Gast_112893
Guest
Der Stabi ist nicht das Problem, das Fokussieren ist es. Unscharfer Hintergrund bedeutet exaktes fokussieren. Wenn du in Bewegung bist und die Kamera in der Hand hälst, geht das nur mit einem sehr guten Video-AF. Die einzigen Kameras (außerhalb von Camcordern), die das ziemlich gut hinbekommen, sind die Canons mit dem Dual Pixel Sensor. Wenn wir bei Casey Neistat bleiben, dort kann man das gut beobachten - seine Videos die er früher mit der 70D oder danach 80D gemacht hat zeigten deutlich weniger Fokusprobleme als die Kameras von Sony oder Panasonic, die er heute benutzt.
Und genau das ist der Nachteil von unscharfem Hintergrund - du wirst ständig Probleme mit dem Fokus haben. Scharfer Hintergrund = Hyperfokaldistanz = keine Fokusprobleme. Hier kommt dann die Sensorgröße in's Spiel, denn mit einem kleinen Sensor bekommst du einfacher die notwendige Hyperfokaldistanz als mit einem größeren Sensor. Wenn du hinter (!) der Kamera stehst, ist diese Fokussteuerung deutlich einfacher, vor der Kamera musst du dich auf den Autofokus verlassen - und hier sind die größeren Sensoren einfach wesentlich sensibler und haben bei weitem nicht die Fehlertoleranz kleinerer Sensoren.
Daher ist es eigentlich nicht die Frage, ob die eine scharfen oder unscharfen Hintergrund willst. Die Frage ist eher, ob du den Ausschuss an Filmmaterial, den ein unscharfer Hintergrund mit sich bringt, akzeptieren kannst. Gerade beim Selfie-Vloggen ist das ziemlich doof, weil du da oft nicht die Gelegenheit für mehrere Takes hast (und ich zumindest auch keine Lust darauf).
Langer Rede kurzer Sinn: Für Selfie-Vlogs ist ein kleiner Sensor (max 1 Zoll, besser noch 1/2.3) deutlich besser, weil viel einfacher zu produzieren. Wenn es ein großer Sensor sein muss, dann bitte nur Canon.
Rainer