Analog e4-Entwicklung in München?

[MatWurst]

Hallo,
gibt es in München noch Entwickler, die e4 übernehmen? Oder gibts noch Chemie zum selbermischen?
Danke!

 

[Arthur_Dent]

In Deutschland wüsste ich keins. Process 22 in England und Rocky Mountain Film in den USA machen das noch. Ob die wirklich den E-4 Prozess fahren, oder dann in C-22 crossen, wie es auch früher oft gemacht wurde, ist fraglich.

Die Chemie gibt es nicht mehr fertig zu kaufen, aber die Rezepte hat Kodak veröffentlicht:
http://www.kodak.com/global/en/professional/support/techPubs/cis111/cis111.jhtml

 

[MatWurst]

Sehr schön!
Dann koch ich mein eigenes Süppchen
Vielen Dank!

 

[Gast_172480]

Bist du sicher, dass du das bekommst?

Vor allem mit Formaldehyd wird's schwierig .... und Methanol bekommt man auch nicht ohne weiteres.

Formaldehyde, 37% solution (12% methanol)

*hust* und selber mischen wird auch schwierig, hatte Chemie LK, da solltest du wissen, was du machst.
Wenn du das in der falschen Reihenfolge mischst, dann können hochgiftige Gase entstehen oder auch eine exotherme (Wärmefreilegende) Reaktion ....

Finger weg! Crossen!

QUELLE

Angaben wahrscheinlich in Fahrenheit ...

E6 process temps are similar to C41 – you want to shoot for around 105 degrees – but E4 was processed at 80 degrees. According to Wiki, E4 processing involved the really scary chemical Tertiary Butyl-Amine Borane, which apparently wants to kill you. Kodak came out with the E6 process in 1976, which doesn’t want to kill you quite as much, but for some reason, was legally obligated to keep producing some sort of film and chemicals that used the E4 process for 30 years. As far as I know, the only films that Kodak continued to make that used the E4 process were its color infrared slide film, of which I have one roll, and its Photomicography Color Film.

 

[Fotoklaus]

Sehr schön!
Dann koch ich mein eigenes Süppchen
Vielen Dank!

...der Aufwand un das Risiko für ein paar abgelaufene Orwos oder
sontige uralt- Schinken wäre mir zu groß. Falls Du den Prozess je in Griff bekommen solltest, hast Du immernoch uralte Filme.
Und literweise hochgiftige Chemie (falls Du sie bekommst)
Hat ja einen Grund, warum E4 schon lange nicht mehr praktiziert wird.

Gruß
Klaus

P.S.: E6- Entwicklung im Drogeriemarkt kostet keine 3 Euro ...

 

[Arthur_Dent]

Hat ja einen Grund, warum E4 schon lange nicht mehr praktiziert wird.

An der Gifitigkeit liegt's jedenfalls nicht E-6 ist auch nicht harmlos und das Stabibad von E-6 und C-41 basiert auch heute noch auf Formaldehyd.

Als traditioneller Nassplatten-Knipser fixiert man heute übrigens immernoch in Zyankali-Lösung

 

[Gast_302263]

... und das Stabibad von E-6 und C-41 basiert auch heute noch auf Formaldehyd.

Was ist eigenlich aus diesem "Eco" Stabibad geworden? Ich habe es mir vor einiger Zeit bei einem großen Fotoversandhaus bestellt aber frecherweise die Formaldehyd Variante erhalten.

 

[Fotoklaus]

An der Gifitigkeit liegt's jedenfalls nicht E-6 ist auch nicht harmlos und das Stabibad von E-6 und C-41 basiert auch heute noch auf Formaldehyd.

Als traditioneller Nassplatten-Knipser fixiert man heute übrigens immernoch in Zyankali-Lösung

Hallo,

klar, trinken sollte man auch E6/C41- Chemie natürlich nicht! Aber die gibts
eben fertig konfektioniert zu kaufen.
Und entsprechende Unbedarftheit vorausgesetzt, könnte das hantieren
mit Rohchemie schon ganz schön gefährlich werden.
Und wie gesagt: Für was?

Klaus

 

[Arthur_Dent]

Sicher, man sollte schon wissen was man tut. Wobei jemand, der eigentlich nichts mit Chemie am Hut hat, spätestens beim anschauen der Rezepte ohnehin das Interesse verlieren dürfte.

 

[e-dirk]

...

Vor allem mit Formaldehyd wird's schwierig ...

... das Stabibad von E-6 und C-41 basiert auch heute noch auf Formaldehyd.
...

Das Formalin (wässrige Formaldehydlösung) wird nur zu "Gerbung" der Gelatineschicht verwendet. Dadurch soll eine bessere Kratzerunempfindlichkeit erreicht werden.
Zur Not kann darauf verzichtet werden; daran sollte es dann nicht scheitern

Übrigens!
Formalin ist nicht soo gefährlich wie immer dargestellt. Wenn man nicht darin badet...

Dirk

Nachtrag:
Dem ist nichts hinzuzufügen:

... Wobei jemand, der eigentlich nichts mit Chemie am Hut hat, spätestens beim anschauen der Rezepte ohnehin das Interesse verlieren dürfte.

 

[Arthur_Dent]

Das Formalin (wässrige Formaldehydlösung) wird nur zu "Gerbung" der Gelatineschicht verwendet. Dadurch soll eine bessere Kratzerunempfindlichkeit erreicht werden.
Zur Not kann darauf verzichtet werden; daran sollte es dann nicht scheitern

Es härtet nicht nur die Schicht, sondern hat auch den angenehmen Nebeneffekt, die Farbstabilität deutlich zu verbessern. Bei C-41 ist das zwar nicht mehr bei allen Filmen nötig, bei E-6 allerdings schon.

 

[Gast_172480]

Als traditioneller Nassplatten-Knipser fixiert man heute übrigens immernoch in Zyankali-Lösung

Das geht aber auch mit normalem Fixierer ... war grad als Zusatzinfo in der neuen Photographie drin, wo es um A ....A... muss mal aufs Klo nachlesen.

 

[Gast_172480]

--- Ambrotypie

Wurde wohl auch mit Zyankali Fixiert, geht mit modernem Fixieret aber auch.

 

[Arthur_Dent]

Das geht aber auch mit normalem Fixierer ... war grad als Zusatzinfo in der neuen Photographie drin, wo es um A ....A... muss mal aufs Klo nachlesen.

Klar geht schon, deswegen ja traditionell. John Coffer nimmt als Nassplattenpapst immernoch KCN.

 

[mz-5]

In Deutschland wüsste ich keins. Process 22 in England und Rocky Mountain Film in den USA machen das noch. Ob die wirklich den E-4 Prozess fahren, oder dann in C-22 crossen, wie es auch früher oft gemacht wurde, ist fraglich.

Bei Process22 in UK ist Geduld angesagt. Ich warte seit fast einem Jahr auf einen Film. Mails werden nicht beantwortet.
Wenn der Film bereits belichtet ist und die Fotos von besonderem Wert sind, kann man das machen. Ansonsten: Als SW-Film entwickeln und hoffen, dass auf den Negativen etwas zu erkennen ist. Danach scannen und digital weiter verarbeiten.