Interessant, Manfred, wie du an das "Korn" kratzt. Erinnert mich an die Versuche der späten 1970er, wo wir gepushed haben bis kein Silber mehr am Film war. Die nächste Steigerungsform war dann das Tönen des Resultats, vorzugsweise in blau
Allerdings bin ich von "gegen die üblichen Regeln" nicht ganz überzeugt …
Die Komposition bemüht sich sehr, alle Ecken unter Kontrolle zu halten, einen statischen Raum statisch zu bewahren. Rechts folgt das Bild brav der Drittelung, links dem Goldenen Schnitt. Dann kommt, klassischer Kontrastversuch, jemand um die Ecke und zieht Spuren der Vergänglichkeit. Um eine gewisse Dynamik zu bewahren, etwas außer der Mitte. Ich denke, da könnte sich mehr abspielen.
@nature620: der "Spiegel" ist die "Bild" für die Bemühten. In dem Blatt habe ich in den letzten ~40 Jahren nichts Spannendes gefunden und die Tendenz geht weiter Richtung Meeresspiegel (dürfte mit dem Verlagsstandort zu tun haben
) Der zitierte Artikel wäre besser in der Colorfoto oder Chip erschienen, "prominent platzierte Wäscheständer" als Bildweiser sind nicht wirklich neue Ideen bourgeoiser Sichtweisen.
Tja, und wie ich so aus dem Fenster schau' und mein Lensbaby wiege …
Der Berg fehlt
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Das Phänomen des Nebels als Verhüllung von Landschaft liefert immer wieder spannende Tiefenerlebnisse. Durch die Lufttrübung wird die Tiefe des Raumes betont, durch die gleichmäßige Diffusion des Lichts reduzieren sich die Kontraste und so entstehen verwirrend einförmige Landschaften, in denen Orientierung schwierig wird. In diesem Bild ist der ganze Berg verschwunden, was für jemanden, der die Gegend nicht kennt, völlig belanglos ist. Der "Regelbruch" der Bildteilung / des Horizonts erscheint also nur dem mit der Situation nicht Vertrauten als solcher, der Ortskundige "sieht" in der unbesetzten Fläche den Berg, der bloß durch den Nebel dem Blick entzogen ist.
Als Ergänzung gibt es ein Bild der selben Stelle (allerdings von einem geringfügig anderen Standort) mit dem das beschriebene Phänomen verständlich gemacht werden soll.