Gruppenfoto

[Blechvogl]

Nahe liegende.

Eine richtig gute Idee ist nicht unbedingt naheliegend.

 

[Reussrunner]

Und ich bin gespannt, ob Reussrunner noch aufklärt, wie er das meint.

Ich beziehe mich auf VivaVistas Aussage:
"Blende 8 und 3 "Orgelpfeifen-Reihen" ist heute nicht mehr the state of art."

State of art für Gruppenfotos zu Zeiten meiner Vorfahren bedeutete oft:
- Sonntagskleider
- ernster Blick in die Kamera (der Termin beim Fotografen war schon fast so etwas wie ein Hauskauf)
- steife Pose
- Positionierung in "Orgelpfeifen-Reihen"
- nicht selten auch einheitliche Haltung

Heute versucht man meist die Gruppenfotos lockerer zu gestalten (es gibt ja auch nicht nur genau ein Bild pro Dekade ...):
Statt Uniformität versucht man Individualität auszudrücken. Das geht auch für eine in Uniformen gekleidete Truppe, indem man die Leute nicht alle auf eine Linie stellt mit geschlossenen Hacken und Händen an der Hosennaht.

Uneinheitliche (heterogene) Posen (z.B. Hände mit Requisiten, mit Handzeichen oder anderem beschäftigt), Positionen (z.B. frei stehend, sitzend, knieend, angelehnt etc.) und Positionen (z.B. auf dem Boden, auf dem Fahrersitz, dem Dach, der Motorhaube, etc. des Feuerwehrautos) heben die Individualität innerhalb des Kollektivs hervor.

 

[Harald Faber]

Das ist doch mal eine Aussage.

(Eine, die auch Scott Robert Lim so umsetzen würde, da bin ich
ziemlich sicher. )

Und eine, wie ich sie auch gemeint hatte bei der Erwähnung von SRL, wenn auch
nicht konkret auf das Feuerwehrthema bezogen.

@Blechvogl:
Ich weiß, ich kenne auch den absolut nützlichen Tipp "fotografiere nicht das
Offensichtliche". Das, was einem (als erstes) ins Auge springt als Bildidee.

 

[Blechvogl]

(Eine, die auch Scott Robert Lim so umsetzen würde, da bin ich
ziemlich sicher. )

Diese Aufzählung ist noch lange keine Umsetzung!

 

[Harald Faber]

Nein, aber er hat sie schon umgesetzt, nur nicht zum Thema Feuerwehrleute.

 

[Gorockydo]

Reussrunner, für offizielle Bilder muss ich Dir da leider wiedersprechen. Als Pressefotograf fotografiere ich oft Gruppen. Von 300 Personen bis 5 Personen abwärts.
Die Feuerwehr stellt sich schon am liebsten eher Orgelpfeifenmäßig und stramm auf, weil es Fotos sind die für alle Zwecke genutzt werden. Ansonsten kann man es auch gut durch den klassischen Halbkreis lockern. Im Hintergrund kommt sowas bei denen ganz gut wie ein großes Fahrzeug.

Dynamischer wären zwei große Löschzüge in V-Form zu Dir das offene V gerichtet und in der Mitte die Feuerwehrleute. Für die Dynamik würde dich da das Weitwinkel unterstützen, ansonsten ist es aber meist für Gruppenaufnahmen die schlechtere Linse.

Wenn es nix offizielle sein soll kannst Dua auch mit der Gruppe spielen und locker Posinideen umsetzen, allerdings solltest Du dafür besser erst die Technik beherrschen sonst geht das in die Hose. Bei ner 100stel Verschlusszeit würd ich denen ja schon sagen dass sie still stehen sollten anonsten kann es auch bei stehenden schnell mal nen Wackler geben.

Bei Gruppen in 3 Reihen oder 2 passt Blende 8 meist recht gut. Und die Iso würde ich bei deiner Kamera wegen der Qualität vermutlich nicht über Iso 400 ziehen. Also bei Iso anfangen und Blende einstellen, dann passende Verschlusszeit. Und bitte nicht die Gesichter so ausrichten dass sie in die Sonne gucken. Besser geignet ist bei Sonne nicht die Mittagszeit, eher dann am späten Nachmittag oder morgens oder sogar im Schatten bzw. Halbschatten. Sonst käme noch der Blitz hinzu. Da vielleicht besser TTL-Modus wenn du alles andere auf M einstellst und dann bei der Blitzbelichtung plus oder minus korrigieren.

 

[Reussrunner]

Reussrunner, für offizielle Bilder muss ich Dir da leider wiedersprechen. Als Pressefotograf fotografiere ich oft Gruppen. Von 300 Personen bis 5 Personen abwärts.

In welchem Punkt „musst“ du mir widersprechen?
Ich habe auch eine Zeitlang für die Presse fotografiert und mache das manchmal auch heute noch. Da werden Gruppenfotos (allerdings nicht mit 300 Personen, da wäre eine Individualisierung nicht leicht möglich) nach obigem Schema gemacht und geschätzt. Auch offizielle.

 

[Flori 33]

Hallo,

zunächst einmal muss ich mich entschuldigen, das ich mich erst jetzt wieder melde. Leider hatte mich die Grippewlle heftig erwischt, bin seit Freitag vor Karneval krank geschrieben gewesen und gehe am kommenden Montag erstmalig wieder zur Arbeit.

Möchte allen hier danken die mir Tricks und Tipps gegeben haben.
Das Gruppenfoto ist für eine kleine Freiwillige Feuerwehr (25 aktive) und soll im Schulungsraum des Gerätehauses aufgehängt werden.
Dieses Foto wurde noch nicht gemacht, es soll gemacht werden sobald das Wetter wieder besser ist und die Natur grüner ist. Gehe zurzeit von April bzw. Anfang Mai aus, wollte mir rechtzeitig die nötigen Infos hier im Forum holen.

Gerne verlinke ich die Bilder von der Nikolauswanderung hier, die nichts geworden sind (verwackelt?, unscharf? trotz Stativ). Bin auf Eure Analyse gespannt sowie auf die Fehler die ich gemacht habe.

https://picload.org/view/daopdigl/img_0177_1.jpg.html

https://picload.org/view/daopdigi/img_0178_1.jpg.html

https://picload.org/view/daopdigw/img_0179_1.jpg.html

 

[Blechvogl]

Was würdest du jetzt anders machen? (Außer die Belichtungszeit deutlich zu verkürzen, damit die Personen nicht verwischen?)

 

[Flori 33]

Hallo,

sollte die Belichtungszeit zu lang gewesen sein, trotz Stativ?
Wenn das die Urasche gewesen ist, würde ich aus heutiger Sicht, die ISO erhöhen und dann die Belichtungszeit verkürzen sowie die Brennweite auf 35 mm ändern. Eventuell die Blende von 8 auf 5,6 falls die Bichtungszeit noch zu lang wäre. Mein Fehler bei diesen Aufnahmen war, das ich der Meinung gewesen bin, das die relativ lange Blichtungszeit nicht eine so große Rolle spielen würde, weil ja von Stativ mit Fernauslöser fotografiert wurde.
Gibt es sonst noch etwas worauf ich bei der Einstellung der Kamera hätte achten müssen?

 

[Blechvogl]

Genau. Die Leute stehen halt nicht auf dem Stativ, die halten keine Sekunde still.

Tipp: hol die Leute näher zur Kamera, als Gruppe bildfüllend, weg vom Hintergrund, ich habe es oben schon ausgeführt.

 

[mz-5]

Ich würde an das Thema iterativ herangehen. Ausgangspunkt war ja, dass die bisherigen Gruppenbilder völlig misslungen sind, warum auch immer. Also kommt es im ersten Schritt darauf an, überhaupt etwas Brauchbares hin zu bekommen.
Das heißt dann also:

• Kamera auf's Stativ. Man muss bei 25 Leuten ziemlich autoritär auftreten, damit alle richtig stehen. Dabei stört es, wenn man die Kamera in der Hand hat.
• Brennweite 35-50 (KB) je nach örtlichen Gegebenheiten. Also das EF 17-50 verwenden. Starke Weitwinkel ergeben Eierköpfe am Rand.
• Blende 8 wegen Schärfentiefe
• Feuerwehrhaus, Löschzug o.Ä. als Hintergrund
• Licht: Blitzen ist besser als zugekniffene Augen oder tiefe Schatten
• 3 Reihen für den Anfang sind zwar langweilig, aber für die "Pflicht" in Ordnung.
• viele Bilder machen, damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass keiner blinzelt. Notfalls muss man mit Stacking arbeiten.
• Bildaufbau, Kamerastandort etc. überlegen, bevor die Gruppe anwesend ist. Die halten nicht lange still.

Wenn das sitzt, kann man über originellere Posen nachdenken.

 

[Reisbrei]

sollte die Belichtungszeit zu lang gewesen sein, trotz Stativ?

Nach der Wanderung war es ja schon am dämmern, die Lampen mussten eingeschaltet werden. Da hättest du die ISO auf 3200 drehen müssen und die Blende ganz öffnen. Für so ein Erinnerungsfoto ist das nicht so kritisch.
Die Belichtungszeiten waren fast/genau eine Sekunde, so lange hält keiner still. Schau dass du unter 1/50 Sekunde kommst.

Das "ordentliche" Gruppenbild must du tagsüber machen, wenn genug Licht vorhanden ist. Wenn es vorm Gerätehaus sein soll, dann schau am besten, wann dort die Sonne nicht frontal draufscheint. Die Leute kneifen sonst die Augen zu. Am besten ist bedeckter Himmel, aber das kann man ja kaum im Voraus planen.
ISO100 ist zwar löblich, wenn es das Licht hergibt, aber eine kurze Zeit ist wichtiger als niedrige ISO. Etwas Bildrauschen sieht man später auch auf größeren Abzügen nicht, verwackelte Köpfe schon.

Mach auf jeden Fall mehrere Fotos kurz hintereinander. Irgendjemand blinzelt immer mal, schau dass du später genug Auswahl hast.

 

[Horseshoe]

Ich würde an das Thema iterativ herangehen. Ausgangspunkt war ja, dass die bisherigen Gruppenbilder völlig misslungen sind, warum auch immer. Also kommt es im ersten Schritt darauf an, überhaupt etwas Brauchbares hin zu bekommen.
Das heißt dann also:
...

Du gibst zwar eine Menge an Tipps, aber das Offensichtliche erwähnst Du nicht: Die Verschlusszeit!!

Die gezeigten Bilder sind alle bewegungsunscharf. Wenn die Verschlusszeit viel zu lang ist, nützt auch ein Stativ nix und alles andere auch nicht.

Eigentlich ist es ein simples Motiv: Verschlusszeit auf etwa 1/100s, leicht abblenden und schauen, was man für eine ISO braucht. Fertig. Das geht dann auch frei Hand.

 

[Flori 33]

Eigentlich ist es ein simples Motiv:

Ja habe ich auch gedacht, als ich aber die Bilder auf dem Pc-Monitor gesehen habe war ich enttäuscht. Habe einfach nicht auf die Verschlusszeit geachtet. Denke das, dass ein typischer Anfängerfehler von mir war. Hätte mir die Bilder direkt nach der Aufnahme auf dem Kameradisplay anschauen sollen, habe ich leider nicht gemacht.

 

[Flori 33]

Wenn es vorm Gerätehaus sein soll,

Das Gruppenfoto mit den 25 aktiven Kameraden soll an unterschiedlichen Plätzen gemacht werden. Zu einem am Feuerwehrhaus weiterhin an einem Dorfbrunnen mit Fachwerkhaus im Hintergrund und in der freien Natur. Das beste Bild soll dann aufgehängt werden. Ich werde mit Sicherheit die hier genannten Tipps und Ratschläge berücksichtigen. Da ich lernfähig bin, nehme ich jeden Kommentar hier dankend an.