ISO-Settings D90

[Ristretto]

Bei der D90 kann man ja zwischen ISO 200 und 3200 wählen plus die "darüberhinausgehenden" Empfindlichkeiten LO 0.3-1 und HI 0.3-1. D.h. faktisch ein Bereich von ISO 100 bis 6400, wobei standardmässig ISO 200 aktiv ist.

Warum aber diese Abgrenzung mit "LO..." und "HI...". Am oberen Ende kann ich es noch nachvollziehen, da soll der Fotograf wohl gewarnt werden "Achtung, Sie verlassen den Normalbereich, Ergebnisse auf eigenen Gefahr" (oder so ähnlich). Am unteren Ende erschliesst sich mir dieses Vorgehen nicht so ganz. Warum wird < ISO 200 speziell "markiert"? Gibt es Nachteile (ausser der kürzeren Belichtung natürlich), die die Verwendung von ISO 100 mit sich bringen kann? Wieviel besser ist die Qualität gegenüber ISO 200?

Oder ist es einfach so wie früher beim analogen Film? Lange war ISO 100 ja Standardempfindlichkeit. Als dann die Filme immer besser wurden, verschob sich das mehr und mehr zu ISO 200.

Ristretto

 

[Graumagier]

Die "Hi"- und "Lo"-Bereiche werden mit Über- bzw. Unterbelichtung und anschließender Abdunklung bzw. Aufhellung erzeugt. Dadurch leidet der Dynamikumfang.

 

[ManniD]

Bei ISO100 muss man mit einem Einbruch in der Dynamik rechnen.

Siehe hierzu Phil Askey's review: http://www.dpreview.com/reviews/nikond90/page22.asp

 

[Ristretto]

Aha, danke, jetzt bin ich schon mal ein bisschen klüger.

Zur Kontrolle, ob ich es auch tatsächlich verstanden habe: ISO 100 wählt man dann, wenn einem eine längere Belichtungszeit (Stichwort: Bewegungsunschärfen) oder grössere Blendenöffnung (Stichwort: Freistellen) wichtiger ist als maximaler Dynamikumfang? Bei "normalen" Motiven bringt die "LO..."-Einstellung eigentlich nur Nachteile.

Wobei die bessere Variante dann eigentlich der Einsatz eines Neutralgraufilters wäre. Man erhält denselben Effekt (verlängerte Belichtungszeit), aber mit "intaktem" Dynamikumfang.

Oder gibt's noch andere Gründe, die für die "LO..." Einstellung an der D90 sprechen?

Ristretto

 

[Graumagier]

ISO 100 wählt man dann, wenn einem eine längere Belichtungszeit (Stichwort: Bewegungsunschärfen) oder grössere Blendenöffnung (Stichwort: Freistellen) wichtiger ist als maximaler Dynamikumfang? Bei "normalen" Motiven bringt die "LO..."-Einstellung eigentlich nur Nachteile.

Ganz genau.

Wobei die bessere Variante dann eigentlich der Einsatz eines Neutralgraufilters wäre. Man erhält denselben Effekt (verlängerte Belichtungszeit), aber mit "intaktem" Dynamikumfang.

Jupp.

Der Vorteil der Lo-Einstellung ist natürlich, das sie jederzeit verfügbar ist. Das war's aber auch schon.

 

[messenger]

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Oder gibt's noch andere Gründe, die für die "LO..." Einstellung an der D90 sprechen?

Ristretto

Nur in Ausnahmefällen. Es ist durchaus so, daß in den Schattenpartien ein geringeres Rauschen und eine bessere Detailzeichnung bei Lo1 stattfindet.

Da die D90/D300 aber insgesamt ein sehr gutes niedriges Rauschniveau hat, ist das seltenst von Belang. Bei Ausdrucken von 1m mit angehobenen Tiefen sieht mans schon...

Der Dynamikverlust findet allerdings in der Tat sowohl im Kamera-jpeg wie auch im RAW in den höchsten Lichtern statt. In den Schatten ändert sich da nix.

Fazit: Als Universaleinstellung bleibt die 200 die Empfehlung, bei kontrastarmen Motiven für optimale Qualität hat lo1 minimale Vorteile.

Gruß messi

PS: Im Anhang mal ein Vergleich der Schatten bei 100/200asa, wobei allerdings um über eine EV angehoben wurde.