
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Wenn Du damals die gesamte CD installiert hast, dann ist DPP wohl auch dabei. Heißt ja "Digital Photo Professional" und das ist der RAW-Konverter für die Canon-RAWs und dabei ist dann noch was für die Jpegs.

Einfach mal probieren und staunen.

 

[TheRaven]

Zunächst mal die Frage, ist das ein einmaliges Projekt oder wirst du da in Zukunft häufiger mit konfrontiert? Wenn letzteres, dann rate ich dir die Lampen so anzuschließen, dass sie dimmbar sind. Oder ein Umgebungslicht schaffen, dass sich dimmen lässt.

Zum WB: Der sollte auf das Umgebungslicht abgestimmt werden und nicht auf das farbige Licht der Lampe. Also Lampe aus, weiße Referenzfläche formatfüllend an die Stelle bringen, an der die Lampe montiert ist und den Custom WM durchführen.

Dass dir das rot zu hell wird und damit eher nach pink aussieht, wirst du nicht vermeiden können. Zum einen fotografierst du genau auf den Hotspot der Glühlampe, und damit eine verlaufend hinterleuchtete Fläche die in der Mitte immer heller sein wird als an den Rändern. Zum anderen lässt das rote Glas wohl mehr Licht durch als das beige an den Seiten. Du musst dich daher entscheiden, ob du ein tiefes Rot, dafür aber ein kaum hinterleuchtetes beige haben möchtest. Oder ob auch das beige leuchten soll, dann aber das rot zu pink wird. Da hilft auch keine Belichtungskorrektur. Einzige Möglichkeit die ich mit einfachen Mittel sehe, wäre aus "Butterbrotpapier" eine Art Zwischendiffusor zu basteln, den du zwischen Leuchtmittel und rotem Glas in die Lampe bastelst. So bekämst du das Licht zum einen flächiger verteilt und zum anderen dunkelt es den roten Bereich ab.

Übrigens ist ISO 400 oder 800 Quatsch. Mach die Iso-Automatik aus und geh komplett in den manuellen Modus. Ich würde bei so etwas sogar versuchen in den Bereich der Langzeitbelichtung zu kommen. Bei zum Beispiel 4 sec. für die richtige Belichtung des Umgebungslichts hätte du die Chance die Lampe nach der ersten, der zweiten oder dritten Sekunde auszuschalten. Dann kannst du dir auch den Dimmer sparen. Allerdings kriegst du beim jetziges Setup durch Abblenden und ISO auf 100 höchstens 7-8 Belndenschritte gestemmt und wärst immer noch bei 1/8s- 1/15s.

Aufflicht und Durchlicht zu mischen ist schon bei einer gleichmässig durchleuchteten Fläche nicht einfach. Vor allem aber eine Aufgabe, bei der dich die Kamera trotz ihrer vielen Automatkfunktion komplett im Regen stehen lässt.

Grüße vom Raben

 

[cam1994]

Hallo Raven und danke auch für deine Antwort,

Ich werde mich in Zukunft öfter mich solchen Sachen rumschlagen müssen, da wir einen Onlineshop eröffnen, der immer wieder mit neuen Produkten aufgefüllt wird.
Deshalb haben wir auch extra eine Fotobox gebaut, ich denke aber inzwischen, dass einfach der Bereich wo sich die Wandleuchte befindet (außerhalb dieser Box) nicht passend ist. Ich werd morgen mal ein Foto von dem Raum machen, dann kann man vielleicht auch besser sagen wie ich da noch etwas verbessern könnte.
Es kommt bestimmt zuviel Tageslicht durch die ganzen Fenster rein die das Ganze dann noch zusätzlich verfälschen, da ja auch die Sonne ständig unterschiedliches Licht reinwirft.

Ich mache das mit dem manuellem Einstellen erst seit kurzem und muss da noch viel ausprobieren, ist viel komplizierter als ich mir immer dachte, aber das wird mit der Zeit dann hoffentlich besser werden.

Ich versuche das Langzeitbelichten morgen mal aus - mal gucken ob ich das hinbekomm.. Danke für den Tipp! Und danke auch für den Link mit der Produktfotografie

 

[MichaelN]

Ich empfehle Dir http://www.fotolehrgang.de/

btw: Du benutzt doch ein Stativ?

 

[cam1994]

Danke für den Link, Michael.

Ja, Stativ verwende ich inzwischen auch.

 

[cam1994]

Soo.. habe jetzt mal einen kleinen Ausschnitt meines Arbeitsbereiches fotografiert um auch mal die Lichtverhältnisse etwas besser darstellen zu können. Auf dem 1. Bild seht ihr die Fotobox und die Stelle an der eine der Wandleuchten hängt, Bild 2 zeigt nochmal einen kleinen Ausschnitt der Fotobox (links oben ist noch die LED-Leuchte) und den Bereich dahinter - also die Fenster

Die Fenster gehen auf beiden Seiten in einer Reihe ca. 15m lang durch.

Ich glaub, dass ich deshalb zuviel unterschiedliches Licht in den Raum bekomm und deswegen die Bilder nix werden. Kann das sein und würde es helfen, wenn ich den Bereich der Fotobox abtrennen würde sodass kein Tageslicht mehr reinkommt? Evtl mit einem dunklen Vorhang o.ä.?

 

[TheRaven]

...Ich glaub, dass ich deshalb zuviel unterschiedliches Licht in den Raum bekomm und deswegen die Bilder nix werden...

Das lässt sich ja relativ einfach feststellen. Mache dir nen Testaufbau in der Box und beleuchte den so wie du es üblicherweise machst. Mache ein Testfoto und danach mit ausgeschalteten Halogenbrennern aber gleichen Kameraeinstellungen gleich noch eins. So wirst du zum einen feststellen können, wieviel Tageslicht du noch mit einsammelst. Und es wird auch erkennbar machen, wie weit die Farbtemperatur deiner Halogenbrenner und die den Tageslichts auseinander liegen.

 

[CUA]

Ich hab auch mal die Einstellungen für jedes Einzelne Foto dazugeschrieben falls das was bringt..

Jedes der drei Bilder ist im Rotkanal überbelichtet, das gibt clipping/Übersteuerung und Falschfarben. Wie Steffen schrieb.

Bei solchen Motiven bzw. Anforderungen reicht es nicht, das Helligkeitshistogramm heranzuziehen (das sieht OK aus), da hilft nur das RGB-Histogramm. Dort klatscht der Rotkanal rechts an...

C.

 

[MichaelN]

Ich würde für so eine Zwecke eine dimmbare Leuchte einsetzen. Dann kann man die Helligkeit fein justieren.

 

[TheRaven]

...Ich werde mich in Zukunft öfter mich solchen Sachen rumschlagen müssen, da wir einen Onlineshop eröffnen, der immer wieder mit neuen Produkten aufgefüllt wird.
...

Unter diesen Umständen taugt das ganze Setup so wie es im Moment ist nur wenig.
Dimmbare Leuchtmittel waren auch meine erste Idee. Es wird aber sicher im Zuge eines solchen Shop-Ptojekts immer wieder Lampen geben, die bauartbedingt nicht zu dimmen sein werden. Dazu kommt das das Set mit Halogen also Kunstlicht beleuchtet wird. Wahrscheinlich werden nicht alle Lampen so buntes Licht ausstrahlen wie in dem Beispiel. Stünde als nächstes eine auf der Shootingliste die zum Beispiel mit Energiesparlampen mit Tageslichtniveau ausgerüstet ist wird je nach WB entweder das Lampenlicht saublau oder das Umfeld viel zu warm.

Meiner Meinung nach wäre der beste Weg der, sich um eine kleine Blitzanlage zu bemühen. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen haben die Blitze Tageslicht und zum anderen arbeiten sie unabhängig von der Verschlusszeit. So hat man die Möglichkeit die Intensität des Lampenlichts bei abgedunkeltem Umgebungslicht über die Verschlusszeit statt über eines Dimmers zu regeln. Zur Not besteht sogar noch die Möglichkeit das Licht der Lampen während der Belichtung umzufiltern. Oder auch zum Beipiel den Hotspot im Beispiel mit der beigeroten Lampe bei einer Belichtungszeit von 8 Sekunden 4 Sekunden lang abzuwedeln.

Und was das Histogramm angeht, so stimmt es schon, dass man dort einiges ablesen kann. Aber es verät nichts über die Ursachen und bitet auch keine Lösung an. Da die eben nicht in der Kamera steckt sondern im Know-How des Fotografen. (siehe oben)

Grüße vom Raben

 

[Balaleica]

Dass sich die rote Farbe an den ausbrennenden Stellen Richtung Pink verschiebt, hängt mit dem Verlust am clippenden roten Farbkanal zusammen oder mit anderen Worten: dadurch ist der (nicht clippende) Blauanteil an diesen Stellen überrepräsentiert.

Wobei das Clipping erstmal nur aufgrund der Farbraumwandlung/-interpretation geschieht, d.h. die RAW-Daten können da durchaus noch Raum zur ordentlichen Bearbeitung bieten. Das Problem mit überlaufendem Rot und Blau gibt es nicht nur bei Blumen, sondern z.B. auch bei der immer mehr anzutreffenden LED-Beleuchtung. Sowohl die übliche Umsetzung in fast allen Kameras, als auch Programme wie LR mit dem Standardprofil verkacken bei sowas regelmäßig; CaptureOne ist wohl einer der Kandidaten, die damit "out of the box" besser umgehen können -- zumindest nach dem, was ich so im Web mitbekommen habe, ich verwende keines der kommerziellen RAW-Programme. Witzigerweise schaffen es einige Smartphones auch ...

 

[HaT]

Das mit den überlaufenden Kanälen wurde ja schon besprochen.

Wenn Du nun gleichbleibende und vor allem reproduzierbare Ergebnisse erzielen willst, musst Du auch für reproduzierbare Lichtverhältnisse sorgen. Absolut kontraproduktiv ist da die riesige Fensterfläche die ständig Einfluss auf Dein Lichtsetup nimmt. Sommer/Winter, bewölkter/bedeckter Himmel oder nebeliger Herbst/schneeverschneit mit gleißendem Sonnenschein ... shootest Du nur zur gleichen Jahreszeit unter gleichen Licht- und Wetterbedingungen? Wohl kaum, hab' ich alles schon durch und es wird auch Dich in den Wahnsinn treiben. Also einen Bereich schaffen in dem das Tageslicht keinen (großen) Einfluß mehr nimmt, dann eine Blitzanlage mit erstmal zwei Blitzen dazu und Du hast erstmal für reproduzierbare Ergebnisse gesorgt. Jetzt stellst Du Dir ein gefälliges Setup ein und notierst Dir alles (WB, Blende, Zeit, ISO, Blitzleistung, -höhe, -winkel und -neigung, Kameraposition, -höhe, -neigung und -winkel, evtl. Spiegelvorauslösung und Vorlaufzeit des Auslösers falls nötig).
Klatschen jetzt irgendwelche Kanäle irgendwo an, kannst Du Dich darum bemühen ... und zwar reproduzierbar und Du beginnst nicht immer wieder bei Null.

Ich geh' jetzt einfach mal davon aus, dass Deine Bilder diesen Ansprüchen genügen sollen, Dein Studio lässt zumindest darauf schliessen, dass man den Stellenwert guter Produktfotos erkannt hat

Viel Erfolg und zeig' mal Ergebnisse, wenn Entscheidungen zum Setup und Workflow gefallen sind.