Es bieten ALLE Hersteller, deren Kameras Raw-Aufzeichnung erlauben, einen hauseigenen Konverter an. Liegt nicht zwangsläufig immer bei, kann aber jedenfalls immer heruntergeladen werden. Das ist also kein Alleinstellungsmerkmal von Olympus.
Die hauseigenen Konverter simulieren immer ein der kamerainternen JPG-Engine möglichst ähnliches Ergebnis.
Nein, das ist so nicht korrekt (oder wir haben uns evtl. missverstanden?). Ja, viele Hersteller (ob wirklich alle kann ich nicht sagen) bieten eigene RAW-Konverter an, bzw. legen welche bei. Aber nein - die Konverter basieren auf eigenen Engines, die auch völlig andere Ergebnisse als die Kamera internen Engines liefern. Das Demosaicing basiert nicht auf den gleichen Algorithmen!
Olympus ist da eher exotisch und in dem "Olympus Viewer" ist tasächlich das gleiche Demosaicing implementiert; inkl. der gleichen (und weiteren) Einstellmöglichkeiten wie die in der verwendeten Kamera. Die OOC-Ergebnisse aus der Kamera sind also bei gleichen Einstellungen tatsächlich identisch zu den im Oly Viewer entwickelten RAWs.
Panasonic hat als Konverter Silkypix dazugekauft und legt diesen Konverter bei den RAW-kompatiblen Kameras mit dazu. Dieser Konverter liefert völlig andere Ergebnisse auf Basis von nicht Panasonic-spezifischen Kamera-Einstellmöglichkeiten. Auch unterstützt SilkyPix Kameras verschiedener Hersteller. Es ist einer der üblichen RAW-Konverter, der sich von Kamera-Menüs und sonstigen spezifischen Eigenschaften einer Kamera gelöst hat.
Es wäre gerade für Einsteiger schön, wenn jeder Hersteller so wie Olympus einen Konverter mitliefern würde, der sich von den Ergebnissen nicht von den OOC-JPEGs unterscheidet (sprich: das gleiche Demosaicing beherrscht und die gleichen Parameter wie die Kamera anbietet). Aber es ist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal, bzw. nicht der Normalfall. Vielleicht kann ja hier jemand sagen, ob es überhaupt noch einen Hersteller mit so einem Konverter im Programm gibt? Ich kenne die Canon, Sony, ... Lösungen nicht weiter im Detail (nutze selbst Lightroom).
Als Alternative gibt es aber immer mehr Kameras (insb. bei Panasonic und Olympus), die einen parametrisierbaren eingebauten RAW-Konverter besitzen. D.h. man nimmt einfach JPEG+RAW auf, schaut sich das JPEG auf dem PC an und bei Nicht-Gefallen kann das RAW direkt in der Kamera neu entwickelt werden. Der WB und einige andere Parameter sind frei entsprechend den Möglichkeiten der Kamera wählbar. Bei einigen Kameras (z.B. Panasonic FZ1000, aktuelle Modelle der G-Serie, oder auch einige Oly's) kann sogar die Gradiationskurve manipuliert werden. Es ist sicherlich etwas mehr "Gefummel" als über ein Konverter wie dem Oly-Viewer, aber Farbstiche oder andere falsch gewählte JPEG-Parameter können immerhin ohne Qualitätsverlust in der Kamera nachträglich korrigiert werden.