Ich finde, dass alle aufgerufenen Preise eine Berechtigung haben. Es stimmt meistens: You get what you pay for. Es gibt Fotografen, die machen es für 400 EUR und welche, die machen es für 4.000 EUR. In aller Regel sollten die gelieferten Leistungen (Bildermenge, Anzahl Nachbearbeitungen, Bilddaten, Album, Leporello am Abend...) mit dem Preis in Bezug stehen. Ich würde also checken, ob der Preis auch angemessen zu den angebotenen Leistungen steht. Mehr Leistung darf mehr kosten.
Dann haben wir noch den Punkt, wieviel Leistung (Preis) will sich ein Paar leisten. Hier haben wir ebenfalls eine Spannbreite von Null (Onkel Bob) und 10.000 EUR. Können wir aus dem Preis, den einige Menschen zahlen wollen den "richtigen" Preis für eine Hochzeit ableiten?
Leute feiern bei sich zu Hause, in der Gartenlaube, in einer alten Scheune, im Restaurant Dorfkrug, im Gutshaus, im Schloss, im 5*****-Resort auf Bali. Gibt es die "richtige" Location, wo man zu feiern hat?
Es wurde ebenfalls angesprochen, dass Onkel Rüdiger ne Fleischerei haben kann, Tante Karla ein Blumengeschäft und Neffe Klaus den Dorfkrug besitzt.
Dann ist es auch denkbar, dass der Cousin, der seit Jahren mit mehreren DSLR rumrennt und einige Erfahrungen auf Feiern und Hochzeiten gesammelt hat, das Mandat erhält und es für das Brautpaar gern übernimmt und dann sogar kostenlos. So ist das im Leben. Der Metzger im Ort, Restaurant "Zur Schmiede", Gärtnerei XY und der Dorffotograf werden hier an dieser Hochzeit kein Geld verdienen. Das ist eben so.
Viele Menschen in meinem Umfeld heiraten so, wie ich es beschrieben habe. Der Saal und der Disk-Jockey und manchmal das Catering, das sind die Dinge, die meistens "eingekauft" werden. Auf Video wird verzichtet und für die Fotos findet man in der Sippe einen ambitionierten Knipser. Die Fotos sehen dann je nach vorheriger Prüfung und Absprache grauenvoll oder eben ganz passabel aus!
Photomas und Roland haben sicherlich auch nicht als Profis von 0 auf 100% gestartet, sondern ihr Können bereits als Amateure entwickelt. Erst als die Bilder ein gewisses Niveau hatten, konnten sie "Aufträge" annehmen.
Ich ärgere mich über Leute, die einen Hobby-Fotografen beauftragen, sich keine Referenzen zeigen lassen und dann enttäuscht sind. Wenn der Hobby-Fotograf aber Referenzen zeigen kann, dann hat es der Profi schwer, seine 2.000 EUR zu bekommen. Der Anspruch an Bilder, den Brautleute tatsächlich haben, unterscheidet sich sehr stark von dem Anspruch, den die Brautleute nach Meinung der Hochzeitsprofis haben sollten.
Ich habe Fotos von Hochzeiten in Fotoalben gesehen, die frontal geblitzt waren. Mit Kompakt-Cam. Mit roten Augen und Kalkgesichtern. Und die Paare haben um die Wette über diese tollen Fotos gestrahlt. Wenn man das ein paar mal erlebt hat, dann merkt man, dass die Klientel für die 2.000 EUR Engagements vorhanden ist, aber nicht so weit verbreitet, wie es manchem Fotograf lieb wäre.
Dennoch denke ich, dass es Menschen gibt, die gern 2.000 EUR und mehr ausgeben wollen und können und die ein Problem haben, diese Qualität geliefert zu bekommen. Da ist die Seite von Roland und Ondro dann ihr Geld wert. Es gibt einen Markt für diese Bilder und diese Preisklasse.
Und es gibt jede Menge Menschen, für die diese Ansprüche zu hoch und zu teuer sind. Jeder muss wissen, was er sich leisten mag. Und bei knappen Budgets muss man wissen, ob man den DJ, das Essen, den Profi-Fotografen oder die Räumlichkeiten kappt.
lieben Gruss