Erste Versuche mit Langzeitbelichtungen

[6peg]

Hallo!
Ich habe mir vor kurzem einen Nd 3.0 Filter zugelegt um erste Versuche von Langzeitbelichtungen bei Tageslicht zu unternehmen und würde euch nun gerne um konstruktive Kritik zu meinen "Erstlingswerken" bitten.

Bei den jeweiligen Fotos erhoffte ich mir durch die längere Belichtungszeit bei den Wolken, beim Fluss und beim Feld interessante Wischeffekte erzeugen zu können. Zusätzlich würde mich interessieren ob ihr die Konvertierung in Schwarz-Weiß gelungen findet, da ich mir bei Parametern wie Kontrast, Helligkeit... noch sehr unsicher bin und meistens eher sehr zurückhaltend damit arbeite und somit ein flaues Bild erhalte, weshalb ich dieses mal versucht habe mehr (zu viel?) Kontrast in die Bilder zu bringen.

mfg 6peg!

 

[Gast_409653]

hmmm ... warum eigentlich sw?

 

[6peg]

Ich tendiere grundsätzlich sehr stark dazu Schwarz-Weiß zu präferieren, da ich mir meistens denke, dass wenn Farbkompositorisch nichts interessantes auf dem Bild ist, das Erhalten der Farben unnötig und ablenkend ist.

Ist leider eine meiner Angewohnheiten, versuche mich aber zu bessern und stelle auch gern Farbvarianten der Bilder ins Forum falls gewünscht.

Was hältst du und natürlich auch andere denn ansonsten von den Bildern?

 

[contrela]

Naja, die Wischeffekte sieht man ja kaum. Du muesstest die beweglichen Elemente staerker ins Zentrum stellen. Sonst sieht das eher nach Wasser bei Windstille aus.

 

[6peg]

Danke auch für dein Feedback Contrela!

Ich stimme dir zu, dass der Wischeffekt bei den Bildern mit dem Wasser sicher zu wenig im Mittelpunkt steht um das Bild sofort als Langzeitbelichtung erkenntlich zu machen. Leider habe ich meinen Startpost schlecht formuliert, denn bei den ersten beiden Bildern sollte der Wischeffekt tatsächlich nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Langzeitbelichtung war mehr ein Mittel zum Zweck um "unschönes" Wasser zu beseitigen. Als Anhang ein reines Testbild des Flusses ohne Langzeitbelichtung um euch zu zeigen was ich mit "unschönem" Wasser meine.

Beim dritten Bild sollte die Langzeitbelichtung mehr im Vordergrund stehen. Ich wollte mithilfe der Langzeitbelichtung versuchen die Unruhe in der Landschaft verursacht durch den Wind/einen Sturm einzufangen. Aber ich denke auch hier sind die Wischeffekte zu versteckt. Ich hätte wohl versuchen müssen die sich bewegenden Bildelemente mehr in den Fokus des Betrachters zu bringen.

Über weiteres hilfreiches Feedback würde ich mich sehr freuen!

 

[redcoon]

sollen die Bilder eigentlich so schief sein oder hast du nur vergessen sie gerade auszurichten?
Generell ganz interessant. Beim ersten Bild fehlt mir etwas Kontrast, viel geht in ein Mittelgrau über.
Bild 3 hätte Potential, leider hebt sich der Turm unten kaum vom Hintergrund ab.

 

[schwuppsi]

Vielleicht braucht es noch mehr ND auf der Linse? Der Wischeffekt ist nur teilweise da (vllt. hab ich zu extreme Vorstellungen davon).

Die Motive sind nicht ansprechend und die Motive bringen keine interessanten Kontraste für die S/W Bearbeitung. Ein Bild muss für S/W auch geeignet sein. Einfach am Rechner die Farbe rausdrehen rettet nichts.


Gruß

 

[6peg]

Danke für die weiteren Rückmeldungen!

@redcoon: jap, das Schiefe ist gewollt. Ich habe also nicht vergessen beim ausrichten der Kamera darauf zu achten.


@schwuppsi: also ND 3.0 bedeutet immerhin ja schon eine Verlängerung der Belichtungszeit auf das 1000-fache. Kann natürlich trotzdem noch zu wenig sein, doch leider steht mir momentan kein 2. Filter zur Kombination zur Verfügung.

Bezüglich Schwarz-Weiß stimme ich dir natürlich zu, dass nicht jedes Motiv für Schwarz-Weiß geeignet ist, jedoch wollte ich mit Schwarz-Weß nichts "retten". Da ich früher meistens analog in Schwarz-Weiß fotografierte, da ich die Filme auch selbst entwickeln konnte (und Farbfilme nicht), musste ich mich immer bewusst für Farbe entscheiden. Ich betrachte das daher aus Gewohnheit anscheinend genau anders als du. Du schreibst eher aus der Perspektive: Ich entscheide mich für Schwarz-Weiß wenn das Motiv passt! (Mein Standard-Format ist in Farbe.)

Im Gegensatz dazu sehe ich es aus alter Gewohnheit noch immer so: Falls das Motiv farbkompositorisch etwas hergibt oder spektakuläre Farben liefert entscheide ich mich für Farbe! (Mein Sandard-Format ist Schwarz-Weiß.) Also sozusagen nach der Devise: Wenn das zusätzliche Element (Farbe) nicht für die Komposition oder Bildwirkung relevant ist, wieso sollte ich es dann einbauen?

Natürlich ist das (mein Gedankengang) im Zeitalter der Digital-Fotografie, in welchem Bilder standardmäßig in Farbe sind, der abwegigere Gedankengang.

Als Anhang nun die Bilder in Farbe!


Weitere Kritik zu beiden Varianten ist herzlichst erwünscht!

 

[schwuppsi]

[...]
@schwuppsi: also ND 3.0 bedeutet immerhin ja schon eine Verlängerung der Belichtungszeit auf das 1000-fache. Kann natürlich trotzdem noch zu wenig sein, doch leider steht mir momentan kein 2. Filter zur Kombination zur Verfügung.

Bezüglich Schwarz-Weiß stimme ich dir natürlich zu, dass nicht jedes Motiv für Schwarz-Weiß geeignet ist, jedoch wollte ich mit Schwarz-Weß nichts "retten". Da ich früher meistens analog in Schwarz-Weiß fotografierte, da ich die Filme auch selbst entwickeln konnte (und Farbfilme nicht), musste ich mich immer bewusst für Farbe entscheiden. Ich betrachte das daher aus Gewohnheit anscheinend genau anders als du. Du schreibst eher aus der Perspektive: Ich entscheide mich für Schwarz-Weiß wenn das Motiv passt! (Mein Standard-Format ist in Farbe.)

Im Gegensatz dazu sehe ich es aus alter Gewohnheit noch immer so: Falls das Motiv farbkompositorisch etwas hergibt oder spektakuläre Farben liefert entscheide ich mich für Farbe! (Mein Sandard-Format ist Schwarz-Weiß.) Also sozusagen nach der Devise: Wenn das zusätzliche Element (Farbe) nicht für die Komposition oder Bildwirkung relevant ist, wieso sollte ich es dann einbauen?

Natürlich ist das (mein Gedankengang) im Zeitalter der Digital-Fotografie, in welchem Bilder standardmäßig in Farbe sind, der abwegigere Gedankengang.

Als Anhang nun die Bilder in Farbe!


Weitere Kritik zu beiden Varianten ist herzlichst erwünscht!

Dann hab ich es nicht gut formuliert. Dein Gedankengang ist absolut richtig. Ich gucke nicht hinterher, sondern vorher ob es für S/W geeignet.
Trotzdem finde ich sie nicht sonderlich S/W geeignet.

1) unglückliche Belichtungssituation lässt die Brücke unterbelichtet und dafür passt der Hintergrund. Umgedreht wäre die Alternative. Du hättest die Sonne im Rücken gebraucht bzw. hätte sie auf die Vorderseite scheinen sollen. Die Brücke auf die Art zu fotografieren passt mMn besser in ein Querformat mit mehr Weitwinkel. Die dunkle Brücke nimmt sehr viel Raum im Bild ein. Die Farben sind wenig lebendig (was an der Lichtsituation liegt und nicht an der Bearbeitung).

2) Den dunklen linken Teil hätte ich voll rausgelassen und mich auf die schönen Farben am rechten Ufer konzentriert. Das bringt Dich auch wieder in die unglückliche Belichtungssituation. Der Schattenbereich bringt zudem einen unpassenden bläulichen Farbstich hinein. Vielleicht wäre an einer anderen Stelle der Blick nicht durch das linke Ufer begrenzt und kein Unrat im Wasser.

3) Der Mast ist allgemein nicht schön anzusehen. Oben eingeengt und die vielen Bäume, Sträucher und Gräser bringen viel Unruhe hinein. Die Farben sind wenig klar. Wann und zu welcher Uhrzeit warst du unterwegs? Da ist sehr viel Streulicht drin. Kombi mit Polfilter? Geht das problemlos? Bringt auch etwas längere Zeiten.



Gruß

 

[lichtbildle]

Der Wischeffekt ist nur teilweise da (vllt. hab ich zu extreme Vorstellungen davon).

Bei ruhig fließendem Wasser kann so viel nicht verwischen, die Wellenhöhe relativ zur Fläche ist viel zu klein. Ein solcher Fluß ist ein völlig ungeeignetes Motiv, wenn es um den Wischeffekt geht. Hier klappt allenfalls eine Nahaufnahme im Uferbereich.

Bei Wolken muß man ganz erheblich länger belichten, so im Mehrminutenbereich, um einen schönen Wischeffekt zu bekommen. Der funktioniert dann aber auch nur, wenn die Wolken stark gegen Himmel und Landschaft kontrastieren, und wenn man (zumindest kenne ich nur solche Bilder) in oder gegen deren Bewegungsrichtung fotografiert. Bei praller Sonne wird das nichts. Ob so etwas überhaupt in SW wirkt, weiß ich gar nicht, ich kenne verwischte Wolken nur in Farbe.

 

[6peg]

Danke für die weitere Kritik!

@Schwuppsi: Bei Bild 3, war es ca. 10Uhr am Vormittag. Kombination mit Polfilter müsste funktionieren, denke aber nicht das es die Zeit beachtlich verlängert. Habe mit Streulichtblende fotografiert.