Provokant gefragt: haben die Redakteure deutscher Magazine wirklich jeglichen Anspruch auf hilfreiche korrekte Tests aufgegeben?
@DerArbeitskollege hat schon recht. Das Phänomen ist alt.
Und sogar schon früher als vor 20 Jahren wurde immer wieder von "gekauften Tests" gemunkelt.
Also, dass Hersteller oder Vertriebsfirmen bzw nationale Niederlassungen solchen Tests "finanziell unter die Arme greiffen" würden.
Nur einen essentiellen Unterschied gabs' schon : da auf Filme getestet wurde, hatte man eine Kamera -und Objektivübergreifende Vergleichsbasis.
Meiner Ansicht nach müsste es bei Digitalkameras (und deren Objektive) immer zwei Tests geben - über ein möglichst unkorrigiertes RAW und eben Standard-JPG.
Aber so ein unkorrigiertes RAW sieht nun mal nicht so sexy aus . . .
Und natürlich spielt es eine grosse Rolle, was bzw wie überhaupt getestet wird.
Allermeist ja irgendeine TableTop-Anordnung inkl obligatem Test-Chart.
Sensoren, deren JPG-Engine und Objektive reagieren in unterschiedlichen Situationen durchaus auch mal unterschiedlich - geschweige denn noch in Kombination.
Da die Sensoren bei Kameras unterhalb MF-Kameras ja praktisch immer fest verbaut sind, gibt es keine diesbezügliche Vergleichsbasis und so würde es auch dazu gehöheren Objektive, mit unterschiedlichen Kameras zu testen. Also auch sog. Originalobjektive der Kamerahersteller.
Doch schlussendlich geht's ja nur darum, überhaupt einen Test zu haben.
Die Ergebnisse selber sind meist zweitrangig.
Mit Ausnahme von vlt den SuperZooms gibt es heute kaum mehr optisch wirklich mangelhafte Objektive mehr. Und viele sichtbare Schwächen können per Software ausgeglichen (wenn auch nicht immer ganz behoben) werden.
Am Schluss steht das Bild, das Foto.
Das muss stimmen, muss gut sein. Viel an Qualitätsanspruch wird schlicht übertrieben und hat mit der eigentlichen Betrachtung rein gar nichts mehr zu tun. Viele die sich einen sehr hohen Qualitätsanspruch attestieren, sehen die Unterschiede im fertigen Bild gar nicht.
Solche Test sind doch vornhemlich für Jene gemacht, die sich eine Kaufentscheidung legitimieren brauchen.
So eine Art "Seele streicheln".
Und nicht viel anders sehe ich das bei User-Test.
Ja, es gibt durchaus ehrliche Gesellen. Aber auch viel Mist.
Die schlimmesten sind solche, die sich auf SocialMedia-Plattformen tummeln. Manche schaffen es ja bis zum "Markenbotschafter", auch "Marken-Ambassadeur" genannt. "Influencer" ist die neueste Spezies.
Grundsätzlich gilt : "Die beste Kamera aist die, die ich besitze" oder zumindest "die, welche ich demnächst kaufe".
Die tendenziell ehrlichsten unter den Privaten sind jene die auch offen eingestehen können, sich auch mal mit "weniger" zufrieden geben können und differenziert urteilen.
Schlussendlich geht es dabei imer nur um das Potenzial eines Systems. Manche sind sich das zu wenig bewusst.
Solche geben dafür aber gerne abertausende für hochgezüchtete Systeme aus, deren Ergebnisse auf 128kb komprimpiert dann mal vielleicht von irgendwem so zwischen einer und 2 Sekunden auf dessen 4,5'' Monitörchen "betrachtet" wird . . .